Dienstag, 29. Dezember 2009

Deutsche und japanische Gaumenfreuden

Es ist doch immer so im Leben: Man will immer das, was man gerade nicht bekommen kann.
Ist man in Deutschland, will man Okonomiyaki, Sushi, Takoyaki und so weiter und so fort. Und natürlich frisst man sich in den ersten Wochen auch freudig satt daran, bis dann irgendwann der Gedanke kommt "Oh man, so nen Schnitzel oder ein Zwiebelrostbraten...des wär jetzt was..."
Genau aus diesem Grund, hatte ich vor meiner Rückkehr auch schon eine Bestellung für das erste Mahl in die Heimat geschickt und der Wunsch wurde natürlich auch erfüllt:

Schnitzel mit Kartoffelsalat...ein Mahl für die Götter!

Tonkatsu kann einfach kein vernünftiges von Mutter zubereitetes Schnitzel ersetzen. Dazu guter schwäbischer Kartoffelsalat. Da geht einem das Herz auf. Und natürlich genießt man die deutsche Küche wieder für einige Zeit...aber so langsam bekomme ich tatsächlich Verlangen nach Reis und viel frischem Fisch. Und natürlich Okonomiyaki.

Und wo wir gerade schon bei Leckereien sind: Die Meisten dürften schon einmal von Kobe-Beef gehört haben. Dieses unbezahlbare, wohl beste Fleisch der Welt. Nun, genau das habe ich nicht gegessen, aber Sendai-Beef, das von Geschmack und Konsistenz wohl sehr nahe an Kobe-Beef rankommen soll, auch teuer, aber nicht unbezahlbar ist.

Sendai-Beef...ein Traum

Das Fleisch war roh, evtl. etwas mariniert. Etwas derartig zartes an Fleisch, hab ich davor noch nie probiert. Der Teller oben mit den 7 Stückchen hat um die 10 Euro gekostet, im "Kakoya"-Izakaya in Sendai, am Ende der Kokubuncho. Ein etwas feinerer Laden, aber ein Besuch lohnt sich definitiv und das Geld ist es allemal wert.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

117 Tage Japan

Nach exakt (glaub ich zumindest) 117 Tagen Japan, bin ich wieder in meiner deutschen Heimat angekommen.

117 Tage voller neuer Erfahrungen und alltäglichem Wahnsinn.

Allerdings mache ich nur eine "Pause" von Japan, denn im Februar geht's schon wieder zurück für das Praktikum. Dementsprechend relaxed konnte ich auch nach Deutschland zurückkehren, da es vollkommen klar ist, dass ich wieder nach Japan komme.

Ausser ein wenig Lernerei und den Feiertagen, hab ich hier auch relativ wenig zu tun, d.h. ich werde eventuell die Chance haben, noch ein paar Erlebnisse und Bilder hier aufzuarbeiten und ein paar Schmankerl der japanischen Lebensart aufzuzeigen.

Ab Februar geht's dann mit "Day 118" weiter :)

Montag, 7. Dezember 2009

Day 109 - Abschiedsschmerz :'(

Lange ist es her, dass ich Zeit hierfür hatte. Im Moment weiss ich aber nichts besseres mit mir anzufangen, deswegen erfreut sich dieses Blog mal wieder meiner Aufmersamkeit.

Heute war der letzte offizielle Tag an der Tohoku Gakuin Daigaku mit unserer Abschiedszeremonie. Wir haben schöne Zertifikate und eine Tischuhr mit dem TGU-Logo bekommen, ein wunderschönes Teil.

Gestern war auch noch unser Abschiedsnomikai, zu dem nochmal fast alle gekommen sind, die uns durch die knapp 3 1/2 Monate hier in Sendai begleitet haben. Es war sicherlich der lustigste Abend von allen, da wir die Farewell-Party noch mit einer Überraschungs Pre-Geburtstagsparty verbunden haben für einen der Japaner, der einer der Hauptorganizatoren von Parties für uns hier in Sendai war.

Und doch, nach dem offiziellen Ende für uns Austauschstudenten erfüllt mich plötzlich eine unglaubliche Leere. Ich denke, ich hab selbst nicht erwartet, dass mir der Abschied von hier so schwer fallen würde.

Ich hab hier echt wahnsinns Leute kennengelernt und viel für's Leben gelernt. Vor allem mein Japanisch hat sich hier in einer Art entwickelt, wie ich es selbst nicht für möglich gehalten hab. Wenn ich mich stundenlang mit Japanern unterhalten kann, die kein Wort Englisch oder Deutsch können, werd ich wohl was richtig gemacht haben.

Ich kann es jedem nur empfehlen, falls das mal jemand liest, der überlegt in Wiesbaden zu studieren, nach Sendai für das Austauschsemester zu gehen. Ich hab diese Entscheidung keine Sekunde bereut und bin den Tränen nahe, wenn ich an meinen Rückflug nach Deutschland denke, obwohl ich mich natürlich auf meine Familie und Freunde daheim freue.

Bleibt nur daran zu denken, dass ich wohl bald in Tokyo mein Praktikum beginnen werde und von daher den einen oder anderen doch wiedersehen werde und meinen Arsch evtl. auch mal nach Sendai bewege. Aber es wird halt doch wieder etwas anderes sein und die Zeit hier war einfach einmalig.

Donnerstag, 5. November 2009

Day 77 - 4 Tage, 4 Städte, 4 Nomihodai :D - Part 2

Nach 17 Tagen, endlich mal die Fortsetzung meiner Domestic Tour Berichterstattung, wenn ich in etwas gekürzter Form ;)

Von Kyoto ging es nach Osaka, eigentlich meine Lieblingsstadt in Japan, wenn das Wetter im Sommer dort nicht so unglaublich unerträglich wäre. Wir waren relativ nahe an der Osaka Station in einem sehr netten Hotel untergebracht, was uns ermöglichte von dort relativ schnell per Subway von Umeda Station aus nach Namba zu fahren, dem eigentlichen "Vergnügunsviertel" von Japan.

