Donnerstag, 2. August 2012

Day 322 - Auf alten Wegen und in neuen Höhen

Wie fühlt es sich an in einer Stadt, in einem Land, mal wieder zu Besuch zu sein für wirklich nur kurze Zeit, nachdem man mal dort für eine ganze Weile gelebt hat?

Wirklich seltsam.

Nach knapp einem Jahr (bzw. genau 321 Tagen) zurück in Tokyo, zurück in Japan. Zurück bin ich damals mit Qatar Airways vom Kansai International, diesmal kam ich mit Korean Airlines in Narita an.
Korean Airlines ist zwar nicht die günstigste Art nach Japan zu kommen, aber dafür wesentlich angenehmer als Air China, die mich bisher 3 Mal transportieren durften. Essen und Getränke sind top, Filmauswahl auch sehr gut, nur bei den Serien muss man Abstriche machen.

Untergekommen bin ich in Tokyo in Ikebukuro bei meinem Sakura-House Ex-Nachbar. Also eine gute Sache hatte Sakura House dann doch!
Da fällt mir ein, ich könnte mal enthüllen, wo und wie ich damals in Tokyo gewohnt habe:

Sakura House Numabukuro 2
Eine großartige Offenbarung der Architektur-Künste. Ein Meisterwerk! Ein PINKES Meisterwerk! Im Sommer sind die Zimmer im zweiten Stock geeignet Eier zu kochen oder Schweinebraten zuzubereiten. Einfach mal die Klimaanlage aus machen und 5 Minuten warten. Alternativ kann man warten, bis die Klimaanlage mal den Geist aufgibt, mir z.B. mal passiert. Hausmeister konnte erst am nächsten Tag kommen. Einer meiner schlimmsten Tage in Japan.

Dafür liegt der Spaß durchaus im Rahmen des bezahlbaren. Hahahahahaha. Nicht. Im Moment kostet der Spaß günstige 105.000 Yen im Monat. Streicht beim aktuellen Wechselkurs einfach 2 Nullen, dann habt ihr den groben Europreis. Genauer heißt das 1093 Euro. PRO MONAT. Aber ist ja nicht so, als würde man nichts dafür bekommen. STRAMME 13,3 m². BOAH! Und dann sieht das Zimmer in etwa (genau) so aus:
Ein Traum auf 13,3m²
Wer genaueres wissen möchte, dem sei die Sakura House Website an's Herz gelegt. Mein altes Zimmer ist sogar zu haben. Also schlagt direkt zu und ihr könnt einmal wie eure Lieblings-Sushikartoffel wohnen!
Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, diesmal eben Ikebukuro statt Numabukuro. Mein Ex-Nachbar hatte es schließlich auch nicht viel länger im Casa Numabukuro ausgehalten und ist nach Ikebukuro gezogen, genauer 10 Minuten vom West-Exit von Ikebukuro-Eki weg.

9.Stock irgendwo in Ikebukuro. Kirin FIRE Kaffee am Start.
Immerhin knapp über 20m², dazu ein Balkon im 9.Stock und sehr wichtig: Schalldichte Wände! D.h. man kann auch mal etwas lauter sein, ohne, dass einem die Nachbarn aufn Kopf steigen. Zwar auch 1000€ im Monat, aber wesentlich mehr Wohnkomfort als im Sakura-Loch. Dazu ist die Lage in Ikebukuro natürlich genial. Immer was los und man ist schnell an allen interessanten Orten in Tokyo.

