Dienstag, 29. Dezember 2009

Deutsche und japanische Gaumenfreuden

Es ist doch immer so im Leben: Man will immer das, was man gerade nicht bekommen kann.
Ist man in Deutschland, will man Okonomiyaki, Sushi, Takoyaki und so weiter und so fort. Und natürlich frisst man sich in den ersten Wochen auch freudig satt daran, bis dann irgendwann der Gedanke kommt "Oh man, so nen Schnitzel oder ein Zwiebelrostbraten...des wär jetzt was..."
Genau aus diesem Grund, hatte ich vor meiner Rückkehr auch schon eine Bestellung für das erste Mahl in die Heimat geschickt und der Wunsch wurde natürlich auch erfüllt:

Schnitzel mit Kartoffelsalat...ein Mahl für die Götter!

Tonkatsu kann einfach kein vernünftiges von Mutter zubereitetes Schnitzel ersetzen. Dazu guter schwäbischer Kartoffelsalat. Da geht einem das Herz auf. Und natürlich genießt man die deutsche Küche wieder für einige Zeit...aber so langsam bekomme ich tatsächlich Verlangen nach Reis und viel frischem Fisch. Und natürlich Okonomiyaki.

Und wo wir gerade schon bei Leckereien sind: Die Meisten dürften schon einmal von Kobe-Beef gehört haben. Dieses unbezahlbare, wohl beste Fleisch der Welt. Nun, genau das habe ich nicht gegessen, aber Sendai-Beef, das von Geschmack und Konsistenz wohl sehr nahe an Kobe-Beef rankommen soll, auch teuer, aber nicht unbezahlbar ist.

Sendai-Beef...ein Traum

Das Fleisch war roh, evtl. etwas mariniert. Etwas derartig zartes an Fleisch, hab ich davor noch nie probiert. Der Teller oben mit den 7 Stückchen hat um die 10 Euro gekostet, im "Kakoya"-Izakaya in Sendai, am Ende der Kokubuncho. Ein etwas feinerer Laden, aber ein Besuch lohnt sich definitiv und das Geld ist es allemal wert.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

117 Tage Japan

Nach exakt (glaub ich zumindest) 117 Tagen Japan, bin ich wieder in meiner deutschen Heimat angekommen.

117 Tage voller neuer Erfahrungen und alltäglichem Wahnsinn.

Allerdings mache ich nur eine "Pause" von Japan, denn im Februar geht's schon wieder zurück für das Praktikum. Dementsprechend relaxed konnte ich auch nach Deutschland zurückkehren, da es vollkommen klar ist, dass ich wieder nach Japan komme.

Ausser ein wenig Lernerei und den Feiertagen, hab ich hier auch relativ wenig zu tun, d.h. ich werde eventuell die Chance haben, noch ein paar Erlebnisse und Bilder hier aufzuarbeiten und ein paar Schmankerl der japanischen Lebensart aufzuzeigen.

Ab Februar geht's dann mit "Day 118" weiter :)

Montag, 7. Dezember 2009

Day 109 - Abschiedsschmerz :'(

Lange ist es her, dass ich Zeit hierfür hatte. Im Moment weiss ich aber nichts besseres mit mir anzufangen, deswegen erfreut sich dieses Blog mal wieder meiner Aufmersamkeit.

Heute war der letzte offizielle Tag an der Tohoku Gakuin Daigaku mit unserer Abschiedszeremonie. Wir haben schöne Zertifikate und eine Tischuhr mit dem TGU-Logo bekommen, ein wunderschönes Teil.

Gestern war auch noch unser Abschiedsnomikai, zu dem nochmal fast alle gekommen sind, die uns durch die knapp 3 1/2 Monate hier in Sendai begleitet haben. Es war sicherlich der lustigste Abend von allen, da wir die Farewell-Party noch mit einer Überraschungs Pre-Geburtstagsparty verbunden haben für einen der Japaner, der einer der Hauptorganizatoren von Parties für uns hier in Sendai war.

Und doch, nach dem offiziellen Ende für uns Austauschstudenten erfüllt mich plötzlich eine unglaubliche Leere. Ich denke, ich hab selbst nicht erwartet, dass mir der Abschied von hier so schwer fallen würde.

Ich hab hier echt wahnsinns Leute kennengelernt und viel für's Leben gelernt. Vor allem mein Japanisch hat sich hier in einer Art entwickelt, wie ich es selbst nicht für möglich gehalten hab. Wenn ich mich stundenlang mit Japanern unterhalten kann, die kein Wort Englisch oder Deutsch können, werd ich wohl was richtig gemacht haben.

Ich kann es jedem nur empfehlen, falls das mal jemand liest, der überlegt in Wiesbaden zu studieren, nach Sendai für das Austauschsemester zu gehen. Ich hab diese Entscheidung keine Sekunde bereut und bin den Tränen nahe, wenn ich an meinen Rückflug nach Deutschland denke, obwohl ich mich natürlich auf meine Familie und Freunde daheim freue.

Bleibt nur daran zu denken, dass ich wohl bald in Tokyo mein Praktikum beginnen werde und von daher den einen oder anderen doch wiedersehen werde und meinen Arsch evtl. auch mal nach Sendai bewege. Aber es wird halt doch wieder etwas anderes sein und die Zeit hier war einfach einmalig.