Nachdem wir schon einige Stunden nichts mehr gefuttert hatten, einigten wir uns verständlicherweise auch recht schnell auf Okonomiyaki. Was sollte man auch anderes essen, wenn man schonmal in Osaka ist? Na gut...vielleicht Takoyaki. ;)

Okonomiyaki...das allerleckerste auf der Welt!

Nochmal Glück gehabt, heute gab's keinen Kugelfisch zum Abendbrot :)


Nachdem der Hunger gestillt war, kam langsam der Durst bei allen Beteiligten auf und es wurde händeringend nach einem ordentlichen Izakaya Ausschau gehalten.
Wir landeten Schlussendlich in einer Bar der Kette "Bee", die zwar auch Nomihodai anbieten, aber eigentlich eher wie eine normale Bar ausgestattet ist und man kann auch für einzelne Drinks und Cocktails reinspazieren. Dazu läuft angenehm laute Musik, was man sonst aus Izakayas ja nicht gewohnt ist und man kann Darts spielen! Auf jeden Fall mal eine Abwechslung zum Izakaya-Alltag. Das hiesige Etablissement der Kette "Bee" in Sendai wurde auch schon erspäht und wird demnächst angesteuert.

Vorteil dieses Etablissements ist nämlich, dass man nicht in abgesperrten einzelnen Räumen sitzt, sondern eben wie in einer Bar oder Kneipe, in einem großen Raum, wobei sich in der Mitte die Bar befindet, auch normal mit Barhockern usw. usf.
Wenn man nun bestellt, schreitet die Bedienung sofort zur Bar und gibt die Bestellung weiter und innerhalb von 2 Minuten hat man sein Getränk in der Hand. Von solch einer Geschwindigkeit kann man in anderen Izakayas nur träumen. Zudem werden Kundenwünsche ernst genommen und wenn man sagt, man will mehr Alkohol im nächsten Drink haben, dann wird dem auch entsprochen.

Speedy-bi! Speedy-ba! Die schnellste Kellnerin von Osaka!

Zufrieden und nicht mehr ganz nüchtern, hatten wir dann auch einen Heidenspaß in der Bahn, als alle ihre Heimatdialekte ausgepackt haben und auf Schwäbisch, Hessisch und Badisch losgeschmettert wurde, was das Zeug hält. Ausserdem fand eine komplett volle Kippenschachtel ihren Weg auf die Gleise, bei einem missglückten Baseball-Wurf-Versuch ;)
Der Abend endete dann mit einer großen Diskussionsrunde bei McDonalds, die uns über die großen Fragen des Lebens philosophieren ließ.


Der nächste Tag sollte einer der anstrengendsten und zugleich interessantesten werden. Zuerst ging es ab nach Himeji, um das berühmte Himeji-Castle zu besichtigen. Ich werde euch jetzt allerdings nicht mit allen möglichen Touristen-Info-Gedöns zumüllen, sondern einfach nur ein Bild davon präsentieren. Besuch lohnt sich auf jeden Fall und den Rest kann man bei Wikipedia nachlesen :)



Allerdings waren wir nur für knapp 2 Stunden in Himeji, dann ging es auch schon weiter nach Hiroshima. Dort ging es erstmal ab in eines der kleinen traditionellen Okonomiyaki-Restaurants, da wir natürlich nach Osaka-Okonomiyaki, auch das etwas weniger bekannte Hiroshima-Okonomiyaki probieren. Das ist weniger ein Pfannkuchen, wie das aus Osaka, sondern eher ein Haufen Nudeln mit viel Soße, Ei, viel Salatkohlwasauchimmerkram und eben das, was man sonst noch rein haben will. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Deliziöser Nudelhaufen mit Fleisch, Fisch und Muschelfüllung.


Und der nette Herr hat's zubereitet.

Gesamteindruck gut, aber Osaka-style is einfach besser. Nach der Stärkung ging es dann zur eigentlichen Sehenswürdigkeit von Hiroshima, dem Genbakudomu (Atombomben-Dome).



Dieser Dome ist eines der wenigen Gebäude, das nach dem Atombombenabwurf noch halbwegs stehen geblieben ist und es wurde für die Nachwelt in dem Zustand belassen, den es nach der Atombombenexplosion hatte. Auf jeden Fall ein beeindruckendes Bauwerk, dass einen doch etwas über die Welt und die Menschheit nachdenken lässt, wenn man sich überlegt, dass innerhalb weniger Sekunden knapp 200.000 Menschenleben ausgelöscht wurden.
Auch der angrenzende Park und das Museum sind einen Blick wert, wobei wir für das Museum leider etwas zu spät dran waren.



Abends ging's, wer hätte es gedacht, mal wieder auf die Piste. Erstmal zum Warmwerden ein Nomihodai beim gut und günstig "Wara Wara", das so ziemlich billigste Izakaya das man finden kann. Leider entsprach das Wara Wara in Hiroshima überhaupt nicht dem, was wir aus Sendai kennen und wir waren alle relativ unzufrieden. So zog ich mit einem Teil der Gruppe noch weiter in das Vergnügungsviertel von Hiroshima, wobei das Nachtleben in Hiroshima wohl am Besten mit "schillernd" beschrieben werden kann. Zuvor gab es aber noch einen ordentlichen Koffeinschub per japanischem Energydrink.

Das Zeug sieht nicht nur gefährlich aus...sondern ist es auch. Nie mehr als einen trinken!

Nachdem wir aber nicht in einem der ganzen Clubs und Bars abstürzen wollten, die uns von allen möglichen Gaijins angepriesen wurden, die wie wir nachher hörten, auch mit 80% Gaijins gefüllt waren, suchten wir nach einer Alternative und fanden eine Shotbar, die uns jedoch gehörig überraschte. Erstmal dachten wir eher so an kleine Shots, wie wir sie aus Deutschland kennen.

