Mittwoch, 26. Dezember 2012

Für Eilige und Sparfüchse - Unter 60 Sekunden Versprechen bei McDonalds in Japan

Gründe Japan zu lieben:
1. Die Züge sind immer pünktlich
2. Der McPork bei McDonalds
und aktionsweise:
3. Zwischen 11 und 14 Uhr steht jedes Menü innerhalb von 60 Sekunden vor den Kunden. Wenn nicht, gibt es einen Burger nach Wahl.

Ok, es gibt noch mehr Gründe, aber der letzte Grund ist letztens erst dazu gekommen und bringt mich in's Schwärmen.
Genug von der Servicewüste-Deutschland? Vielleicht mal ausprobieren, wie es den McDonalds Mitarbeitern in Deutschland schmeckt, wenn man von denen die 60-Sekunden einfordert. Und zwar wie in Japan per Sanduhr!

Und in Aktion sieht das Ganze dann so aus:



Die ganze Aktion dauert vom 4.Januar bis 31.Januar und alle genauen Infos lassen sich der McDonalds Japan Website entlocken.

Auch auf Gigazine gibt es noch ein paar mehr Bilder und Infos zu der Aktion. Scheinbar ist die Aktion in ein paar Filialen promotionsweise schon angelaufen.

In diesem Sinne:
Ba da ba da daaa~~~ ich liebe es!

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Kartoffelsushi auf Abwegen Pt.1 - Sao Paulo

Was lange währt, wird endlich gut, hier ein kleiner Bericht über meine Zeit in Sao Paulo.

Erstmal, was ich immer wieder gern wiederhole: Sao Paulo ist ein Moloch.

Eine Stadt, gebaut für 10 Millionen Einwohner und der dementsprechenden Infrastruktur, in der nun aber 20 Millionen Leute leben. Dementsprechend verstopft sind die Straßen, nicht nur zu den Stoßzeiten. So ziemlich jeder Brasilianer hat seine eigene Horrorstory, wie er mal für 10km 3 Stunden gebraucht hat oder änhliches. Es gibt zwar auch öffentliche Verkehrsmittel in Sao Paulo, aber die sind bei WEITEM nicht so reichlich und gut ausgebaut wie man es von einer 20 Millionen-Stadt erwarten würde. Busse gibt es zwar reichlich, aber die haben natürlich die gleichen Verkehrsprobleme wie Autos und es wird einem auch immer wieder abgeraten, sich als Tourist in die Busse zu setzen oder zu stellen, weil sonst wohl schnell mal der Inhalt der Taschen geleert wird.

Allgemein wird man immer wieder an die doch hohe Kriminalität erinnert, die unterschwellig immer in den Gedanken mit dabei ist, wenn man sich in Sao Paulo (bzw. ganz Brasilien) bewegt. Wer denkt denn bei Brasilien nicht auch an Favelas, Drogenkrieg in Rio und so Filme wie "City of God"?

Kurz zur Bottomline dazu: Mir ist in den ganzen 4 Wochen dort unten nichts passiert. Was nicht heißen soll, dass es keine Kriminalität gibt. Ich hab, wie es einem die Brasilianer auch immer sagen, einfach nachgedacht, zuvor ich etwas getan hab, d.h. ich bin z.B. NICHT 3 Uhr nachts in die Favelas gefahren und hab mich größere Distanzen fast ausschließlich mit dem Taxi bewegt.

Aber wie kann man sich Sao Paulo nun eigentlich vorstellen?
1. Grau
2. Versmogt
3. Voller Apartmenthochhäuser



Man, was ich hier wieder für ein Bild der Stadt zeichne...aber Sao Paulo hat auch seine schönen Ecken, vor allem was die Feierei angeht. Da gibt es z.B. die relativ "alternative" Rua Augusta, die gesäumt ist von Bars, Clubs und Restaurants jeglicher Facon, aber meistens weniger fein.

Wenn man es etwas feiner mag, ist man z.B. in der Skybar richtig. Da kostet ein Caipi zwar stolze 30 Reais (~12 Euro), dafür bekommt man dann aber auch diesen etwas anderen Blick auf Sao Paulo geboten:


 
Vor allem, wenn man dann noch anschließend in einen der besten Clubs der Welt weiterzieht. Zumindest sagt das DJmag, dass der Club "D.Edge" auf Platz 25 der Top 100 ist. Saugeiler Club, 3 Floors auf 3 Stockwerken und noch eine riesige Terasse auf dem Dach für Schnatterfreudige und Raucher.
Pro-Tip: Nicht Freitags hin. Beziehungsweise kommt das auf die persönliche Präferenz an. Allgemein ist der Freitag in Clubs in Sao Paulo sehr homosexuell angehaucht und im Gegensatz zu Deutschland sieht man in Clubs auch viele Typen miteinander rummachen.
Dieses Bild, wie zwei 200kg Kampfkolosse, beide mit Vollbart und Bäuchen in Bierfassgröße, sich gegenseitig das Gesicht aufessen, werde ich wohl nie wieder aus meinem Kopf bekommen.

Gut, genug davon.

Zum Thema Japan und Brasilien, im speziellen Sao Paulo, muss ich leider sagen...ich hab es nicht nach Libertade geschafft :( Unser Programm war leider zu straff unter der Woche und am Wochenende wollten andere Sachen erkundet werden.
Aber es laufen tatsächlich sehr viele japanischstämmige Brasilianer herum und ich hab mich sogar mit 2 Japano-Brasilianern der zweiten Generation unterhalten, die beide schon ~50 waren, noch Japanisch konnten und sich aber als volle Brasilianer fühlen.
Und dann hab ich mit der einen oder anderen...ääh....mit verschiedenen(!!) Japanern der dritten Generation gesprochen. Und keiner davon konnte mehr Japanisch und sie haben sich auch als 100%ige Brasilianer verstanden.
Das ist eine der sehr interessanten Seiten an Brasilien. Vergesst New York, denn Brasilien ist der wahre Melting-Pot. Da vermischt sich wirklich alles und jeder und obwohl die Brasilianer sehr emotional sind, ist Rassismus dort relativ unbekannt. Dies wurde zumindest von allen Brasilianern immer wieder so gepredigt.

Ein Überbleibsel der vielen Japaner sind viele (und sehr gute!) japanische Restaurants in Sao Paulo. Sogar einen Suki-ya gibt es auf der Rua Augusta! Leider hatte ich mir kurz vorher ein paar Pizzastücke reingeschoben, deswegen wurde der Laden nicht auf seine Tauglichkeit geprüft.

Was gibt es noch zu Sao Paulo zu sagen?
Ich würde dort nicht unbedingt leben wollen. Vor allem wegen dem Smog und der mangelhaften Infrastruktur kann der Alltag sicherlich recht anstrengend sein. Die Geschichten der Pendelei, die durchaus schlimmer klingen als das was man von Japanern hört, würde ich mir ungern antun müssen.
Mal abgesehen davon, dass ich wohl kein Jahr im brasilianischen Verkehr überleben würde. So viele Nahtoderlebnisse, wie ich bereits in den 4 Wochen in Taxis hatte...und die Taxifahrer wissen im Normalfall was sie tun, im Gegensatz zu mir.

Zu den kulinarischen Gepflogenheiten (wie sollte es anders sein), gibt es einen Extra-Post.
Kleiner Hinweis: Es wird fleischig. Mmmmmhhh :]

Sonntag, 2. Dezember 2012

2 Monate Kartoffelsushifreie-Zeit sind vorbei!

Jetzt sind es tatsächlich ganze 2 Monate geworden, die ich nicht gepostet habe.

Erstmal das Wichtige: Ja ich lebe noch und nein, ich wurde in Sao Paulo nicht überfallen ;)

Der Monat in Brasilien war augenöffnend in Sachen kultureller Unterschiede. Ich denke verschiedenere Länder als Japan und Brasilien dürfte es auf der Erde kaum geben.

Aber alles der Reihe nach und geordnet. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Posts über Brasilien schreiben und etwas darüber berichten...und dann kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Blogs wieder zurück :)

In diesem Sinne, einen frohen ersten Advent.

Eure Sushikartoffel

Montag, 8. Oktober 2012

Reise Reise....in die andere Richtung

Und wieder geht es in Kürze für etwas längere Zeit (~1 Monat) in ein fernes Land. Diesmal jedoch in den Westen, statt in den Osten.

