Mittwoch, 30. September 2009

Day 39 - Spätzle & Kartoffelpuffer

Eigentlich weiss ich garnicht, woher ich mir die Zeit gerade aus den Rippen schneide, um mal wieder einen Post abzulassen. Ich hab einfach jeden Tag ein so vollen Terminkalender, dass ich zu sowas hier kaum noch komme.

Der Bericht von Tokyo muss allerdings noch etwas weiter warten, soviel Zeit hab ich dann doch nicht.

Doch ein paar Sachen muss ich doch loswerden. Zum Beispiel das große Paradoxon, dass ich erst nach Japan fahren muss, in das Land der bleichsten Leute auf der Erde, um etwas braun zu werden. Die Sonne scheint hier noch relativ häufig und ich bin viel draussen im T-Shirt unterwegs. Da sieht man, aber auch vor allem im Gesicht, dass ich gut Farbe angesetzt habe.
Noch paradoxer ist, dass ich als Schwabe, erst nach Japan fahren muss, um einmal im Leben selbst Spätzle zu schaben. Ich wurde von Japanern gefragt, die hier Deutsch studieren, ob ich nicht mal Spätzle kochen könnte...naja was eben dabei rauskommt, wenn man mit seinen Kochkünsten angibt. Von daher ist es auch schon das zweite Mal, dass Japaner sich für eine Kochsession bei mir einnisten. Bei der ersten gab es leckeren Kartoffelpuffer, der mangels Apfelmus, mit japanischer Mayo und Mangosoße (also getrennt, nicht mit Mangomayo!) verpeist wurde.


Heut abend, sind dann die besagten Spätzle dran, die anschließend zu Kässpätzle verarbeitet werden, wobei mir der Käse etwas Sorgen macht, da nur diese "Käse-Mix" Packungen wirklich erschwinglich waren und mir deren Geschmackhaltigkeit doch etwas fragwürdig erscheint. Aber wir werden sehen.

Dazu wird Bier gereicht. Was sonst?
Ergebnis gibt's dann auch wieder in Kürze...wobei ich auch nicht wirklich weiss, wann mal wieder Zeit bei der Hand ist. Eventuell am Freitag...wenn das Nomikai am Donnerstag nicht zu heftig ausfällt. ;)

Mittwoch, 23. September 2009

Day 32 - Return to Sendai

Kurze Meldung, ich bin zurück in Sendai...genau genommen schon seit ca. 12 Stunden. Aber da wir heute Nacht durchgefeiert haben, war ich dementsprechend zu nichts zu gebrauchen und werde mich auch gleich wieder in's Bett schmeissen.

Die nächsten Tage gibt's dann mal ausführlichen Bericht. Zumindest soviel sei aber gesagt: Shibuya ist definitiv mein Lieblingsstadtteil von Tokyo :)

Sonntag, 20. September 2009

Day 29 - Ab nach Tokyo!

Eigentlich wollte ich heute einen längeren Post verfassen, über die Geschehnisse der letzten Tage, aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.
Es gäbe in der Tag viel zu erzählen, doch leider hab ich dann heute doch irgendwie nicht die Zeit gefunden oder es kamen immer ein paar wichtigere Dinge dazwischen.

Wichtigste Meldung ist nur, dass wir morgen zu fünft nach Tokyo mit dem Bus aufbrechen werden und bis Mittwoch die Stadt erkunden. Die morgige Nacht wird im Kapselhotel verbracht, wie es dann weitergeht, werden wir noch schauen. Eventuell wird die zweite Nacht auch einfach durchgemacht ;)

Ich melde mich dann wieder am Mittwoch oder Donnerstag, dann mal mit nem elendig langen Post. Wenn ich die Zeit dazu finde ;)

Dienstag, 15. September 2009

Day 24 - Meet & Greet & Nomihoudai

Nach nun schon einigen Meet & Greet Veranstaltungen mit TGU-Studenten ist mein Ketai-Telefonbuch prall gefüllt mit Nummern und eMail-Adressen von Studenten der unterschiedlichsten Studienrichtungen. Darunter sogar einige, die relativ gut Deutsch sprechen können, was mich beim ersten Mal hinhören doch sehr erstaunt hatte.

Allerdings reicht das wohl noch nicht, denn es gibt wohl immernoch mehr Studenten, die gerne mal eine Auslandsstudenten-Kennenlernexperience haben wollen, deswegen wurde für nächste Woche NOCH ein Meet&Greet angesetzt, bei dem wir versuchen uns die Namen von 10 bis 20 weiteren Japanern zu merken und sie anschließend auch auf dem Campus wiederzuerkennen...was nun wirklich nicht einfach ist. Ich möchte nun nicht unbedingt sagen, dass alle gleich aussehen...aber irgendwie schon :D
Man braucht auf jeden Fall etwas länger als etwa in Deutschland, um sich einen Namen und das dazugehörige Gesicht zu merken, weshalb ich nun meistens bei der Einspeicherung von Nummer und eMail gleich noch ein Foto mache, das mit in mein Telefonbuch gespeichert wird. Sehr praktisch.