Die 2 Dinger haben wir bis zum Rand mit Tequila gefüllt bekommen.

Da waren wir auf jeden Fall gut bedient und für 800 Yen, war das auch preislich dann in Ordnung. Zumindest ein nettes Gespräch und ein paar Tipps vom Barkeeper gab es inklusive.
Allerdings mussten wir am nächsten Tag gegen 8 schon wieder raus, also ging's danach auch schon wieder zurück in's Hotel.

Kleiner Insider: dum?

So, da mir gerade etwas die Lust am Schreiben vergeht, gibt's eben noch einen Teil 3. Stoff gibt's auf jeden Fall noch genug :)
Grad steht auch wieder ein Partywochenende vor der Tür und ich muss mich langsam fertig machen. Der Suit steht schon bereit...

Dienstag, 20. Oktober 2009

Day 60 - 4 Tage, 4 Städte, 4 Nomihodai :D - Part 1

Seit 2 Tagen sind wir von unserer anstrengend, aber sehr erlebnisreichen Domestic Tour wieder zurückgekehrt.

Eins vorweg:
Die Tour wurde komplett von der Tohoku Gakuin University organisiert, bezahlt und durchdacht. So eine Meisterleistung an Planung und Organisation hab ich noch nie erlebt. Der Zeitplan hat auf die Minute genau gepasst und es war auch ausreichend Freizeit vorhanden, um irgendwas auf eigene Faust zu unternehmen (vor allem Abends ;) ).
Also hier mal ein dickes Dankeschön, an die Leute von der TGU, die das für uns möglich gemacht haben. Natürlich haben wir ihnen das auch schon persönlich gesagt :)

Aber mal zu der Reise an sich. Es wurde grundsätzlich nur per Flugzeug und Shinkansen gereist und für jeden Tag wurden uns 2000Yen Verpflegungsgeld in die Hand gedrückt. Zusätzlich wurden auch noch alle Museumseintritte usw. von der TGU bezahlt. Daumen hoch!

Am ersten Tag ging es also per Flugzeug von Sendai nach Osaka und von dort nach Nagoya, um das Toyota-Museum zu besichtigen. Dafür waren 4 Stunden eingeplant...nach ca. 1 1/2 Stunden waren wir jedoch alle der Meinung, dass wir genug gesehen hatten. Wer schonmal im Daimler-Benz Museum oder Porsche-Museum war, wird extrem enttäuscht sein. Nur ein paar nette Spielereien, die im Bereich ausserhalb des Museums aufgebaut sind, schafften es dann doch etwas Interesse zu wecken, z.B. der Taifun-Wind-Simulator, in den man sich reinstellen kann, um mal zu erfahren wie es ist, wenn der Wind mit 170 km/h in's Gesicht klatscht.

Das einzig wirklich interessante Gefährt im Toyota Museum

Anschließend ging es nach Kyoto, wo wir rasch per Taxi zu unserem Hotel gelangten und uns dann in das relativ begrenzte Kyotoer Nachtleben stürzten. Zumindest hatten wir uns nicht informiert und "mal eben" das Nachtleben zu finden, ist nicht so einfach. Wenigstens Nomihodai-Izakayas hat es an jeder Ecke, was natürlich auch von uns genutzt wurde. Sogar ein Nijikai war für 3 von uns noch drin, welches in einer Bar abgehalten wurde, die uns von 2 Japanerinnen auf der Straße empfohlen wurde. Dort zahlt man einmalig 600 Yen, jedoch kostet jeder Drink nur 200 Yen! Das schließt alle Longdrinks, Shots und was man sonst noch so haben will, ein. Sowas hätte ich auch gern in Sendai, vor allem weil die Auswahl verglichen mit Izakayas doch erheblich größer war.

Nach einer Stunde Lauferei und der Suche nach einem geeigneten Ort für ein Sanjikai, bemerkten wir, dass wir uns im Rotlichviertel verlaufen hatten, wo es nur noch Kyabakura ( キャバクラ ) und Snack-Bars hatte. Da wir uns zudem hoffnungslos verlaufen hatten, ging es per Taxi wieder zurück zum Hotel.

Tag 2 war der erste Tag, wo ich mich wirklich zum ersten Mal als einer "dieser Touristen" gefühlt habe. Wir durften selbst entscheiden, was wir in Kyoto besichtigen wollten und entschieden uns für den
Kiyomizu-dera ( 清水寺 ) und den Kinkaku-ji ( 金閣寺, dt. „Goldener-Pavillon-Tempel“), wobei wir im Endeffekt nur den Kiyomizu-dera schafften, weil wir dort viel zu viel Zeit verbracht haben.
Das Ding ist aber auch wirklich mehr als einen Blick wert, derartige schöne Gebäude in einer solchen Landschaft gibt es wohl eher selten auf der Welt.





Von diesem Wasser zu trinken, soll angeblich Glück bringen usw. ;)

Der Kulturunterschied find ich auf diesem Bild so krass nebeneinander gestellt.
Hochkulturjapan und...naja...USA eben...


Als wir bemerkten, dass es für Kinkakuji nicht mehr reichen wird, sind wir direkt zu unserem nächsten Ziel weitergereist: Osaka!
Mein Favorit dieser Reise, sollte auch dieses Mal wieder alle Erwartungen erfüllen. Aber mehr dazu in Part 2, da ich in ein paar Minuten mit allen Austauschstudenten zum Abendessen bei einem unserer Dozenten eingeladen bin. Wir dürfen dort selbst Sushi und andere Sachen kochen :)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Day 53 - Auf große Reise

Ab morgen steht mal wieder Reisen auf dem Programm. Die von meiner Universität finanzierte und organisierte Rundreise nach Osaka, Nagoya, Kyoto, Himeji, Hiroshima und Miyajima steht an.