Brasilien heißt das nächste Ziel, das leider relativ wenig mit Japan oder Asien zu tun hat.
Relativ deswegen, weil es in meinem ersten Ziel Sao Paulo die größte japanische Community außerhalb von Japan gibt. Der Stadtteil nennt sich Liberdade bzw. リベルダージ Riberdāji (hört sich etwas nach Reiberdatschi an...) und ist wohl stark geprägt durch die Japaner die seit den 1930ern nach Brasilien geströmt sind. Inzwischen gibt es wohl 1,3 bis 1,5 Millionen Brasilianer die zumindest teilweise einen japanischen Background haben. Deswegen gibt es eventuell doch was interessantes und für dieses Blog relevantes aus Brasilien zu berichten.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob meine Leser auch an sonstigem Zeug/Berichten aus Brasilien interessiert sind. Die Begeisterung für meine Koreawochen hielt sich ja eher in Grenzen :D

Also, was meint der geneigte Kartoffelsushi-Leser? Erträgt er einen Bericht aus Brasilien oder 2? Oder nur wenn Sushi oder Ninjas erwähnt werden? Bitte per Kommentar die Meinung hinterlassen, ich werd mich dann danach richten :)

Libertade - Sao Paulo....nicht Osaka oder Tokyo :)

Dienstag, 2. Oktober 2012

Gaki no tsukai 2011 batsu game

Dass ich Gaki no tsukai (ダウンタウンのガキの使いやあらへんで!!) Fan bin, dürfte inzwischen ja bekannt sein.
Trotzdem hat es lange gedauert, bis ich mir mal die Mühe gemacht hab, nach dem letzten Batsu Game von 2011 zu suchen.

Wer nicht weiß, was ein Batsu-Game ist, hier eine kurze Erklärung:
Immer zu Silvester gibt es eine ~6 Stunden lange Ausstrahlung eines 24 Stunden Tages, den die Comedians von Gaki no tsukai vor der Kamera verbringen. Meistens haben diese 24 Stunden ein bestimmtes Thema wie "Schule", "Krankenhaus", "Polizei" oder dieses Jahr "Flughafen".
"Batsu GAME" heisst es deswegen, weil es im Prinzip ein Spiel ist und gespielt wird mit den Comedians. Die Regeln sind einfach: Nicht lachen, sonst wird man bestraft.
Spätestens jetzt dürfte es bei den meisten Klick machen. Von einem der vielen Batsu-Games dürfte jeder schon mal einen Videoausschnitt mit "Crazy Japanese Show" oder sowas  betitelt gesehen haben.

Jetzt hab ich mich mal etwas umgesehen und es gibt die "diesjährige" (ist ja eigentlich für letztes Silvester) Folge bereits mit Untertiteln im Interwebz.
Ich hab es noch nicht geschafft, alle 6,5 Stunden zu sehen, aber hab schon einige Tränen gelacht.

Mein absoluter Favorit bisher:
Der Versuch in einer Waschmaschine Ramen zu essen. :D

Genug gesagt, hier der Link.

Wer sich fragt, ob das alles koscher ist: Keine Ahnung.
Wir sprechen aber hier von einer japanischen Comedy-Sendung, die wohl EHER selten im deutschen TV laufen wird. Ich rechne von daher nicht mit Klagen ;)

Viel Spaß beim Schauen. Übrigens gibt es auf der Seite noch viele viele viele andere Gaki no tsukai Videos, auch die meisten alten Batsu Games. Also ein echter Goldschatz für Downtown und Gaki no tsukai Liebhaber!

Freitag, 28. September 2012

Prostitution in Japan...und es geht noch weiter nach unten...

Das Thema käufliche Liebe ist in Deutschland ja ein relativ simples:
Raus zum Eros Center fahren, 50 Euro auf den Tisch legen und Nümmerchen schieben. Fertig.

Das Thema käufliche Liebe in Japan ist dagegen viel vielschichtiger.
Prostitution (also Geld gegen Sex) ist offiziell verboten und auch weniger verbreitet als in Deutschland. Obwohl man doch das ein oder andere mal auf der Straße von Yakuza auf dieses und jenes Sonderangebot hingewiesen wird.
Nächste Stufe sind also "Soaplands" und "Massagesalons", wo dem Mann von Welt "Entspannung" angeboten wird. Die Entspannungsmassage findet dementsprechend auch eher auf Hüfthöhe statt. Aber zumindest offiziell handelt es sich nicht um Prostition, obwohl hier sicherlich den Services nach oben hin (oder eher unter die Gürtellinie ^^) keine Grenzen gesetzt sind. Cash is King.
Übrigens scheint die Branche wohl der Preiskampf gepackt zu haben. In Roppongi hab ich einmal "MASSAJI! MASSAJI! NI SEN YEN NI SEN YEN!" entgegengebrüllt bekommen, d.h. "Massage" mit wahrscheinlichem "Happy End" für knapp 20 Euro. Beim Anblick der +45 Jahre alten Thaischabracken hab ich aber dankend abgewunken. Wie eigentlich immer in dem Jahr in Japan. Das hat man als Deutscher in Japan doch garnich nötig ;)

So, mit der nächsten Stufe sind wir dann schon etwas weg von dem, für was Deutsche Männer Geld hinlegen würden.
Kyabakura und Snack-Bars sind im Prinzip Bars, in die man geht, um sich von Mädels bequatschen zu lassen, die einem sagen was für ein toller Hecht man doch ist, vielleicht mit einer leichten Berührung an der Schulter mit einem Streicheln über die Wange. That's it. Dafür zahlt man pro Stunde teilweise huuuunderte von Euro. Man zahlt dabei meist eine stündliche Rate, seine eigenen Getränke und die Getränke der Dame mit der man(n) redet. Und die Damen können meist ordentlich was vertragen am Glas, denn die sind am Umsatz beteiligt. Und nochmal: Kein Sex, kein Knutschen, nur Reden im Normalfall. Im Normalfall, denn auch hier gilt im Einzelfall sicher: Cash is King. Der Unterschied zwischen Kyabakura und Snack-Bars sind dabei der Fancyness-Level. Kyabakura-Mädels erkennt man normalerweise sofort auf der Straße. Hochgesteckte Frisuren, Kleider an wie bei Abschlussbällen und circa 2 cm Schminke. Die Etablissements sind ebenfalls eher gehoben und man wird hier richtig viel Asche los. Snack Bars dagegen haben dagegen eher ein bodenständigeres Image, können aber durchaus auch in den Fancy Bereich gehen.
Wie dem auch sei. Fazit: Viel Blabla und sonst nix.

Nun winkt der gestandene Deutsche beim Gedanken an die Kyabakura/Snack-Bar Schwachsinnigkeit schon ab, aber jetzt wurde darunter noch ein neues Level drangebaut:
Das japanweit erste Kuschel-Cafe!
Richtig gelesen, ein Kuschel-Cafe. Man(n) geht dorthin, um stundenweise mit mehr oder minder gut aussehenden jungen Mädels kuscheln zu dürfen. Preislich ist man mit 60 Euro pro Stunde schon dabei. Also ein echtes Schnäppchen, falls sich die frustriertre Ehefrau aus dem gemeinsamen Ehebett verabschiedet hat und selbst der Familienhund keine Kuscheleinheiten mehr verteilt. Für die Interessierten unter meinen Lesern, hier mal die Preisliste:

Admission fee: 3000 yen (US $40)


Standard Course
•20 min – 3000 yen ($40)
•40 min – 5000 yen ($65, only 3000 yen for first time visitors)
•60 min – 6000 yen ($77)
•2 hrs – 11000 yen ($142)
•3 hrs – 16000 yen ($206)
•4 hrs – 20000 yen ($258)
•5 hrs – 25000 yen ($322)
•6 hrs – 30000 yen ($387)
•10 hrs – 50000 yen ($645)
Also wer gleich ne ganze Nacht bleiben will bekommt die 10 Stunden zum Wahnsinns-Sparpreis! Da kann man doch nicht nein sagen!
Wem aber kuscheln allein noch nicht genügt, für den gibt es noch Zusatzleistungen:

Optional Course
•Customer sleeps in girl’s arm (3 min) – 1000 yen ($13)
•Girl pats customer on the back (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer pets girl on the head (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer and girl stare at each other (1 min) – 1000 yen ($13)
•Girl changes clothes (1 time) – 1000 yen ($13)
•Girl gives customer foot massage (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer gives girl foot massage (3 min) – 2000 yen ($26)
•Customer sleeps with head on girl’s lap (3 min) – 1000 yen ($13)
•Girl sleeps with head on customer’s lap (3 min) – 2000 yen ($26)
Eine Minute anstarren für nur 10 Euro. Oder 3 Minuten lang dem Mädel den Kopf streicheln dürfen. Da werden die 10 Stunden Kuscheln auch nich langweilig.
Unfassbar eigentlich, dass die meisten deutschen Männer zahlen würden um NICHT kuscheln zu müssen. Aber scheinbar fehlt es den Japanern an Zärtlichkeit in ihren Beziehungen. Oder an Beziehungen. Oder an bestimmten Enzymen oder so. Wer weiss das schon genau.