Das zweite Meet&Greet, bei dem ca. 30 Japaner waren um uns 6 Austauschstudis zu treffen. So hatte jeder 5 für sich alleine, wobei immer kräftig durchgemischt wurde, damit man sich ja kein Gesicht allzugut merken kann!


Man bemerke, wie sich die hungrige Meute um das 1,96 Meter große männliche Opferlamm schaart. ;)

Kleiner Leckerbissen für die schon etwas in die Tage gekommenen Fussballfreunde: Pierre Littbarski hat mal in Sendai gespielt! Damals hieß der hier ansässige Club noch "Brummel Sendai", heute "Vegalta Sendai". Hier in Izumi gibt es auf dem Weg zur U-Bahn eine lange Ehrenwand, mit allen Mannschaftsbildern seit Gründung der Mannschaft und dort hab ich ihn tatsächlich gefunden.

Die Nummer 10, unser Litti!

Auf der kulinarischen Seite gibt's natürlich auch wieder einiges zu berichten. Heute ging es mit ein paar japanischen Studenten ab in ein Sushi-Restaurant. Eines wie wir es aus Deutschland auch kennen, mit Fließband und einem Koch in der Mitte, der auch einzelne Sushiteller auf Bestellung zubereitet. Nach 8 Tellern mit verschiedensten Arten von Sushi, war ich Pappsatt und ca. 10 Euro ärmer (in Deutschland hätt ich sicher 30-40€ gezahlt).
Ich ging mit der Devise "je ekelhafter es aussieht, umso eher möchte ich es probieren" an die Sushimampferei heran und...naja leider schmeckt so manches, was ekelhaft aussieht, auch ziemlich widerlich. Hier eine kleine Auflistung mit Geschmacksbewertung:

Sanma = Eine Art Makrelenhecht - Normalerweise wird Sanma nur gebraten, gegrillt oder sonstwie zubereitet angeboten, eher selten als Sushi. Die japanische Begleitung war ZIEMLICH angewidert von dem Zeug, ich jedoch bemerkte weder Geruch noch einen schlimmem Geschmack. Im Gegenteil, ich fand das Zeug sogar so lecker, dass ich noch einen Teller genommen habe. Note 2 plus. Anekdote dazu: Nachdem ich meinen Teller gemampft hatte, konnte ich 2 Japaner davon überzeugen, auch mal Sanma zu probieren. Sie waren ca. 5 Minuten lang am würgen, bis sie den einzelnen Bissen jeweils runtergewürgt hatten. Zuerst dachten sie, ich hätte sie verarscht (weil ich mich natürlich auch fast eingeschifft hatte vor lachen), bis ich meinen zweiten Teller Sanma verspeist hatte. Ich versteh aber bis jetzt noch nicht, was sie daran eklig fanden...

Hoya = Meeres-Ananas - Wer sich unter Meeres-Ananas nichts vorstellen kann, dem sei der vorige Link an's Herz gelegt. Hätte ich das gewusst...eventuell hätte ich das Zeug nicht gegessen. Der deutsche Begriff "Seescheide" macht es auch nicht besser. Geschmacklich anfangs leicht süß, dann allerdings auch recht bitter. Note 4-

Krabbensalat mit Mayo - Saulecker. Die Krabben natürlich roh, aber grundsätzlich ist mit japanischer Mayo alles essbar. Note 2.

Uni = Seeigel - Oh Gott, das Zeug schmeckt SO EXTREM bitter und sieht aus wie vorgekaut. Note 6 minus, vor allem weil man den unglaublich bitteren Geschmack auch ein paar Stunden nicht mehr aus dem Mund bekommt.

Krabbeninnereien - Darauf hätte ich auch gut und gerne verzichten können. Die Innereien werden als pürierte Paste zusammen mit etwas Krabbenfleisch auf dem Stückchen Reis serviert. Nur dass die pürierte Paste in etwa die Farbe von frischem Zement hat. Kein Augenschmaus. Geschmacklich zwischen Surimi und Straßenbelag ablecken. Note 5 minus.

Dann gab's noch so Fischeigedöns, das die Japaner auch ziemlich ekelhaft fanden und es mir deswegen unbedingt andrehen wollten. Hat relativ ähnlich wie normaler Lachskaviar geschmeckt nur eben...ihr ahnt es vielleicht schon...leicht bitter. Ich hab noch ein oder 2 Sachen mehr probiert, teilweise auch von den anderen zugesteckt, aber an die Namen davon und was es genau war...vielleicht hab ich das auch einfach nur verdrängt.