Zuerst wird es mit dem Flugzeug von Sendai nach Osaka gehen und danach stetig per Shinkansen weiter, bis wir am Ende wieder von Nagoya zurückfliegen.
Ich freu mich im speziellen auf Osaka und Hiroshima und natürlich auf das bessere Wetter weiter im Süden.

Nach der Reise ist mein Terminplan endlich mal ein wenig lichter, so dass hoffentlich diesmal etwas schneller ein mehr oder weniger umfangreicher Bericht der Reise erstellt wird...von meiner Wenigkeit natürlich ;)

Montag, 12. Oktober 2009

Day 51 - Imonikai

Wow, jetzt sind tatsächlich schon über 50 Tage in diesem wundervollen Land vorbei und grob noch einmal soviele stehen mir noch bevor. Die Hälfte ist also schon vorbei...also schon Zeit um an den Abschied zu denken? Mitnichten! Es gibt noch soviel hier zu tun und zu erfahren, da hab ich garkeine Zeit für Abschiedsgedanken...

Heute war eine Spezialität der nördlichen Regionen Japans dran: ein Imonikai
Dazu treffen sich ein Haufen Japaner an einem Flussrand und kochen zusammen eine Art Suppe/Eintopf und grillen nebenher auch noch etwas.
Da an Feiertagen natürlich ziemlich viele Japaner auf die gleiche Idee kommen, hat das ganze schon etwas festlichen Charakter, mit 200-300 Japanern am gleichen Flussufer zu sitzen und jeder hat seine paar Töpfe und Grillgestelle dabei, wobei meist über offenem Feuer gekocht wird.

Solche Kochtreffen werden hier meist von irgendwelchen Gruppen und Clubs organisiert, die sich eben auch mal ausserhalb ihrer normalen Tätigkeiten treffen wollen. Ich wurde über Umwege eingeladen, da es sich um eine Gruppe von Studenten handelt, die an "Elementary schools" gehen und dort Englisch und anderen Kram unterrichten, sozusagen als Übung für ihr späteres Lehrerleben. Wenn ich mir dabei das Englisch von vielen anhöre, würde es mich wundern, wenn das Englisch der nächsten Generationen sich arg verbessert...

Zu Essen gab's dann natürlich auch noch was und zwar 2 verschiedene Arten von "Nabe", also diesem Suppeneintopf. Einmal mit Sojasoßen-Basis und einmal auf Miso-Suppen Basis. Anschließend wurden auf dem anderen Grill noch Würstchen, ein Haufen Fleisch, Yakisoba und Yakiudon zubereitet. Alles in allem ein reichliches Mahl und es ist sicher keiner hungrig geblieben.

Dazu jetzt noch ein paar Impressionen für die Interessierten unter den Lesern :)






Ren - der Barbecuemaster!

Der Gaijin durfte auch mal ran.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Day 47 - Nachholbedarf aus Tokyo

Heute ist wohl der erste Tag seit ca. 2 Wochen, an dem ich mal einen freien Abend habe. Was aber nicht daran liegt, dass ich nichts geplant hatte, sondern, dass mir abgesagt wurde. So kann's auch gehen, Japaner sind eben doch nicht immer zu 100% verlässlich. Aber zu 95% ;)

Also nun ist die Zeit mal da, etwas von den letzten Geschehnissen aufzuarbeiten. Wie bereits gesagt, war ich vorletzte Woche für 3 Tage in Tokyo.
Beinhaltet waren Aufenthalte in den Stadtteilen Asakusa, Shinjuku, Ueno, Eda, Akihabara und natürlich Shibuya. Die üblichen Erklärungen über Tokyo, was die Aufteilung und Verwaltung angeht, werd ich mir hier sparen, sowas kann man sich bei Interesse auf Wikipedia durchlesen.
An Tag eins ging es per Bus von Sendai nach Tokyo, diesmal jedoch war die Abfahrt morgens und wir wurden gegen 14 Uhr in Shinjuku rausgeworfen. Auch dieses Mal waren die Sitze nich allzu bequem, aber für 34€ darf man nicht meckern. Sogleich wurde Shinjuku etwas erkundet, um ein Okonomiyaki Restaurant zu finden. Nach 30 Minuten und wachsender Ungeduld in den Mägen, hat es uns dann in ein indisches Restaurant verschlagen, das für 900 Yen Tabehodai anbot, d.h. Allyoucaneat. Nach ca. 7 Euro hat es dann leider auch geschmeckt und mir persönlich hat es für den Rest des Tages den Magen verdorben, war daher auch den restlichen Tag über Ziel meiner Schmäh-Kommentare, was wiederum den Unmut der anderen Personen auf mich lenkte. Aber das Essen dort war wirklich einfach beschissen...

Anyway, es sollte die einzige schlechte Erfahrung in Tokyo bleiben. Die nächste Fahrt führte per Yamanote o.ä. Linien zu unserem Kapselhotel in Asakusa.

Eines der legendären "Please do it at home/in the athletic club/usw." Plakate, die in und um die verschiedenen Bahnhöfe und Linien, hängen.

Unser Kapselhotel von innen inklusive Kapseln.

In Asakusa gibt es ausser den Senso-ji Schrein nicht viel zu sehen und der ist dafür immer reichlich überfüllt. Allgemein hat es Tokyo an sich, reichlich überfüllt zu sein, allerdings hatten wir in der Silver Week relativ Glück, da dank der Feiertage die übliche Rush Hour zu entfallen schien. Die anderen waren enttäuscht, ich war erleichtert. Das ist eine Sache in Tokyo, die man zwar mal gesehen, aber nicht mitgemacht haben sollte.