Übrigens sucht das Cafe noch Mädels auf Teilzeitbasis. Arbeitsbeschreibung: Schlafen. Ernsthaft ^_^
■ Job: Sleeping ■ Location: Akihabara (3 min walk from station)
■ Qualifications: High school age to 30′s
■ Compensation: 3500 yen ($45)/hour
■ Hours: Weekdays 15:00-22:00, Weekend/holidays 12:00-22:00

Also wieder eine Job-Möglichkeit mehr für weibliche Working Holiday Visum Besitzer ;)

Der Jobbeschreibung könnt ihr auch entnehmen, wo das Ding zu finden ist. Akihabara, wo auch sonst? Der Heimat der Maid-Cafes und anderen Otaku-Verrücktheiten. Wer es genau wissen will:
東京都千代田区神田佐久間町2丁目

Soineya heisst das Cafe. Viel Spaß mit dieser Information. Bin gespannt auf die ersten Reviews meiner Leser ;)

Dienstag, 25. September 2012

Day 323 - "Was das denn?" - "Ach...nur Zeug ausm Donki (ドンキホーテ)"

Vielleicht hab ich schonmal darüber berichtet, aber eine der Sachen, die man nach kurzer Zeit in Japan zu schätzen lernt sind die "Donki" Läden. Wenn ich Don Quijote schreibe, weiss kein Japaner, was man meint, auch wenn der Name ドンキホーテ davon "entliehen" ist. Deswegen einfach kurz: Donki.

Donki Läden sind im Prinzip nichts als sehr aufgeblasene Nanu-Nana Ramschläden, die allerdings von Lebensmitteln, über aufblasbare Gummipuppen und Sexspielzeuge, bis hin zu Louis Vuitton Taschen und Gameboy-Spielen wirklich alles führen. Teils zu normalen Preisen, teilweise unschlagbar günstig, teilweise einfach auch nur skurril.
Berühmt berüchtigt sind die Läden aber unter anderem für ihren labyrinth-artigen Aufbau, in dem man sich relativ leicht verlaufen kann, obwohl die einzelnen Stockwerke meist nicht arg riesig sind. Dafür haben die Dinger dann meist auch direkt 3-5 Stockwerke...
Das armselige Shop-Layout ist auch dafür verantwortlich, dass im Jahr 2004 drei Leute bei einem absichtlich gelegten Feuer in einem der Donki Läden in Tokyo gestorben. Wer einmal in einem Donki war kann sicherlich nachvollziehen: In Panik aus diesem Labyrinth herauszukommen kann durchaus schwer sein.

Aber kommen wir zu den erfreulicheren und lustigen Seiten von Donki.
Erste Grundregel:
Man findet nie, weswegen man hingekommen ist, aber immer was anderes, was man unbedingt braucht.

Die nun folgenden Sachen sind gute Beispiele für Sachen...die eigentlich niemand wirklich braucht.

Haaaai! Gaikokujin desu! Hallo ich bin ein Ausländer. Sieht man das nicht an meiner riesigen Nase und den blauen Augen? Beste Verkleidung EVER!
Facetrainer...ja ne is klar. Würde ich meiner Alten auch zum Trainieren kaufen...aber das Ziel wären nicht unbedingt straffe Gesichtsmuskeln ^^

Da bekommt der Spruch "O'zapft is!" ne ganz andere Bedeutung.


Für alle die an der Rezeption arbeiten, wo die Kunden sowieso nur sehen, was vorne ist. Dafür hat man hinten rum lockere Luftigkeit!

Solche Verkleidungen sind typisch Donki. Einer der Gründe, warum Halloween-Parties in Japan besser sind als Fasching in Deutschland ;)

Fuuuuuu~~~~~~~ Razor Ramon "Hard Gay" Kostüm! Der beste Comedian in Japan überhaupt ;)

Noch mehr von dem was Donki so..."speziell" macht

Im Donki findet man auch einfach immer die besten Mitbringsel. Wie wäre es mit Bonbons mit Takoraisu, Knoblauch oder Monjayaki Geschmack? Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht vor den Dingern gewarnt. Die sind...heftig O_O


Und jetzt mein absoluter Donki-Liebling:

Stück Spielzeug-Scheisse gefällig?

Donki muss man einfach erlebt haben und die Dinger gibt es zum Glück auch überall. Viel Spaß beim Shopping :)

Mittwoch, 19. September 2012

Heinz-Nixdorf Programm Anmeldefrist 30.September

In meinem Sondereditionspost der Seiten für Japanophile hatte ich das "Heinz Nixdorf Programm zur Förderung der Asien-Pazifik-Erfahrung deutscher Nachwuchsführungskräfte" schonmal erwähnt.
Jetzt möchte ich es nochmal kurz als Thema aufgreifen, denn am 30.September ist die Abgabefrist für alle notwendigen Daten.

Hier mal in Kürze alle Facts:

Zielgruppe
Junge deutsche Berufstätige und Absolventen kaufmännischer und technischer Fachbereiche - gegebenenfalls leistungsfähige Studenten kurz vor Studienabschluss.
Gerne Bewerber mit einer beruflichen Ausrichtung auf Informations- und Kommunikationstechnologien.


Teilnahmevoraussetzungen
Altersgrenze: 30 Jahre zum Zeitpunkt der Ausreise
Mindestens 6 Monate einschlägige praktische Erfahrung
Gute Englischkenntnisse (TOEFL oder Cambridge-Zertifikat)


Obligatorischer Programmablauf


Vorstellungs- und interkulturelles Sensibilisierungsseminar
Landeskundliches Vorbereitungsseminar
Bis zu 2 Monate Intensivsprachkurs der Landessprache in Deutschland
Bis zu 2 Monate Intensivsprachkurse im Gastland
6 Monate fachbezogene praktische Tätigkeit in einem Unternehmen in Asien
Berichterstattung an die GIZ
Evaluierungsseminar
Stipendiatentreffen
Alumninetzwerk


Bewerbungstermin und Auswahl


Bewerbung für eine Ausreise in 2013 erfolgt Online vom 01. Juni - 30. September 2012. (Das Bewerbungsportal wird zum 01. Juni 2012 freigeschaltet).
Auswahlgespräch im November 2012 in Bonn.
    Die anzuhängenden Dokumente und die Infos dazu findet ihr hier. Wer sich sorgen macht, dass er so schnell keinen TOEFL heranschaffen kann: Den TOEFL kann man auch nach der Aufnahme in das Programm nachreichen. Größtes Hindernis in der Kürze der Zeit dürfte wohl nur das Empfehlungsschreiben eines Professors oder Arbeitgebers sein.   Mir ist zudem etwas rätselhaft, wer denn dieses Programm zeitlich und arbeitstechnisch machen kann. Ich hatte nachgefragt, da hieß es, dass die Sprachkurse zu Beginn des Jahres stattfinden, die Abreisetermine in's Zielland aber davon auseinanderfallen können. Muss man für die Sprachkurse dann seinen Job kündigen, weil die Vollzeit sind? Was macht man in der Zeit zwischen Sprachkursen, Vorbereitungsseminaren und der Ausreise?   Eigentlich wollte ich mich auch bewerben, aber ich bin auf jeden Fall noch fest bis Ende Juli gebunden. Viel Glück an alle anderen, die sich dort bewerben!

Freitag, 14. September 2012

McDonalds Japan verteilt Gratis-Hamburger!

Da wir es in den letzten Posts ja öfter mit kulinarischen Köstlichkeiten und Ungenießbarkeiten zu tun hatten, hier mal wieder ein kleiner Service für die ganz Hungrigen unter den Lesern, die sich gerade in Japan befinden.

This coming Saturday and Sunday (September 15 and 16, respectively), whenever you order anything from the McDonald’s hamburger range- including seasonal burgers and sandwiches on the breakfast menu- you’ll receive a coupon for a completely free hamburger as part of the restaurant’s latest campaign.

Originalquelle: narinari.com

Guten Apetitt!

Montag, 10. September 2012

Perfume - Das heimliche J-Pop Laster

Ich bin ja eigentlich sehr resistent, was den "gewöhnlichen" Otaku Kram angeht, d.h. ich schaue wenig Anime und Drama, interessiere mich kaum für Cosplay und J-Pop.
Kaum...hinter diesem Wort steckt der Detailteufel. Die Einschränkung bei Cosplay gilt, wenn die Mädels auch ohne Verkleidung schon ansehnlich wären (Bsp. Yaya Han....mein lieber Schwan hat die große....Augen Ô_Ô ).

Bei J-Pop bin ich recht speziell. Eigentlich geht mir das meiste Zeug davon relativ schnell auf den Senkel, mal abgesehen davon, dass J-Pop (meiner Meinung nach) nicht wirklich abwechslungsreich ist. Hier eine neue Retorten-Girlband, dort Boybands die es schon seit +20 Jahren gibt inklusive eigener abendfüllender Unterhaltungsshow. Und natürlich darf man AKB48 (aka der Sternchenbeschleuniger) und Morning Musume (aka the original Sternchenbeschleuniger) nicht vergessen, die aber nur Vehikel sind für eine Besetzung von Mädels, die öfter wechselt, als ich meine Unterhosen.