Apropos interessante Orte in Tokyo. Da ich auch etwas für meine Zukunft in Richtung Japan getan habe, war ich in Roppongi unterwegs. Nachts einer der "verachteten" Orte vieler Expats, weil eben viele Ausländer dort abhängen und das Nachtleben auch ziemlich darauf ausgerichtet ist. Was nicht heißen soll, dass man deswegen dort keinen Spaß haben kann. Ich war dagegen tagsüber dort unterwegs. Zur hellen Tageszeit bietet Roppongi ein ganz anderes Bild, das eines High-Class Geschäftsviertels, mit seinem herausragenden Roppongi Hills und dem darin thronenden Mori-Tower.
Mori-Tower
Roppongi Hills auf jeden Fall für jeden Fan von Up-Scale Shoppingmalls ein Highlight und auch sonst für jeden Tokyo-Besucher ein Muss. Architektonisch (im Gegensatz zum Sakura House in Numabukuro) ein echtes Highlight.
Auch die Aussichtsplattform ist sehr zu empfehlen, da man einen Wahnsinnsausblick hat. Einen 360° Rundumblick lässt sich auf der Website von Roppongi Hills erhalten. Die Büros dort dürften sicherlich zu den interessanteren Arbeitsplätzen der Welt gehören, zumindest würde mir bei dem Ausblick eher selten langweilig werden. Bestimmt einer DER Gründe warum The Pokemon Company ihr Office dort drin hat.

Aber worauf will ich eigentlich mit diesem Post hinaus?
Genau, wie ist es eigentlich, wieder mit der Yamanote zu fahren? Wieder in Shibuya am Hachiko zu stehen? Wieder in Numabukuro beim Lieblings-Ramenshop zu mampfen? (Review folgt!)

Wie oben gesagt, sehr merkwürdig, aber auch sehr beruhigend. Alles ist noch da, alles steht noch, alles hat sich kaum verändert in den 2 Jahren. In der Yamanote kommen immernoch diese "Brain-Teaser" mit den Schafen (kennt die jemand außer mir?) und lächerliche Englischlern-Videos. Der Sommer ist immernoch KUSOATSUI, die Ramen schmecken immernoch überragend und feiern gehen ist immernoch schweineteuer. In einer Woche Japan hab ich das gleiche Geld ausgegeben wie in 2 Wochen Korea...

Der Besuch hat mir auf jeden Fall wieder neuen Auftrieb gegeben, mich wieder stärker mit Japan auseinanderzusetzen. Eine der Haupt-Botschaften, die ich mit mir nach Hause genommen habe nach dem Trip ist, dass es für mich kein Problem wäre einen Job in Japan zu finden...wenn ich Japanisch halbwegs auf Business-Niveau sprechen könnte. Das mal eben so nebenbei zu erreichen, in Deutschland, dürfte sich allerdings als schwer erweisen. Trotzdem muss ich es versuchen und mich wieder etwas in die Sache reinbeissen. Tipps und Tricks sind gerne gesehen, vor allem Lernmaterialien.

Das mal als kleine Zusammenfassung, ich hab allerdings vor ein paar kleine Episoden von meiner Woche in Japan noch etwas näher zu beleuchten. Dazu zählt auch mein Trip an die verwüstete Küste vor Sendai, ein ausführliches Review meiner Lieblings-Ramen in Tokyo und in Sendai. Dann muss auch mal meine Lieblingsbar in Sendai vorgestellt werden, die eigentlich jeder der sich dort rumtreibt, mal besucht haben sollte. Was noch? Hmm...auf Odaiba war ich noch, da könnte man nen Post draus basteln. Und ein paar sonstige lustige Sachen hab ich auch noch gefunden, die für ein paar kleinere Posts reichen müssen :)

2 Kommentare:

  1. Sakura house => Querstrasse: also ganz in der Naehe, wo die "schoenen Maedchen" arbeiten!!

    Gruss Lena
    USA

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    1. Ich verstehe nicht ganz, was du damit sagen willst ^^
      Aber falls du damit meinst, dass da in der Nähe ein Rotlichtviertel gewesen ist, muss ich sagen: Nicht, dass ich wüsste.
      Für sowas musste man schon nach Nakano reinlaufen, aber da hat es auch nicht mehr als die üblichen Snack-Bars und Kyabakura gegeben.

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