Dafür sollte man sich Akihabara mal angetan haben. Zumindest für jeden Elektronikfan ist dieser Bezirk einfach DAS MEKKA! Hier gibt es alles was irgendwie mit Elektronik zu tun hat. ALLES. Und dazu noch viele Maid-Bars für die ganzen Otakus, Nerds und Geeks die hier so herumrennen. Natürlich musste auch ein Abstecher in den Laden "Super-Potato" drin sein, der sogar heute noch originalverpackte Super Nintendos und Sega Megadrives verkauft. Dazu natürlich auch eine riiiiiesige Auswahl an noch eingeschweißten Games, die teilweise zu Spottpreisen verschleudert werden. Eine wahre Fundgrube für Daddler mit Hang zur Nostalgie.

Der restliche Tag wurde in diversen Elektronikläden verbracht und anschließend wurden auch noch die berühtem Spielhallen aufgesucht. Bei Gelegenheit werde ich die Dinger mal genauer vorstellen, da es dort doch einige Kuriositäten zu sehen gibt.

Spannender wurde es dann am zweiten Tag, der fast ausschließlich in Shinjuku und Shibuya verbracht wurde. Zuvor jedoch, fuhren wir nach Eda, um dort knapp 3 Stunden "Asobihodai" zu machen, d.h. wir gingen in eine Spielhalle, in der man nicht pro Spiel 100 Yen in den Automaten einwirft, sondern ca. 400 Yen für eine Stunde in der gesamten Spielhalle zahlt, dafür aber spielen und machen kann, was man will. Dort hat es dann von Klassikern wie Time Crisis, Mario Cart, Street Fighter, Dance Dance Revolution, Taiko, usw. usf. auch ausgefallenere Sachen, wie z.b. einen riesigen Teich, in dem man nach Koi-Karpfen fischen kann. Kein Scherz. Dort hocken durchaus um die 10 Leute, in der Spielhalle und angeln. Verrückte Japaner.
Zusätzlich werden auch viele viele Mangas angeboten, ein Squash-Court, ein kleiner Fussballplatz, viele Tischtennisplatten, einige Billiardtische und Karaokeboxen, für die man allerdings durchaus lange warten muss.

In Shinjuku dann, wurde das Rathaus von Shinjuku erklommen, das im 45.Stock eine Aussichtsplattform für Touristen hat. Die Aussicht von dort ist der Wahnsinn, mit sieht in keine Richtung ein Ende der Stadt....ausser in einer, aber dort fängt der Pazifik an, weswegen die Stadt dort zwangsläufig aufhören muss ;)



Das Rathaus von Shinjuku und nachfolgend ein paar Blicke daraus auf das nächtliche Tokyo.





Anschließend wieder ab nach Shibuya, wo die feierliche Abendplanung ihre Gestalt annahm. Zu Shibuya muss gesagt werden, dass es wohl neben Roppongi, der Stadtteil mit den meisten Clubs und Bars/Izakayas und ausserdem sehr angesagt bei jugendlichen Leuten ist.
Zudem isses wohl einer der überlaufensten und "vollgestopftesten" Stadtteile Tokyos, wobei wie gesagt, dank Feiertag doch noch relativ "wenig" los war. Aber in diesem Fall sagen Bilder mehr als Worte...

2 ganz normale Ampelübergänge in Shibuya

Zuerst ging es dann wie gewohnt in ein Izakaya, wobei wir uns von einer perfekt englisch redenden Konbini-Mitarbeiterin haben beraten lassen, wo denn das nächste gute Izakaya ist, mit Nomihodai natürlich. Anschließend ging es in Club Camelot, der mit stolzen 3500 Yen Eintrittspreis zu Buche schlägt (ca. 27€), wobei schon 2 Freigetränke inklusive sind, die im Club normalerweise 500 Yen kosten (ca. 3,80€).
Wenn man bedenkt, dass der Club unsere Übernachtungsmöglichkeit war, relativiert sich der ganze Preis wieder etwas, denn wir hatten kein Hotel reserviert und uns auch sonst nicht darum gekümmert. Wir wollten die Nacht durchmachen und genau das haben wir auch getan. Der Club hatte 3 verschiedene Floors, einen mit pur Ami-HipHopgedöns, einen Mixed-Raum, in dem auch viel J-Pop/Dance Music lief und einen mit purem harten Electrohousekram. In letzterem war ich dann auch den großen Teil der Zeit und es wurde reichlich abgezappelt.


Eine Deejayne des House/Electro Raums.

Da es eigentlich nicht erlaubt ist, in diesem Club Fotos zu machen, ist meine Auswahl an Bildern leider auch sehr beschränkt. Dafür gibt es auf der Homepage des Clubs einige mehr zu sehen.

Nach einer durchgefeierten Nacht und einem herzhaften Frühstück bei McDonalds - OH MEIN GOTT ES GIBT HOTDOGS BEI MCDONALDS!!! - ging es mit einem der ersten Shinkansen um 7:40 wieder zurück nach Sendai, wo dann auch direkt einiges an Schlaf nachgeholt wurde.

Ich werd bekloppt...HOTDOGS bei McDonalds!


Der Shinkansen wurde "gebolted"

Fazit:
Tokyo - geiles Ding. Wenn das mit dem Praktikum dort hab, wird das sicher eine geile Zeit. Aber wirklich Leben möchte ich dort nicht. Viel zu viele Menschen, alles viel zu voll, vollgestopft bis oben hin. Und das in der größten Stadt der Welt, zwischen 0 und 5 Uhr kein einziger Zug fährt, ist ja wohl auch eine Frechheit sonder Gleichen. Aber wenn man die Nacht sowieso in einem Club verbringt, macht das am Ende auch keinen Unterschied und das war meiner Meinung nach, bisher einer der Höhepunkte meiner Japanreise.