Dieses ganze J-Pop Hintergrundrauschen interessiert mich eher weniger, auch wenn man an manchen Songs nicht vorbeikommt bzw. man kennen sollte, weil es "Klassiker" sind, im gewissen Sinne (sowas wie Renai Revolution 21 von Morning Musume aus dem Jahr 2000). Hört man halt doch immer wieder, spätestens beim Karaoke und höherem Pegel.

Aber jetzt zu meinem Laster. Der Titel verrät es ja eigentlich schon, doh! Es handelt sich um die japanische Elektropop Band "Perfume" (Obligatorisch auch der Wiki-Link).
Die Band besteht aus 3 Mädels, die für das japanische Musikbusiness sogar schon im fortgeschrittenen Alter sind, d.h. massive 23 Jahre. Macht aber nix, denn wie gewöhnlich in Japan, haben die Damen früh angefangen mit der Musikmacherei. Und was die da fabriziert haben, geht von (auch für mich) unerträglichem Quietsch-J-Pop bis hin zu eingängigen basslastigen und mit Synthieverzerrern durchzogenen Tracks, die jeder Japaner kennen dürfte, so oft wie deren Songs in der Werbung benutzt werden (siehe: eingängig).

Die Videos sind dazu noch nett anzuschauen, da die Mädels auch nicht unansehnlich sind. Aber nicht nur deswegen. Natürlich. *hust*
Leider sind scheinbar alle Original Musikvideos auf Youtube und Konsorten gesperrt, weswegen ihr euch mit Live-Auftritten begnügen müsst. Macht aber nix, denn aufgetreten wird eh nur mit Playback, da die Auftritte sehr tanzintensiv sind. Auch deswegen wieder sehr ansehnlich. Und wegen den Mädels.
Zu den Mädels an sich: Als ich mal vor einer Gruppe Japaner (gemischt) erwähnte, dass ich die Gruppe nicht schlecht fände und die Mädels auch eigentlich angenehm für's Auge wären, wurde mir heftig widersprochen. Es gäbe ja schließlich noch noch noch mehr kawaaaiiiiii Mädels und die von Perfume wären Sub-Standard.

Aha. Finde ich nicht 8]

Genug Gelaber, hier meine favorisierten Tracks. Den Rest kann man sich eigentlich schenken, die ganzen Alben konnte ich mir nicht öfter als 1 Mal reinziehen, weil eben leider auch unerträgliche Songs drauf sind.









Das sind eigentlich so meine 4 Tracks, die ich immer wieder höre. Leider nicht auf Spotify erhältlich :(
Aber hab aus guten Quellen damals alle Alben als Mp3 bekommen...gute Quellen, die mich damals überhaupt erst mit Perfume angesteckt haben. Nuff' said.

Hab grad bei der Video-Heraussucherei sogar doch noch ein Video gefunden, das alle Perfume Musikvideos am Stück zeigt. Alles was die Damen so von 2005 bis 2012 herausgebracht habe. Wie gesagt, nicht alles mein Geschmack, aber wenigstens mal in hoher Qualität alles hörbar.


Ach ja, die Damen gehen übrigens demnächst auf "Welt-Tournee", wobei interessant ist, was die als solche bezeichnen.

2012年
■10/26(金) 台湾 @Neo Studio
■11/07(水) 香港(中国) @Rotunda 3
■11/17(土) 韓国 @AX-KOREA
■11/24(土) シンガポール @*SCAPE

Das sind also Taiwan,  Hong Kong, Korea und Singapur. Eine WELT-Tournee also! Ja nee, is klar :D
Klingt eher nach "in den Fußspuren Hirohitos...", wobei man dann noch Hawaii, die Philippinen und Indonesien dazunehmen müsste.

Ich merk, ich werde schon wieder politisch sehr korrekt und beende diesen Post daher lieber :)
Viel Spaß mit der Musik. Wenn es mal wieder mit dem Kanji-Lernen nicht so läuft, baut einen das Zeug wieder auf.

Mittwoch, 5. September 2012

Burger King in Japan erfüllt "Träume" - have it your way!

Man ist ja mit der Zeit daran gewöhnt, absurde Dinge aus Japan zu sehen. Irgendwann meint man sogar alles gesehen zu haben.
Ich glaube mich zu erinnern, darüber berichtet zu haben, wie ich einen Burger bei Lotteria mit 10 Stück Fleisch und 10 Stück Käse verdrückt zu haben. Kostete nur 1000 Yen und ich hab nix bezahlen müssen, weil ein Kumpel meinte, er zahlt ihn mir, wenn ich ihn komplett in mich reinstopfe. Er glaubte wohl nicht, dass ein normaler Mensch dazu in der Lage ist. Womit er wohl Recht hatte, aber wer würde mich schon als normal bezeichnen :)

Auf jeden Fall prahlt Burger King ja mit seinem Motto "Have it your way" und der Weg mancher Leute verläuft eben etwas quer zur Realität. Anders ist das hier nicht zu erklären. Wenigstens kann man nicht behaupten, Burger King würde mit seinem Slogan lügen...






Da könnte man fast zum Vegetarier werden beim Zuschauen. Schlecht wird einem aber auf jeden Fall, zumindest bei dem Käse Ding. DAMN THAT'S A LOT OF CHEESE!

Aber der Typ scheint allgemein nen sehr ausgefallenen Geschmack zu haben. Wie wär's zum Beispiel mit Gyudon mit 10 statt nur einem Ei?



Om nom nom (>_<")

Currysoßenzuschlag umsonst bei CoCo Ichibanya!

Derzeit bin ich sehr eingespannt mit Arbeit & Studium, weswegen die Anzahl meiner Posts hier etwas leidet. Auf Facebook werdet ihr aber weiter mit fleissig Posts und Nachrichten beglückt, geht auch etwas schneller, als hier einen (qualitativ extrem hochwertigen!) Post abzusetzen.

Aber das hier kann ich einfach nicht für mich behalten, als großer Fan des japanischen Curry und von der Kette CoCo Ichibanya.
Erstmal zu CoCo Ichibanya. Auch bekannt als Curry House CoCo Ichibanya ist dies das größte Curry Rice Franchise in Japan mit einigen dutzend Filialen in Übersee. In den Filialen gibt es im Prinzip nur ein Gericht: Curry Rice. Das dann aber dafür mit verschiedenen Toppings und Schärfegraden, von lasch bis WIESOTUICHMIRDASAN-höllescharf.

Typische Speisekarte bei Coco Ichibanya (Quelle: Openrice.com)
Das multilinguale Menü-Buch findet ihr hier (Vorsicht, 25MB großes PDF o_o ), dort dürftet ihr so ziemlich alles finden, was bei Coco so serviert wird.

Jetzt kommen wir abere zum interessanten Teil. Wer schonmal Curry Rice essen war, kennt das Phänomen. Man freut sich auf seinen Curry Rice, schaufelt sich ohne auf Schärfe und Temperatur zu achten, mit großen Löffeln die leckere Soße mit kleinen Häppchen Reis rein...und hat am Ende nur noch einen kleinen Klecks Soße übrig, aber noch einen Haufen Reis. Diesen versucht man dann verzweifelt mit dem letzten bischen Soße zu benetzen, ohne wirklichen Erfolg, denn man hat sich einfach in der Euphorie verkalkuliert und "aus Versehen" die Soße schneller weggemampft als den Reis. Also schiebt man sich den trockenen Reis mit Alibi-Soßenbräune rein, die am Geschmack nicht wirklich was ändert, aber gezahlt ist gezahlt und weil wir alle brave Gaijin sind, wollen wir nicht unhöflicherweise Reis auf dem Teller hinterlassen.

Jetzt kommt der Trick! Was keiner weiss: Coco Ichibanya Mitarbeiter sind dazu angehalten, Curry-Soße kostenlos nachzuschenken, wenn der Kunde darum bittet!
Also dem lieben "Freeta" hinter der Theke ein "Chotto dake ruu wo tashite kudasai" - "ちょっとだけルウを足してください。" zuwerfen und sich über extra Soße freuen.
ルウ stammt übrigens vom Englischen "roux" und bezeichnet eine Soße, die mit Mehlschwitze hergestellt wird (bzw. eigentlich ist Roux die Mehlschwitze selbst). In dem Zusammenhang wird auch die Curry Soße selbst als Roux bezeichnet.
Also, nie wieder trockener Reis, weil man sich die Currysoße zu gierig reingeschoben hat. Currysoße für alle & umme!

So und jetzt mach ich euch noch etwas Hunger auf Curry, damit ihr diesen Tipp auch umgehend anwendet:




Guten Apetitt! :)

Montag, 20. August 2012

Free Hugs for Korea-Japan Peace

Mal wieder ein kürzerer Post, einfach weil mich dieses Video berührt hat in einer Zeit, in der die Spannungen zwischen Japan und Korea wegen dem Dokdo/Takeshima Konflikt wieder größer werden.

