Dienstag, 14. August 2012

Dieser Mann spricht +10 Sprachen fließend und wir heulen wegen Japanisch...

Dieser Typ, Benny Lewis, und seine Freunde, die sich Polyglots nennen (d.h. viele Sprachen sprechen, d.h. +4), sind gerade schwer am hypen im Internet und beeindrucken mich auch heftig.

Zuerst ein kleines Videobeispiel, damit ihr wisst, wovon ich rede:



Benny Lewis behauptet von sich, dass er 10 Sprachen fließend (Englisch, Irisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Esperanto, Deutsch, Mandarin, Holländisch und "American Sign Language", .d.h. Zeichensprache) und noch ein paar mehr auf unterschiedlichen Anfängerniveaus sprechen kann.

Das beeindruckendste ist vielleicht die Geschichte, wie die ganze Sache mit den Sprachen bei ihm angefangen hat:

My name is Benny (Brendan) Lewis. I’m a vegetarian from Cavan Ireland, and I don’t drink. I like to think of myself a “technomad” – a full-time technology-enabled globe-trotter.
When I turned 21, the only language that I spoke was English and I had done quite poorly with languages in school. In fact, I initially had problems even with English and had to go to speech therapy when I was younger because of it. So I am not naturally talented with languages! I have a degree in Electronic Engineering!

Nun kratzt man sich am Kopf und fragt sich: Wie zum Henker?!
Genau um diese Frage herum hat der gute Mann ein Blog gebaut, namens Fluent in 3 months
Dort gibt es Massen an Artikeln zu seinen Reisen, zu seinen Lerntipps und Tricks, von denen ich mal die Essenz zitieren möchte:
1. What's your secret? Are you naturally talented, or did you grow up in a multilingual environment?
No. I did poorly in languages in school and only spoke English when I was 21. My secret is that I stopped using excuses like "I'm too old", "I've got no language gene", "People will laugh at me" and other absolute nonsense, and I focused on speaking my target language every single day. A communicative approach, rather than a studious one, will get you much further. I do study, but it's based around my spoken sessions.

Q. 6 How do you learn so many languages??
One language at a time. Focus, stick to it until you get to a very comfortable level, and then start another one, while maintaining the previous one. I've seen people try to learn two or three languages from scratch at once, and sometimes it works, but for most of us this is too confusing.
My fluent languages are a part of me now. I lived my life through them and have friends in these languages. I focused entirely on each one for several months or over a year, so it's a means of communication to me that I switch into.
I don't mix them up so often because I try to use them frequently. This allows me to compartmentalise them in my mind (I do other things like associate body language, posture, voice with one language so it's harder for another language to invade it).
Focus is the secret. If you are patient, and stick to one language that you are GENUINELY passionate about, then after you have reached a great fluent or mastery level in that language, you will be may more skilled to take on the next. It does get easier - not necessarily because your brain is tuned to language learning, but because your personality is. If you gain the CONFIDENCE to do it once, then you can do it again.
People don't realize how important confidence and ambition are in language learning. It isn't about good memory, but genuinely using it. This is how languages work - it's you and another person talking. Make it about that rather than sticking to the books and you'll be good to go!

Ein sehr langes und ausführliches Q&A gibt es hier auf Reddit. Lohnt sich wirklich zu lesen und nach den Antworten von Benny Lewis Ausschau zu halten.
Am interessantesten in seinem Blog fand ich die vielen Bewertungen zu Lern-Tools und Büchern, z.B.:
Duolingo
Pimsleur
Rosetta Stone

Sehr schön auch sein Artikel darüber, wie einen Perfektionismus im Endeffekt eigentlich nur lähmt (Perfectionist paralysis) und warum man Sprachen wieder vergisst (wie schreibt man nochmal Takadanobaba in Kanji?).

Die Seite und der Typ sind einfach eine wunderbare Motivation sich mal selbst zu fragen: "And what's my excuse?"
Geht raus, trefft Japaner, redet mit ihnen, schnappt euch welche via Skype/MSN/Facebook und chattet drauflos! (auf Japan-guide.com findet ihr leicht Tandempartner!)
Was Kanji und so angeht: Lernen, lernen und dann vielleicht auch mit Bezug lernen! Nicht nur in's Blaue hinein. Holt euch Anki (auch für's Smartphone) oder andere Lernsoftware und füllt eure stumpfe Wartezeit in der Bahn/Bus mit Kanji! Lest Mangas, schaut Anime oder japanischen Tentakel-Porn, was auch immer euch glücklich macht und euch eure Euphorie für die Sprache aufrecht erhalten lässt.

Lernt von dem Typ: Es gibt keine Ausreden!

5 Kommentare:

  1. Oh man! Ein Traum, das möchte ich auch können <3
    Vielen Dank für den tollen Tipp. Jetzt zieh ich mir erstmal die ganzen Lerntipps rein ^^

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  2. uh~ japanischer Tentakel-Porn... o.o genau das will ich :P
    Und danke für den Artikel...
    Ich finde sowas echt faszinierend, wenn jemand sich so auf eine Sache (oder 10 Sprachen) fokussieren kann :) Respekt.

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  3. Krasse Sache!!! So jemanden sollte man sich echt zum Vorbild nehmen!

    Esperanto find ja ziemlich interessant. Da wage ich mich wohl mal dran, wenn ich keinen täglichen Japanischunterricht mehr habe...

    Vielen Dank für die Empfehlung!! Toller Post!

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  4. Ich finde, es kommt immer darauf an, WELCHE Sprachen man sprechen kann.
    Wenn jemand z.B. neben Englisch und Deutsch auch noch Italienisch, Portugiesisch und Spanisch spricht, beeindruckt mich das nur ein wenig, weil die letzteren Sprachen ja doch recht nahe beieinander liegen.
    Wenn nun aber jemand sehr viele arg UNTERSCHIEDLICHE Sprachen drauf hat, ist das schon was anderes.

    Ich spreche im täglichen Leben eigentlich nur Englisch und Japanisch (daher ist mein Deutsch mittlerweile auch recht schlecht geworden). Ich denke, dass ich diese 3 Sprachen relativ fließend beherrsche, aber es gibt natürlich immer Luft nach oben.

    Eigentlich SOLLTE ich auch Französisch, Spanisch und Latein können, weil ich das damals über sehr viele Jahre in der Schule hatte, aber .... naja "if you don't use it, you lose it..."

    Spanisch hat mir immer sehr gut gefallen und ich bin mir auch sicher, dass ich das mit etwas Auffrischen relativ schnell wieder einigermaßen drauf habe.
    Interessieren würde mich auch Italienisch ... oder mal eine nordische Sprache wie Schwedisch z.B.

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  5. Ich bin derzeit mit Japanisch voll und ganz ausgelastet. Englisch brauch ich eigentlich nur etwas mehr Konversationsübung um am Native-Level zu kratzen. Französisch hatte ich ewig in der Schule und wenn ich es inzwischen auch nur versuche, mische ich immer wieder japanische Wörter drunter, also komplett sinnfrei, bis auf ein paar Standardsätze. Ließe sich aber sicherlich schnell auffrischen.
    Deutsch + dutzende Dialekte, kein Problem :)

    Bei Japanisch kämpfe ich immernoch am JLPT N3 Level. Obwohl ich den Test damals geschafft habe, bin ich bei weitem noch nicht sattelfest auf dem Level. Hören und Sprechen sicherlich, aber Vokabular und Kanji hinken deutlich hinterher.

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