Mittwoch, 30. September 2009

Day 39 - Spätzle & Kartoffelpuffer

Eigentlich weiss ich garnicht, woher ich mir die Zeit gerade aus den Rippen schneide, um mal wieder einen Post abzulassen. Ich hab einfach jeden Tag ein so vollen Terminkalender, dass ich zu sowas hier kaum noch komme.

Der Bericht von Tokyo muss allerdings noch etwas weiter warten, soviel Zeit hab ich dann doch nicht.

Doch ein paar Sachen muss ich doch loswerden. Zum Beispiel das große Paradoxon, dass ich erst nach Japan fahren muss, in das Land der bleichsten Leute auf der Erde, um etwas braun zu werden. Die Sonne scheint hier noch relativ häufig und ich bin viel draussen im T-Shirt unterwegs. Da sieht man, aber auch vor allem im Gesicht, dass ich gut Farbe angesetzt habe.
Noch paradoxer ist, dass ich als Schwabe, erst nach Japan fahren muss, um einmal im Leben selbst Spätzle zu schaben. Ich wurde von Japanern gefragt, die hier Deutsch studieren, ob ich nicht mal Spätzle kochen könnte...naja was eben dabei rauskommt, wenn man mit seinen Kochkünsten angibt. Von daher ist es auch schon das zweite Mal, dass Japaner sich für eine Kochsession bei mir einnisten. Bei der ersten gab es leckeren Kartoffelpuffer, der mangels Apfelmus, mit japanischer Mayo und Mangosoße (also getrennt, nicht mit Mangomayo!) verpeist wurde.


Heut abend, sind dann die besagten Spätzle dran, die anschließend zu Kässpätzle verarbeitet werden, wobei mir der Käse etwas Sorgen macht, da nur diese "Käse-Mix" Packungen wirklich erschwinglich waren und mir deren Geschmackhaltigkeit doch etwas fragwürdig erscheint. Aber wir werden sehen.

Dazu wird Bier gereicht. Was sonst?
Ergebnis gibt's dann auch wieder in Kürze...wobei ich auch nicht wirklich weiss, wann mal wieder Zeit bei der Hand ist. Eventuell am Freitag...wenn das Nomikai am Donnerstag nicht zu heftig ausfällt. ;)

Mittwoch, 23. September 2009

Day 32 - Return to Sendai

Kurze Meldung, ich bin zurück in Sendai...genau genommen schon seit ca. 12 Stunden. Aber da wir heute Nacht durchgefeiert haben, war ich dementsprechend zu nichts zu gebrauchen und werde mich auch gleich wieder in's Bett schmeissen.

Die nächsten Tage gibt's dann mal ausführlichen Bericht. Zumindest soviel sei aber gesagt: Shibuya ist definitiv mein Lieblingsstadtteil von Tokyo :)

Sonntag, 20. September 2009

Day 29 - Ab nach Tokyo!

Eigentlich wollte ich heute einen längeren Post verfassen, über die Geschehnisse der letzten Tage, aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.
Es gäbe in der Tag viel zu erzählen, doch leider hab ich dann heute doch irgendwie nicht die Zeit gefunden oder es kamen immer ein paar wichtigere Dinge dazwischen.

Wichtigste Meldung ist nur, dass wir morgen zu fünft nach Tokyo mit dem Bus aufbrechen werden und bis Mittwoch die Stadt erkunden. Die morgige Nacht wird im Kapselhotel verbracht, wie es dann weitergeht, werden wir noch schauen. Eventuell wird die zweite Nacht auch einfach durchgemacht ;)

Ich melde mich dann wieder am Mittwoch oder Donnerstag, dann mal mit nem elendig langen Post. Wenn ich die Zeit dazu finde ;)

Dienstag, 15. September 2009

Day 24 - Meet & Greet & Nomihoudai

Nach nun schon einigen Meet & Greet Veranstaltungen mit TGU-Studenten ist mein Ketai-Telefonbuch prall gefüllt mit Nummern und eMail-Adressen von Studenten der unterschiedlichsten Studienrichtungen. Darunter sogar einige, die relativ gut Deutsch sprechen können, was mich beim ersten Mal hinhören doch sehr erstaunt hatte.

Allerdings reicht das wohl noch nicht, denn es gibt wohl immernoch mehr Studenten, die gerne mal eine Auslandsstudenten-Kennenlernexperience haben wollen, deswegen wurde für nächste Woche NOCH ein Meet&Greet angesetzt, bei dem wir versuchen uns die Namen von 10 bis 20 weiteren Japanern zu merken und sie anschließend auch auf dem Campus wiederzuerkennen...was nun wirklich nicht einfach ist. Ich möchte nun nicht unbedingt sagen, dass alle gleich aussehen...aber irgendwie schon :D
Man braucht auf jeden Fall etwas länger als etwa in Deutschland, um sich einen Namen und das dazugehörige Gesicht zu merken, weshalb ich nun meistens bei der Einspeicherung von Nummer und eMail gleich noch ein Foto mache, das mit in mein Telefonbuch gespeichert wird. Sehr praktisch.

Das zweite Meet&Greet, bei dem ca. 30 Japaner waren um uns 6 Austauschstudis zu treffen. So hatte jeder 5 für sich alleine, wobei immer kräftig durchgemischt wurde, damit man sich ja kein Gesicht allzugut merken kann!


Man bemerke, wie sich die hungrige Meute um das 1,96 Meter große männliche Opferlamm schaart. ;)

Kleiner Leckerbissen für die schon etwas in die Tage gekommenen Fussballfreunde: Pierre Littbarski hat mal in Sendai gespielt! Damals hieß der hier ansässige Club noch "Brummel Sendai", heute "Vegalta Sendai". Hier in Izumi gibt es auf dem Weg zur U-Bahn eine lange Ehrenwand, mit allen Mannschaftsbildern seit Gründung der Mannschaft und dort hab ich ihn tatsächlich gefunden.