An dem Knaben könnten sich einige ein Beispiel nehmen:


Wer in Schland mit dem Block zu kämpfen hat, dem sei eine Suche nach "youtube unblocker" an's Herz gelegt. Im 5.Treffer kann man einfach die URL reinkopieren und sich das Video dann anschauen. Nieder mit der GEMA Diktatur!

Dienstag, 14. August 2012

Dieser Mann spricht +10 Sprachen fließend und wir heulen wegen Japanisch...

Dieser Typ, Benny Lewis, und seine Freunde, die sich Polyglots nennen (d.h. viele Sprachen sprechen, d.h. +4), sind gerade schwer am hypen im Internet und beeindrucken mich auch heftig.

Zuerst ein kleines Videobeispiel, damit ihr wisst, wovon ich rede:



Benny Lewis behauptet von sich, dass er 10 Sprachen fließend (Englisch, Irisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Esperanto, Deutsch, Mandarin, Holländisch und "American Sign Language", .d.h. Zeichensprache) und noch ein paar mehr auf unterschiedlichen Anfängerniveaus sprechen kann.

Das beeindruckendste ist vielleicht die Geschichte, wie die ganze Sache mit den Sprachen bei ihm angefangen hat:

My name is Benny (Brendan) Lewis. I’m a vegetarian from Cavan Ireland, and I don’t drink. I like to think of myself a “technomad” – a full-time technology-enabled globe-trotter.
When I turned 21, the only language that I spoke was English and I had done quite poorly with languages in school. In fact, I initially had problems even with English and had to go to speech therapy when I was younger because of it. So I am not naturally talented with languages! I have a degree in Electronic Engineering!

Nun kratzt man sich am Kopf und fragt sich: Wie zum Henker?!
Genau um diese Frage herum hat der gute Mann ein Blog gebaut, namens Fluent in 3 months
Dort gibt es Massen an Artikeln zu seinen Reisen, zu seinen Lerntipps und Tricks, von denen ich mal die Essenz zitieren möchte:
1. What's your secret? Are you naturally talented, or did you grow up in a multilingual environment?
No. I did poorly in languages in school and only spoke English when I was 21. My secret is that I stopped using excuses like "I'm too old", "I've got no language gene", "People will laugh at me" and other absolute nonsense, and I focused on speaking my target language every single day. A communicative approach, rather than a studious one, will get you much further. I do study, but it's based around my spoken sessions.

Q. 6 How do you learn so many languages??
One language at a time. Focus, stick to it until you get to a very comfortable level, and then start another one, while maintaining the previous one. I've seen people try to learn two or three languages from scratch at once, and sometimes it works, but for most of us this is too confusing.
My fluent languages are a part of me now. I lived my life through them and have friends in these languages. I focused entirely on each one for several months or over a year, so it's a means of communication to me that I switch into.
I don't mix them up so often because I try to use them frequently. This allows me to compartmentalise them in my mind (I do other things like associate body language, posture, voice with one language so it's harder for another language to invade it).
Focus is the secret. If you are patient, and stick to one language that you are GENUINELY passionate about, then after you have reached a great fluent or mastery level in that language, you will be may more skilled to take on the next. It does get easier - not necessarily because your brain is tuned to language learning, but because your personality is. If you gain the CONFIDENCE to do it once, then you can do it again.
People don't realize how important confidence and ambition are in language learning. It isn't about good memory, but genuinely using it. This is how languages work - it's you and another person talking. Make it about that rather than sticking to the books and you'll be good to go!

Ein sehr langes und ausführliches Q&A gibt es hier auf Reddit. Lohnt sich wirklich zu lesen und nach den Antworten von Benny Lewis Ausschau zu halten.
Am interessantesten in seinem Blog fand ich die vielen Bewertungen zu Lern-Tools und Büchern, z.B.:
Duolingo
Pimsleur
Rosetta Stone

Sehr schön auch sein Artikel darüber, wie einen Perfektionismus im Endeffekt eigentlich nur lähmt (Perfectionist paralysis) und warum man Sprachen wieder vergisst (wie schreibt man nochmal Takadanobaba in Kanji?).

Die Seite und der Typ sind einfach eine wunderbare Motivation sich mal selbst zu fragen: "And what's my excuse?"
Geht raus, trefft Japaner, redet mit ihnen, schnappt euch welche via Skype/MSN/Facebook und chattet drauflos! (auf Japan-guide.com findet ihr leicht Tandempartner!)
Was Kanji und so angeht: Lernen, lernen und dann vielleicht auch mit Bezug lernen! Nicht nur in's Blaue hinein. Holt euch Anki (auch für's Smartphone) oder andere Lernsoftware und füllt eure stumpfe Wartezeit in der Bahn/Bus mit Kanji! Lest Mangas, schaut Anime oder japanischen Tentakel-Porn, was auch immer euch glücklich macht und euch eure Euphorie für die Sprache aufrecht erhalten lässt.

Lernt von dem Typ: Es gibt keine Ausreden!

Donnerstag, 9. August 2012

Kleines(?) Redesign

Alles neu macht der Mai, heißt es im Volksmund. Bei mir tut sich nun eben was im August.
Das alte Design hat mir nie wirklich gefallen und ich hab auch nie wirklich viel Arbeit reingesteckt. Ist auch jetzt nicht anders, außer, dass es mir halbwegs gefällt.

Mit der Kyokujitsuki werde ich mir sicher unter Südkoreanern, Chinesen und anderen Asiaten kaum Freunde machen, aber mir gefällt das Design sehr und zudem ist die Flagge schließlich heute noch (wieder) im Gebrauch bei der japanischen Marine. Und was die japanische Marine darf, das darf ich schon lange!
Damit sind aber keine politischen Statements verbunden. Rest-Asiaten dieser Welt, ich hab euch trotzdem lieb!

Seiten für Japanophile Part 6 - The Japan Blog Directory

Dass ich diese Seite jetzt erst vorstelle, ist eigentlich eine Schande.
Eine Schande für mich, dass ich sie vorstelle, denn mit dem dortigen Inhalt hätte ich locker noch +100 Teile von Seiten für Japanophile füllen können.

Es handelt sich um The Japan Blog Directory

Eine wirklich essentielle Seite beim Zusammenstellen einer vernünftigen Blogroll. Klar, die Mehrheit der Blogs dort sind auf Englisch, aber es gibt sogar einen Bereich für Japanblogs auf anderen Sprachen, unter anderem Deutsch! Hab dort ein paar bekannte gefunden, aber unser geliebtes Kartoffelsushi fehlt noch! ;_;
Werde versuchen diesen Umstand zu ändern und mich auch dort eintragen zu lassen.

Die Fülle an Blogs, über wirklich JEDES japanrelevante Thema, lässt sich eigentlich kaum beschreiben, deswegen würde ich empfehlen: Werft selbst einen Blick darauf und seid erstaunt, wieviele Japanblogs es wirklich gibt.

Donnerstag, 2. August 2012

Day 322 - Auf alten Wegen und in neuen Höhen

Wie fühlt es sich an in einer Stadt, in einem Land, mal wieder zu Besuch zu sein für wirklich nur kurze Zeit, nachdem man mal dort für eine ganze Weile gelebt hat?

Wirklich seltsam.

Nach knapp einem Jahr (bzw. genau 321 Tagen) zurück in Tokyo, zurück in Japan. Zurück bin ich damals mit Qatar Airways vom Kansai International, diesmal kam ich mit Korean Airlines in Narita an.
Korean Airlines ist zwar nicht die günstigste Art nach Japan zu kommen, aber dafür wesentlich angenehmer als Air China, die mich bisher 3 Mal transportieren durften. Essen und Getränke sind top, Filmauswahl auch sehr gut, nur bei den Serien muss man Abstriche machen.

Untergekommen bin ich in Tokyo in Ikebukuro bei meinem Sakura-House Ex-Nachbar. Also eine gute Sache hatte Sakura House dann doch!
Da fällt mir ein, ich könnte mal enthüllen, wo und wie ich damals in Tokyo gewohnt habe:

Sakura House Numabukuro 2
Eine großartige Offenbarung der Architektur-Künste. Ein Meisterwerk! Ein PINKES Meisterwerk! Im Sommer sind die Zimmer im zweiten Stock geeignet Eier zu kochen oder Schweinebraten zuzubereiten. Einfach mal die Klimaanlage aus machen und 5 Minuten warten. Alternativ kann man warten, bis die Klimaanlage mal den Geist aufgibt, mir z.B. mal passiert. Hausmeister konnte erst am nächsten Tag kommen. Einer meiner schlimmsten Tage in Japan.

