Mittwoch, 1. August 2012

Diskussion über ALTs und JETs in Japan

Nachdem einige meiner japanischen Freunde nach ihrer Uni-Abschlüsse inzwischen Lehrer und auch Englischlehrer geworden sind, hab ich wieder etwas mehr als nur ein Auge auf die aktuelle Diskussion um ALTs (Assistance Language Teacher) und JETs (Düsenflugzeuge...ääh...Japanese Exchange & Teaching Programme).

Dabei geht es neben den vermeintlich sinkenden Gehältern für Englischlehrer, da immer mehr private Eikawas (Englischschulen) ihre Lehrer an öffentliche Schulen schicken und das wohl für weniger Geld, als so ein JET eben kostet.
Die Diskussion geht aber auch darum, ob das Assistance Language Teacher System überhaupt noch zeitgemäß ist und man das Geld für diese Leute nicht lieber in eine Restrukturierung des Englisch-Unterrichts stecken sollte. Zum Beispiel einfach mal die japanischen Englischlehrer für ein Jahr ins Ausland schicken.

Ask yourself why are there so many eikaiwa. The answer is simple: The schools are not doing the job. Most students after completing 10 years of formal English schooling are unable to communicate even the simplest of things. Therefore, in order to learn to speak, they need to go to eikaiwa.
The Japanese English teaching style hasn't changed; it's still heavily grammar based and test-orientated. Many schools rely on rote learning and regularly ask their students to memorize up to 100 sentences that they will then be tested on.
Darin liegt sicherlich das Hauptproblem. Oder darin, dass nicht mal die japanischen Englischlehrer in Japan vernünftiges Englisch reden können.

2 Artikel mit einigen Meinungen, die alle möglichen Seiten beleuchten, findet ihr hier:
Japant Times - Readers lament the ever-shrinking eikaiwa salary
Japan Times - Debate rages over value of JET program, assistant language teachers

Meine Meinung zum Englischlehrerdasein in Japan hab ich glaub schon hinreichend kundgetan. Wie steht ihr dazu? Was haltet ihr von den ALTs und JET?

4 Kommentare:

  1. Die Zeiten in denen man(n) mit einem Eikawa-Job vernünftiges Geld in Japan verdienen konnte sind vorbei.

    Wer sich damit abfinden konnte das Ganze als kurzfristiges Abenteuer zu sehen konnte viel Spaß in den 80ern und 90ern haben. Eine Reform der Englischlehre konnte durch die ALTs leider auch nie erreicht werden bzw. war auch nicht geplant. Ein ALT erfüllt (auch heute noch) nur die Funktion eines lebenden, exotischen Tonbandgeräts - aufsagen, lachen, fertig.

    Bedenkenswert ist die Entwicklung schon insoweit dass immer weniger junge Japaner ins Ausland möchten um dort bspw. zu studieren oder auch nur ein Semster zu verbringen. Die Mitschuld daran trägt sicherlich auch die Industrie die die jungen Menschen sofort nach dem Studium abwirbt um diese früh in die Unternehmensstruktur eingliedern zu können. Wer ein Semster im Ausland absolviert hat schlechtere Chancen und ist ggf. unerwünscht. Aber das ist schon (fast) ein anderes Thema.

    Du kannst ja mal auf meinem Blog vorbeischauen, ich habe vor Kurzem einen ausführlicheren Artikel dazu gepostet.

    Alles Gute weiterhin!

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  2. Hallo Marco,
    du hast Recht, die Entwicklung ist sehr besorgniserregend und die ALTs sind meist wirklich nicht sehr hilfreich. Vor allem wenn man sich anschaut, dass die meisten Klassen ihren ALT grad einmal die Woche für eine Stunde treffen. Was soll da denn hängen bleiben?

    Übrigens, sehr beeindruckendes...Blog? Ist das nicht eher eine Nachrichtenseite? Kommt auf jeden Fall mal in meine Favoriten :)

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  3. Die Frage ist nicht, ob das System mit den ALTs veraltet ist, sondern ob das gesamte japanische Schulsystem zu altmodisch ist und da muss die Antwort ganz klar JA lauten!
    Der grauenhafte Englischunterricht ist nur ein Beispiel.
    Die Unterrichtsmethoden in Japan mögen für manche Fächer gut funktionieren, aber definitiv nicht für angewandte Sprachen.
    Generell ist das Schulsystem sehr altmodisch und gehört überholt.

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  4. Ich stimme da auf jeden Fall zu. Nur bei den Sprachen wird es eben am offensichtlichsten.

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