Die Nummer 10, unser Litti!

Auf der kulinarischen Seite gibt's natürlich auch wieder einiges zu berichten. Heute ging es mit ein paar japanischen Studenten ab in ein Sushi-Restaurant. Eines wie wir es aus Deutschland auch kennen, mit Fließband und einem Koch in der Mitte, der auch einzelne Sushiteller auf Bestellung zubereitet. Nach 8 Tellern mit verschiedensten Arten von Sushi, war ich Pappsatt und ca. 10 Euro ärmer (in Deutschland hätt ich sicher 30-40€ gezahlt).
Ich ging mit der Devise "je ekelhafter es aussieht, umso eher möchte ich es probieren" an die Sushimampferei heran und...naja leider schmeckt so manches, was ekelhaft aussieht, auch ziemlich widerlich. Hier eine kleine Auflistung mit Geschmacksbewertung:

Sanma = Eine Art Makrelenhecht - Normalerweise wird Sanma nur gebraten, gegrillt oder sonstwie zubereitet angeboten, eher selten als Sushi. Die japanische Begleitung war ZIEMLICH angewidert von dem Zeug, ich jedoch bemerkte weder Geruch noch einen schlimmem Geschmack. Im Gegenteil, ich fand das Zeug sogar so lecker, dass ich noch einen Teller genommen habe. Note 2 plus. Anekdote dazu: Nachdem ich meinen Teller gemampft hatte, konnte ich 2 Japaner davon überzeugen, auch mal Sanma zu probieren. Sie waren ca. 5 Minuten lang am würgen, bis sie den einzelnen Bissen jeweils runtergewürgt hatten. Zuerst dachten sie, ich hätte sie verarscht (weil ich mich natürlich auch fast eingeschifft hatte vor lachen), bis ich meinen zweiten Teller Sanma verspeist hatte. Ich versteh aber bis jetzt noch nicht, was sie daran eklig fanden...

Hoya = Meeres-Ananas - Wer sich unter Meeres-Ananas nichts vorstellen kann, dem sei der vorige Link an's Herz gelegt. Hätte ich das gewusst...eventuell hätte ich das Zeug nicht gegessen. Der deutsche Begriff "Seescheide" macht es auch nicht besser. Geschmacklich anfangs leicht süß, dann allerdings auch recht bitter. Note 4-

Krabbensalat mit Mayo - Saulecker. Die Krabben natürlich roh, aber grundsätzlich ist mit japanischer Mayo alles essbar. Note 2.

Uni = Seeigel - Oh Gott, das Zeug schmeckt SO EXTREM bitter und sieht aus wie vorgekaut. Note 6 minus, vor allem weil man den unglaublich bitteren Geschmack auch ein paar Stunden nicht mehr aus dem Mund bekommt.

Krabbeninnereien - Darauf hätte ich auch gut und gerne verzichten können. Die Innereien werden als pürierte Paste zusammen mit etwas Krabbenfleisch auf dem Stückchen Reis serviert. Nur dass die pürierte Paste in etwa die Farbe von frischem Zement hat. Kein Augenschmaus. Geschmacklich zwischen Surimi und Straßenbelag ablecken. Note 5 minus.

Dann gab's noch so Fischeigedöns, das die Japaner auch ziemlich ekelhaft fanden und es mir deswegen unbedingt andrehen wollten. Hat relativ ähnlich wie normaler Lachskaviar geschmeckt nur eben...ihr ahnt es vielleicht schon...leicht bitter. Ich hab noch ein oder 2 Sachen mehr probiert, teilweise auch von den anderen zugesteckt, aber an die Namen davon und was es genau war...vielleicht hab ich das auch einfach nur verdrängt.

Das Menü. "Etwas" größer als in Deutschland, vor allem weil nich nur Garnelen, Lachs und Thunfisch auf dem Band herumfahren...wie in Deutschland ;)

Sieht aus wie Kotze. Schmeckt auch so.

Mein vollbrachtes Werk in 8 Akten. Oder Tellern. Mein Ranzen spannt immernoch.

Freitag, 11. September 2009

Day 20 - Tohoku Gakuin University

Danke. An wen auch immer das gerichtet ist, aber danke dafür, dass ich an dieser Universität bin. Etwas besseres hätte wohl nicht passieren können.
Die "TGU" wie sie hier nur genannt wird, ist eine private Universität, die irgendwann 188x von amerikanischen christlichen Missionaren gegründet wurde und bis heute immernoch eine christliche Prägung hat, was sich an den riesigen Kapellen auf den beiden Campi zeigt.

Was sich jedoch noch deutlicher zeigt, ist, dass dies eine private Universität ist. Wenn ich vergleiche, wie mit Austauschstudenten an meiner Fachhochschule umgegangen wird, so ist dies hier doch so ziemlich die "Haute-cuisine" der Austauschstudentenumsorgung.
Wir haben einen komplett durchgeplanten Stundenplan, haben jederzeit einen Ansprechpartner und werden so ziemlich jeden zweiten Tag einer Horde Japaner vorgestellt, die ihr Englisch oder Deutsch an uns ausprobieren wollen.

Demzufolge kennt uns inzwischen auch die halbe Universität, weswegen wir auch schon einige Male während der Mittagspause angesprochen wurden, teilweise auf Englisch, meist auf Japanisch, aber auch schonmal auf kümmerlichen Deutsch, das mit deutlicher Anstrengung vorgetragen wurde. Aber der Wille zählt!