Dafür liegt der Spaß durchaus im Rahmen des bezahlbaren. Hahahahahaha. Nicht. Im Moment kostet der Spaß günstige 105.000 Yen im Monat. Streicht beim aktuellen Wechselkurs einfach 2 Nullen, dann habt ihr den groben Europreis. Genauer heißt das 1093 Euro. PRO MONAT. Aber ist ja nicht so, als würde man nichts dafür bekommen. STRAMME 13,3 m². BOAH! Und dann sieht das Zimmer in etwa (genau) so aus:
Ein Traum auf 13,3m²
Wer genaueres wissen möchte, dem sei die Sakura House Website an's Herz gelegt. Mein altes Zimmer ist sogar zu haben. Also schlagt direkt zu und ihr könnt einmal wie eure Lieblings-Sushikartoffel wohnen!
Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, diesmal eben Ikebukuro statt Numabukuro. Mein Ex-Nachbar hatte es schließlich auch nicht viel länger im Casa Numabukuro ausgehalten und ist nach Ikebukuro gezogen, genauer 10 Minuten vom West-Exit von Ikebukuro-Eki weg.

9.Stock irgendwo in Ikebukuro. Kirin FIRE Kaffee am Start.
Immerhin knapp über 20m², dazu ein Balkon im 9.Stock und sehr wichtig: Schalldichte Wände! D.h. man kann auch mal etwas lauter sein, ohne, dass einem die Nachbarn aufn Kopf steigen. Zwar auch 1000€ im Monat, aber wesentlich mehr Wohnkomfort als im Sakura-Loch. Dazu ist die Lage in Ikebukuro natürlich genial. Immer was los und man ist schnell an allen interessanten Orten in Tokyo.

Apropos interessante Orte in Tokyo. Da ich auch etwas für meine Zukunft in Richtung Japan getan habe, war ich in Roppongi unterwegs. Nachts einer der "verachteten" Orte vieler Expats, weil eben viele Ausländer dort abhängen und das Nachtleben auch ziemlich darauf ausgerichtet ist. Was nicht heißen soll, dass man deswegen dort keinen Spaß haben kann. Ich war dagegen tagsüber dort unterwegs. Zur hellen Tageszeit bietet Roppongi ein ganz anderes Bild, das eines High-Class Geschäftsviertels, mit seinem herausragenden Roppongi Hills und dem darin thronenden Mori-Tower.
Mori-Tower
Roppongi Hills auf jeden Fall für jeden Fan von Up-Scale Shoppingmalls ein Highlight und auch sonst für jeden Tokyo-Besucher ein Muss. Architektonisch (im Gegensatz zum Sakura House in Numabukuro) ein echtes Highlight.
Auch die Aussichtsplattform ist sehr zu empfehlen, da man einen Wahnsinnsausblick hat. Einen 360° Rundumblick lässt sich auf der Website von Roppongi Hills erhalten. Die Büros dort dürften sicherlich zu den interessanteren Arbeitsplätzen der Welt gehören, zumindest würde mir bei dem Ausblick eher selten langweilig werden. Bestimmt einer DER Gründe warum The Pokemon Company ihr Office dort drin hat.

Aber worauf will ich eigentlich mit diesem Post hinaus?
Genau, wie ist es eigentlich, wieder mit der Yamanote zu fahren? Wieder in Shibuya am Hachiko zu stehen? Wieder in Numabukuro beim Lieblings-Ramenshop zu mampfen? (Review folgt!)

Wie oben gesagt, sehr merkwürdig, aber auch sehr beruhigend. Alles ist noch da, alles steht noch, alles hat sich kaum verändert in den 2 Jahren. In der Yamanote kommen immernoch diese "Brain-Teaser" mit den Schafen (kennt die jemand außer mir?) und lächerliche Englischlern-Videos. Der Sommer ist immernoch KUSOATSUI, die Ramen schmecken immernoch überragend und feiern gehen ist immernoch schweineteuer. In einer Woche Japan hab ich das gleiche Geld ausgegeben wie in 2 Wochen Korea...

Der Besuch hat mir auf jeden Fall wieder neuen Auftrieb gegeben, mich wieder stärker mit Japan auseinanderzusetzen. Eine der Haupt-Botschaften, die ich mit mir nach Hause genommen habe nach dem Trip ist, dass es für mich kein Problem wäre einen Job in Japan zu finden...wenn ich Japanisch halbwegs auf Business-Niveau sprechen könnte. Das mal eben so nebenbei zu erreichen, in Deutschland, dürfte sich allerdings als schwer erweisen. Trotzdem muss ich es versuchen und mich wieder etwas in die Sache reinbeissen. Tipps und Tricks sind gerne gesehen, vor allem Lernmaterialien.

Das mal als kleine Zusammenfassung, ich hab allerdings vor ein paar kleine Episoden von meiner Woche in Japan noch etwas näher zu beleuchten. Dazu zählt auch mein Trip an die verwüstete Küste vor Sendai, ein ausführliches Review meiner Lieblings-Ramen in Tokyo und in Sendai. Dann muss auch mal meine Lieblingsbar in Sendai vorgestellt werden, die eigentlich jeder der sich dort rumtreibt, mal besucht haben sollte. Was noch? Hmm...auf Odaiba war ich noch, da könnte man nen Post draus basteln. Und ein paar sonstige lustige Sachen hab ich auch noch gefunden, die für ein paar kleinere Posts reichen müssen :)

Mittwoch, 1. August 2012

Diskussion über ALTs und JETs in Japan

Nachdem einige meiner japanischen Freunde nach ihrer Uni-Abschlüsse inzwischen Lehrer und auch Englischlehrer geworden sind, hab ich wieder etwas mehr als nur ein Auge auf die aktuelle Diskussion um ALTs (Assistance Language Teacher) und JETs (Düsenflugzeuge...ääh...Japanese Exchange & Teaching Programme).

Dabei geht es neben den vermeintlich sinkenden Gehältern für Englischlehrer, da immer mehr private Eikawas (Englischschulen) ihre Lehrer an öffentliche Schulen schicken und das wohl für weniger Geld, als so ein JET eben kostet.
Die Diskussion geht aber auch darum, ob das Assistance Language Teacher System überhaupt noch zeitgemäß ist und man das Geld für diese Leute nicht lieber in eine Restrukturierung des Englisch-Unterrichts stecken sollte. Zum Beispiel einfach mal die japanischen Englischlehrer für ein Jahr ins Ausland schicken.

Ask yourself why are there so many eikaiwa. The answer is simple: The schools are not doing the job. Most students after completing 10 years of formal English schooling are unable to communicate even the simplest of things. Therefore, in order to learn to speak, they need to go to eikaiwa.
The Japanese English teaching style hasn't changed; it's still heavily grammar based and test-orientated. Many schools rely on rote learning and regularly ask their students to memorize up to 100 sentences that they will then be tested on.
Darin liegt sicherlich das Hauptproblem. Oder darin, dass nicht mal die japanischen Englischlehrer in Japan vernünftiges Englisch reden können.

2 Artikel mit einigen Meinungen, die alle möglichen Seiten beleuchten, findet ihr hier:
Japant Times - Readers lament the ever-shrinking eikaiwa salary
Japan Times - Debate rages over value of JET program, assistant language teachers

Meine Meinung zum Englischlehrerdasein in Japan hab ich glaub schon hinreichend kundgetan. Wie steht ihr dazu? Was haltet ihr von den ALTs und JET?

Dienstag, 31. Juli 2012

Plötzliche Leere...

Nicht nur in mir, nach der Rückkehr aus Japan, sondern auch in meinem Blog herrschte in letzter Zeit eine ungewöhnliche Leere.
"Sommerloch!" mag der ein oder andere schreien, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ich bin ja nicht mal in Japan dazu gekommen zu bloggen.
Was Japan angeht, war ich einfach viel zu busy um mich mal ein paar Stunden hinzusetzen und etwas niederzuschreiben und Bilder hochzuladen.
Nach der Rückkehr war mir erstmal nicht wirklich danach, mich daran zu erinnern, dass ich gerade aus Japan komme und wieder zurück in mein normales Leben geworfen wurde.
Dann kam dazu, dass ich fast schon wie ein Japaner arbeiten durfte nach meiner Rückkehr, da sich die Arbeit nicht unbedingt verringert hat, während ich weg war.
...und dann bin ich auch noch krank geworden (hier wäre ein mitleidvolles "OOOOoooohhh!" angebracht!).

Also wirklich viele Gründe, aber natürlich keine Entschuldigungen. Deswegen soll es ab jetzt auch wieder bergauf gehen. Ich hab viele Bilder mitgebracht (nein, kein Essen aus Korea mehr!) und ein paar Sachen, über die ich bloggen möchte.
Auch auf Facebook will ich wieder mehr posten, also Augen auf und liiiiiken! :)

Samstag, 7. Juli 2012

Dieses Gefühl

Dieses Gefühl, gleich geht es zum Flughafen zurück in das Land, in dem man sein möchte, in dem man sich für richtig hält. Fast 2 Jahre ist es her, Oktober 2010. Verdammt, es wurde auch Zeit.
Auch wenn es nur eine Woche ist, so kann ich doch vielleicht ein paar neue Schienen legen, die mich auch langfristig wieder dorthin zurück führen.

Dieses Gefühl, gleich geht es nach Japan. Ich wünsche es jedem von euch zumindest einmal im Leben.

Freitag, 6. Juli 2012

Tag 14 von 15 in Korea - Und dann ist da plötzlich ein Markt im Zug

Jetzt ist die Zeit in Korea auch fast schon rum, am Sonntag geht es wieder in's "gelobte Land", das noch ein wenig abgedrehter ist, als Korea es ist.
Inzwischen ist mein Eindruck, dass Korea zwar sehr ähnlich wie Japan aussieht, aber in vielen Sachen gemäßigter ist, nicht ganz so in's Extrem abgedriftet und allgemein sehr viel westlicher, gerade was die Einflüße auf die Musik und Kultur angeht. Man lebt hier eben doch nicht ganz auf einer Insel und das merkt man. Hier mal eine kleine Liste an Unterschieden, die für mich dieses "nicht ganz so extreme" ausmachen:

- Seoul ist nicht so ENG wie Tokyo. In Tokyo hat man chronisch Platzangst, in Seoul ist alles viel weiter gebaut und man hat mehr "Platz zum Atmen"
- Kein Hello Kitty Scheiss überall. Um es genau zu sagen: Nirgendwo. Ich hab in den 2 Wochen hier kein einziges Mal Hello Kitty Zeug gesehen, also sogar noch weniger als in Deutschland.
- Keine Massaji-Massaaaaji Frauen in jedem kleinen bis großen Bezirk mit ein paar Bars und Restaurants.
- Kein Dogma was stehen/gehen und essen angeht. Hier gibt es überall Stände, die einem Essen auf die Hand verkaufen und das wird auch an Ort und Stelle dann im stehen vernascht.
- Keine Sex-Manga lesenden Lustopas in den Bahnen. Keine Totenstille in den Bahnen, sondern eher Klatsch und Tratsch, sowie Handygeplapper wie aus Deutschland bekannt. Auch die Grapscherei in den Bahnen ist hier wohl nicht so verbreitet wie in Japan.
- Keine HORRENDEN Steuern auf Malz und damit auf Bier. Bierdosen im Convenience Store für knapp nen Euro klingt vernünftig, auch wenn es der Geschmack nicht ist. Sogar japanisches Bier ist hier billiger erhältlich als in Japan!!!!!1111
- Keine sprechenden und fiepsenden Ampeln überall, kaum (nicht garkeine!) herumfahrende Wägen mit Megaphonen, die einen mit Werbe- oder Wahlbotschaften zudröhnen.
- Kaum Mini-Cars auf den Straßen, sondern richtige Autos. Gefühl 98% sind Coupés. Ich hab keinen einzigen Kombi hier gesehen, nur ein paar SUVs hier und da.

ABER man muss auch sagen, es gibt meiner Meinung nach auch negative Unterschiede:
- keine Sex-Manga lesenden Lustopas in den Bahnen. Haha, nein Spaß. ^^
- Convenience Stores sind nur halb so groß wie in Japan und haben grundsätzlich auch nur das halbe Sortiment. Das heißt: Nur halb so viel Auswahl an Softdrinks, Ramen, Bieren, kaum saisonale Varianten von bekannten Sachen (erinnert sich noch wer an Pepsi Cucumber oder Pepsi Azuki?)
- Koreaner sprechen kein Japanisch. Negativ, weil ich kein Koreanisch spreche. :(
- Kein Nomihodai, d.h. 2 Stunden Allyoucandrink in Izakayas für relativ niedrigen Preis. Gut, dafür is alles hier für einen relativ niedrigen Preis erhältlich, was Nomihodai etwas überflüssig macht...
- Korea ist ein sehr christliches Land (~80% sind Christen), d.h. Moral und Werte werden hier hochgehalten wie im südlichen Italien oder im tiefsten Peru. Das bedeutet auch so Faxen wie kein Sex vor der Ehe, nicht zusammenziehen zuvor man heiratet, keine anzüglichen Darstellungen in Filmen (Nipplegate-Gefahr!) und so weiter. Dazu stehen hier mehr Kirchen als in der bavarischen Provinz. Die Dinger sind wirklich überall, mit riesigen Kreuzen, die mit roten und grünen Neonblinklichtern verziert sind.
- Sehr starke Ressentiments in Richtung Japan, um nicht zu sagen "Japanhass". Sicherlich nicht mehr in dem Umfang wie früher, aber noch sehr deutlich zu spüren, vor allem wenn man das Thema mal anschneidet. Ganz heißer Tipp: Niemals das Thema "Dokdo / Takeshima" anschneiden! NIEMALS! Was folgt, sind normalerweise unaufhaltbare Wutausbrüche und emotionale Hasstiraden auf Japan, die sich unvermittelt auf einen selbst richten, wenn man nicht zu 200% die koreanische Position vertritt. Nicht ganz so emotional ist die "Eastern Sea / Japanese Sea" Diskussion, aber auch eher vermeiden. Ich hab nie erlebt, dass diese Sachen so emotional beladen sind in Japan, von den Typen in den schwarzen Vans mal abgesehen. Aber die leben eh in ihrer Dai-Nippon Traumwelt.
- Arbeiten in Korea bedeutet noch härter arbeiten als in Japan, mit noch wenigr bezahltem Urlaub, mit noch konseverativeren Ansichten, was die Arbeitsweise angeht. Präsenz vor Effektivität. Die Firma über alles. Home Office? LOL!!

Dann gibt es noch die Sachen, die man weder als positiv, noch als negativ einordnen kann. Sachen die einfach anders sind. Zum Beispiel steigt man in Cheongdam aus der Bahn aus und sieht im Zug gegenüber plötzlich einen Markt, der sich durch den kompletten Zug zieht.




Wahrscheinlich sind wegen der Regenzeit die Open-Air Marktflächen knapp geworden, also warum nicht einfach einen Zug kapern und die Stände dort aufbauen? Ich hab nicht schlecht gestaunt.

Warum es die letzten Tage kein Update gab, lag unter anderem daran, dass ich nicht in Seoul, sondern in Sokcho, einer Stadt am östlichen Nordende von Korea. Eine Stadt bekannt für die hohe Anzahl an Nord-Koreanern, die während dem Krieg aus dem Norden dorthin geflohen sind und sich dort niedergelassen haben, für Schweine-Innereien und für den wundervollen Sokcho-Beach. Aber der Reihe nach:
Sorry, leider hab ich kein Bild von einem anderen Nord-Koreaner gemacht. Daher muss der Typ reichen.

Alles mögliche herrliche Innereienzeug mit Glasnudeln und anderem Kram in Schweinedärme gestopft, oder wahlweise in Nori oder in Kalmare. Wie geil ist die Idee, Schweineinnereien in Kalmare zu stopfen?! Fast wie eine Weihnachtsgans mit Zweiebelmett zu stopfen! Bekannt ist das Gericht übrigens als Sundae.

Sundae in in irgendeinem Jiggae Zeug. Scharf, wie immer. Lecker, wie immer.

Sokcho Beach, schon ganz nett :)

Manchmal ist das Leben schon ganz ok.

So, jetzt kommen noch 2 kleine Gemeinheiten. In Sokcho hatte ich nämlich 2 wirklich reizende Übernachtungsgelegenheiten. Ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, alles aufzugeben, dorthin zu ziehen und äähh professioneller Rettungsschwimmer zu werden. Dank meiner Plauze hab ich ja genug Auftrieb für 2, also bin ich sozusagen perfekt für den Job!

Hotel Nummer eins, mit Balkon und Blick auf den Strand + Meer, sowie der Möglichkeit für knapp 6 Euro einen Grill auf den Balkon gestellt zu bekommen. Kostenpunkt mit Grill: ~55 Euro die Nacht.

16 von den Garnelendingern für knapp 3 Euro. lol :D Aber so vollgefressen wie nach dieser Grillorgie war ich selten...


Hotel Nummer zwei. Kostenpunkt 68€ die Nacht. Worte sind wohl nicht viele notwendig. Jacuzzi IM Zimmer, von dem aus man wahlweise auf das Meer hinausschauen oder auf den Fernseher glotzen kann.

Ach ja, manchmal ist das Leben schon ok.

Sonntag, 1. Juli 2012

Tag 9 von 15 in Korea - Zeigt her eure Schweinefüße!

Diesmal hab ich es eindeutig übertrieben. Also was die ausgezeichnete Güte meiner Restaurantwahl anging.
Ich hab mich nämlich vorher informiert, und zwar beim Seoul Food Blog. In dem verlinkten Post wurde "Jokbal" angepriesen, das auf den ersten Blick nicht als das zu identifizieren ist, was es eigentlich ist: Schweinefuß.

Wer jetzt erstmal denkt "NEIN DANKE!", dem sei gesagt, dass er da etwas wahnsinnig leckeres verpasst. Und Schweinshaxe ist auch nicht wirklich was großartig anderes, nur eben nicht gekocht, sondern gebraten.