Nachdem wir so einen Haufen Japaner kennenlernen durften, wurden natürlich auch viele Nummern, eMail-Adressen usw. ausgetauscht, was darin resultierte, dass wir heute abend ein kleines "Dinner" veranstalten wollten. Im Prinzip einfach nur Abendessen irgendwo. Nachdem wir dann aber 16(!!!) Leute waren, schwenkten wir doch auf die Izakaya "Nomihodai&Tabehodai" Idee im WaraWara um. Dort zahlen wir für 2 Stunden "Allyoucandrink", nen Haufen Esskram und Karaoke exakt 2500 Yen, was etwa 20 Euro entspricht.
Kein günstiger Spaß, aber nur auf den ersten Blick. Es war im Prinzip ausreichend Essen für Jedermann (ich war PAPPSATT!!) und Allyoucandrink...wenn man weiß, wie man das nutzen sollte, is das eine durchaus lohnene Sache, denn bei 16 Leuten verlieren die Bedienungen den Überblick und man kann sich durchaus auch 3-4 Drinks gleichzeitig bestellen und tut einfach so, als würde man noch für die Leute um sich herum mit bestellen. Aber pssst....
Wenn ich vergleiche, dass in den meisten deutschen Bars ein Cocktail 7-8 Euro kostet und ich für 20 Euro einen Haufen Essen und soviel zu trinken, wie ich will, bekomme, dann relativiert sich das alles wieder. Ausserdem war die Karaoke Session EXTREM lustig. Eigenlob stinkt, aber es kam von jemand anderem. Mir wird angelastet, am Besten von der Austauschstudentengruppe zu singen. Da ich mich allerdings selten selbst singen höre...kann ich dieses Gerücht nicht bestätigen. Eventuell nimmt jemand mal ein Video davon auf. :)

Ansonsten gibt's nun noch ein paar Bilder der TGU, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt.




Dienstag, 8. September 2009

Day 16 - Neues von der kulinarischen Front

Diesmal ein Post der etwas spezielleren Art. Heute geht's fast ausschließlich um die Mampferei.

Fangen wir damit an, dass wir letztens entdeckt haben, dass wir neben dem Supermarkt nochmal ein Geschäft mit einer riiiiieesigen Frischwarenabteilung haben, also sozusagen ein Delikatessenmarkt im Großformat. Und wenn ich sage, das Zeug ist frisch, dann heißt das, frischer geht's nicht. Auf diesem Bild sieht man so große Garnelen, die sogar noch lebendig waren. Zumindest haben sie immernoch mit ihren Beinen rumgetreten.



Dann mal eine der Sushi-Abteilungen, wobei das schon eher in Richtung "exquisit" geht, zumindest was den Preis angeht. Im Supermarkt findet man auf jeden Fall ähnliche Packungen, für ca. den halben Preis, der sogar gegen Abendstunden noch einmal um bis zu 50% reduziert wird, weil sie den frischen Fisch sonst wegschmeissen müssten. Dumm, wer da nicht zuschlägt!



Aber mal weg vom Fischereikram, hin zu den süßen Dingen des Lebens. Da ich nicht so der Fan, von Süßkram bin, hab ich in diese Richtung bisher wirklich wenig probiert, außer hier und da einen Donut. Letztens hatte ich jedoch so etwas wie "Fastnachtsküchle" im Schaufenster einer der Bäckereien gesehen und musste zugreifen. Zu meiner Überraschung, hat das Ding wirklich genau so geschmeckt, wie ich gedacht hatte. Allerdings war es noch mit einer halbsüßen Bohnenpaste gefüllt. Kann man mögen oder auch nicht, ich find's gut.



Jetzt kommt zwar die Reihenfolge etwas durcheinander, denn normalerweise gibt's erst was vernünftiges in den Bauch und dann den Süßkram. Nun, diesmal ist es eben andersum.

Gyuudon mit einer Ramen-Suppe als Set. Zusammen nur 600 Yen. Ausreichend um die Plauze spannen zu lassen. Das links ist das Gyuudon, angebratenes Rindfleisch auf einer Schüssel Reis. Dazu etwas eingelegten Ingwer (rot zu sehen).


Tanukisoba - Was aussieht wie kleine Rotzböbbel hat kommt kross auf die Soba drauf, saugt sich dann allerdings mit der Brühe voll und wird dann ziemlich weich und labbrig. Vergleichbar mit Smacks, die man zu lange in der Milch lässt. Nur eben nicht süß. Schmeckt nun aber auch nicht wahnsinnig toll.



Ahh, da ist sie endlich. Die Spezialität von Sendai: Gyuutan! Übersetzt: Rinderzunge. In diesem Fall scharf angebraten und mit kräftigem frischen Pfeffer gewürzt. Ein echter Genuß.



Wie Natalie hier beweist, geht es natürlich auch vegetarisch. Soba-Nudeln mit einer superleckeren Dippingsoße. Man nimmt einfach nen Schwung Nudeln, wobbelt die in der Soße herum und dann ab damit in den Schlund. Superlecker.


Jedoch kann sich nicht jeder mit dem japanischen Essen anfreunden...oder zumindest nicht jeden Tag.

Alex mit seiner (fast) täglichen McDoof-Ration


Ansonsten hatten wir heute wieder zackigen Japanischunterricht und danach noch Japanese Culture. Wird ein sehr interessantes Fach werden, da wir dort mit allen Vorurteilen und den dahintersteckenden Wahrheiten konfrontiert werden, sowohl aus Gaijin als auch aus Japaner-Perspektive.
Nach dem Mittagessen gab es dann noch ein Treffen mit vielen Studenten, die Englisch und Deutsch studieren, zumeist in Richtung Literatur oder Linguistic. Dort wurden kräftig eMail-Adressen und Nummern für zukünftige Kontakte ausgetauscht. Da ich glücklicherweise schon seit gestern Besitzer eines japanischen Handys bin (auf japanisch "Keitai"), konnte ich dort auch schon mitmischen. Wird sich in der Zukunft sicher als vorteilhaft erweisen, viele Kontakte zu schließen. Spätestens wenn es am Wochenende um die Abendgestaltung geht :)