Aber genug des Geredes, jetzt lass ich euch das Wasser im Mund zusammen laufen:

 Restaurants die nur eine Sache, dafür aber in 3 Größen anbieten, müssen was richtig machen. Übrigens hatten wir Glück und sind gerade gekommen, als das Restaurant zum Mittagstisch aufmachte. Anschließend standen bis zu +20 Leute vor dem Restaurant und haben gewartet.

Oh du fettige, gelatinöse Göttlichkeit.

Unfassbar, dass ich das niemals in Schland bekommen werde :(

 Unter den Scheibchen versteckt sich auch noch Knochen, an dem man sogar nagen darf! Und wie ich an dem Kram genagt hab, mein lieber Schwan!

Und so essen es die richtigen Koreaner. Ab in ein Salatblatt, ne rohe Knoblauchzehe dazu, etwas Ssamjang und was sonst noch so auf dem Tisch rumsteht. Zusammenknüllen und ab in den Mund.

 Kurz vor dem Ende. Nach dieser massiven Portion war ich allerdings auch am Ende. Die mittlere Portion hätte schon locker für 3 Personen gereicht. Mit etwas Reis dazu sogar fast für 4 würde ich sagen. Abartig geil das Ganze und bisher war Jokbal wohl mein Favorit in Korea!

Ach ja, das Restaurant wo wir waren, war übrigens das hier:


Mehr Infos zu dem Restaurant findet ihr im Seoul Food Blog. Empfehlung: Am Besten so 12:30 bis 12:45 da sein und sich auf der aushängenden Tafel eintragen, damit man direkt bei Öffnung in das Restaurant darf. Weiß aber nicht, ob diese Öffnungszeiten evtl. nur für Sonntag gelten.

Samstag, 30. Juni 2012

Kameoka Diaries - Die Geschichten eines ALT in Japan in Comicform

Damit ich auch mal wieder etwas mit Japanbezug poste, hier eine meiner kleinen Entdeckungen der letzten Tage aus dem Interwebz.

Es handelt sich um die Geschichten von Lars Martinson, einem amerikanischen ALT, der sich in Kameoka niedergelassen hat, um die japanischen Kinder das Fürchten zu lehren (und Englisch, behauptet er).
Diese Geschichten hat er in Comicform aufbereitet und sind wirklich interessant zu lesen, haben mir auch ein paar Mal ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert.

Hier der Link zu den Kameoka Diaries
Hier der Link zum Blog selbst

Viel Spaß damit :)
Die anderen Comics sind auch lesenswert. Und wer einen Dollar übrig hat, kann sich den Spaß sogar in vollständiger Version kaufen und in besserer Auflösung oder so.

Tag 8 von 15 in Korea - DIE Niederlage und Regenzeit

Wer schon Angst hätte, die Halsschmerzen, die zu meiner kleinen Auszeit geführt haben, hätten mich dahingerafft, der lag (leider?) falsch.
Allerdings ist so ein Tagesrythmus wirklich schwer aufrecht zu erhalten, vor allem wenn man viel unterwegs ist und abends tot in's Bett fällt.
Oder man fällt erst um 8 Uhr morgens in's Bett. Zum Beispiel weil man sich (unnötigerweise) um 3:45 in einer Bar in Hongdae das Spiel Deutschland vs. Italien antut. Ohne Worte. Also das Spiel zumindest, von dem Abend an sich kann ich euch gerne erzählen.

Erstmal zu Hongdae. Das ist ein im Westen von Seoul gelegener relativ junger Ort, der mit seinen vielen Bars, Restaurants und Clubs ein wenig an Shibuya erinnert, aber in wesentlich weniger "fancy". Sondern eher in die Richtung studentisch, wie man es aus Deutschland kennt. Es ist immer was los und die Preise sind wirklich studentenfreundlich.
Mit einer bunten Truppe, gemischt aus Deutschen, Koreanern, einem Franzosen und einem Mexikaner ging es dann rund, denn man musste sich die Zeit bis 3:45 ja auch irgendwie vertreiben. Hier unsere Hauptbeschäftigung in Bildform:

2 der 4 beliebten großen Biermarken in Korea. Die anderen 2 sind Cass und Hite. Was davon wirklich den Namen "Bier" verdient hat, ist noch ein offener Streitpunkt.

Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Japanerun und Koreanern konnte relativ bald beobachtet werden: Sie halten bei feuchfröhlichen Abenden meist nicht ganz so lange durch, wie die kaukasischen Exemplare.

 Out of order.

Da nach ein paar Bier plötzlich auch wieder der Hunger einsetzt, den man sich in ordinären Bars vll. mit Chips oder Fritten bzw. anschließend mit Döner o.ä. (Randnotiz: Ich hab seit ~4 Jahren keinen Döner mehr gegessen) stillt, wird in Korea geschickt mit noch mehr Bier verbunden. Oder mit "So-maek", einer Verbindung aus Soju (das gleiche wie Shochuu) und Bier, das auf Koreanisch Maek-ju heißt. Also einen Shot Soju in das Glas und dann mit Bier auffüllen. Dazu gibt es herzhaft gekochten Schweinebauch, der einem auf der Zunge zergeht und der für den Verzehr in ein Blatt Kimchi gerollt wird. Passt alles perfekt zusammen.
 Die Sünden der feuchtfröhlichen Nächte.

Als der Anpfiff näher kam, ging es dann in der/die/das Restaurant/Bar/Ding namens "Garten Bier" Trotz des Namens und Deutschlandflagge-Aufnähern auf den Uniformen der Bedienungen, gab es dort kein einziges deutsches Bier. Großartig. Dafür eine riesige Leinwand mit der Liveübertragung eines herzzerschmetternden Dramas in 2 Akten.

Merke: Nur im Biergarten gibt es deutsches Bier, nicht im Garten Bier!

Mir wäre lieber gewesen, die Leinwand hätte relativ bald nach Anpfiff den Geist aufgegeben...


Da ich mich natürlich voll auf einen Sieg der deutschen Mannschaft eingestellt hatte, ging ich auch noch eine Wette ein, das Frühstück zu bezahlen, wenn die deutsche Mannschaft verliert. Folgendes ging dann auf meine Kosten...
Kimchieintopfgedöns mit Schweinebauch. Saulecker, sauscharf. Morgens um 6.


Soviel dazu. Unerwarteterweise, also für mich unerwartet, hat hier gestern die Regenzeit angefangen. Aus Japan hatte ich eigentlich so Mai bis Juni erwartet und nicht erst jetzt am Ende Juni bis in den Juli hinein. Aber eventuell ist die auch anders als in Japan? Auf jeden Fall kommen hier Hunde und Katzen runter und die Luft ist dank der schwülen Hitze fast trinkbar. Wobei alles etwas runtergekühlt ist, dank dem Regen. Aber für Seoul gilt nun die Devise, immer einen Regenschirm griffbereit zu haben.

So, da ich mir sowieso vorkomme, als würde ich inzwischen ein Food-Blog führen, kann ich euch auch noch mit meinen letzten essenstechnischen Errungenschaften quälen. Quälen deshalb, weil das Zeug hier einfach unfassbar schmeckt.

Das erste und wohl unvergleichlich mit leckerste, was Korea zu bieten hat und das euch auch jeder spätestens als erstes oder zweites raten wird, wenn ihr fragt "was muss ich Korea mal gegessen haben?":
SAMGYEOPSAL!

Ein Haufen Bauchspeck, geile Soßen, viel Chilikram und bissle Gemüsekram. Was will man mehr?

Oh du verführerische Cholesterinbombe...

 Nach der Grillerei werden die Stücke mit einer Schere in mundgerechte Stücke zerschnitten. Diese legt man dann in ein Salatblatt, ein wenig Kimchi, Gemüse und Sößle dazu, Salatblatt zusammenfalten und "mit einem Haps, sind die im Mund!"


Und dann gab es auch noch etwas, das originär eigentlich aus Japan kommt, die Koreaner aber auf ihre Bedürfnisse angepasst haben. Soll heißen, viel schärfer, mit Kimchi und sonstigem eingelegten Zeug und ach ja, viel schärfer natürlich. Um was geht es eigentlich? Um Shabu-Shabu! 

2 Kammern für mehr Abwechslung, was die Grundsuppe angeht. Links eine auf Katsuo basierte Fischbrühe, rechts eine auf Chili basierte Chilisippe. Mit extra Chili und Chiligeschmack. Dazu gab es etwas scharfes Kimchi, aber nur für die Schärfe. ^^

Rrrrrein mit dem Fleisch! Entweder nur eins kurz, oder man schmeißt immer so eine Hand voll rein. Macht am Geschmack nicht viel, da die Fleisschstücke hauchdünn sind. Auf jeden Fall ein Traum und wesentlich günstiger als die japanische Variante. Mit 6-7€ waren wir hier schon ordentlich bedient.