Das Menü. "Etwas" größer als in Deutschland, vor allem weil nich nur Garnelen, Lachs und Thunfisch auf dem Band herumfahren...wie in Deutschland ;)

Sieht aus wie Kotze. Schmeckt auch so.

Mein vollbrachtes Werk in 8 Akten. Oder Tellern. Mein Ranzen spannt immernoch.

Freitag, 11. September 2009

Day 20 - Tohoku Gakuin University

Danke. An wen auch immer das gerichtet ist, aber danke dafür, dass ich an dieser Universität bin. Etwas besseres hätte wohl nicht passieren können.
Die "TGU" wie sie hier nur genannt wird, ist eine private Universität, die irgendwann 188x von amerikanischen christlichen Missionaren gegründet wurde und bis heute immernoch eine christliche Prägung hat, was sich an den riesigen Kapellen auf den beiden Campi zeigt.

Was sich jedoch noch deutlicher zeigt, ist, dass dies eine private Universität ist. Wenn ich vergleiche, wie mit Austauschstudenten an meiner Fachhochschule umgegangen wird, so ist dies hier doch so ziemlich die "Haute-cuisine" der Austauschstudentenumsorgung.
Wir haben einen komplett durchgeplanten Stundenplan, haben jederzeit einen Ansprechpartner und werden so ziemlich jeden zweiten Tag einer Horde Japaner vorgestellt, die ihr Englisch oder Deutsch an uns ausprobieren wollen.

Demzufolge kennt uns inzwischen auch die halbe Universität, weswegen wir auch schon einige Male während der Mittagspause angesprochen wurden, teilweise auf Englisch, meist auf Japanisch, aber auch schonmal auf kümmerlichen Deutsch, das mit deutlicher Anstrengung vorgetragen wurde. Aber der Wille zählt!

Nachdem wir so einen Haufen Japaner kennenlernen durften, wurden natürlich auch viele Nummern, eMail-Adressen usw. ausgetauscht, was darin resultierte, dass wir heute abend ein kleines "Dinner" veranstalten wollten. Im Prinzip einfach nur Abendessen irgendwo. Nachdem wir dann aber 16(!!!) Leute waren, schwenkten wir doch auf die Izakaya "Nomihodai&Tabehodai" Idee im WaraWara um. Dort zahlen wir für 2 Stunden "Allyoucandrink", nen Haufen Esskram und Karaoke exakt 2500 Yen, was etwa 20 Euro entspricht.
Kein günstiger Spaß, aber nur auf den ersten Blick. Es war im Prinzip ausreichend Essen für Jedermann (ich war PAPPSATT!!) und Allyoucandrink...wenn man weiß, wie man das nutzen sollte, is das eine durchaus lohnene Sache, denn bei 16 Leuten verlieren die Bedienungen den Überblick und man kann sich durchaus auch 3-4 Drinks gleichzeitig bestellen und tut einfach so, als würde man noch für die Leute um sich herum mit bestellen. Aber pssst....
Wenn ich vergleiche, dass in den meisten deutschen Bars ein Cocktail 7-8 Euro kostet und ich für 20 Euro einen Haufen Essen und soviel zu trinken, wie ich will, bekomme, dann relativiert sich das alles wieder. Ausserdem war die Karaoke Session EXTREM lustig. Eigenlob stinkt, aber es kam von jemand anderem. Mir wird angelastet, am Besten von der Austauschstudentengruppe zu singen. Da ich mich allerdings selten selbst singen höre...kann ich dieses Gerücht nicht bestätigen. Eventuell nimmt jemand mal ein Video davon auf. :)

Ansonsten gibt's nun noch ein paar Bilder der TGU, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt.




Dienstag, 8. September 2009

Day 16 - Neues von der kulinarischen Front

Diesmal ein Post der etwas spezielleren Art. Heute geht's fast ausschließlich um die Mampferei.

Fangen wir damit an, dass wir letztens entdeckt haben, dass wir neben dem Supermarkt nochmal ein Geschäft mit einer riiiiieesigen Frischwarenabteilung haben, also sozusagen ein Delikatessenmarkt im Großformat. Und wenn ich sage, das Zeug ist frisch, dann heißt das, frischer geht's nicht. Auf diesem Bild sieht man so große Garnelen, die sogar noch lebendig waren. Zumindest haben sie immernoch mit ihren Beinen rumgetreten.



Dann mal eine der Sushi-Abteilungen, wobei das schon eher in Richtung "exquisit" geht, zumindest was den Preis angeht. Im Supermarkt findet man auf jeden Fall ähnliche Packungen, für ca. den halben Preis, der sogar gegen Abendstunden noch einmal um bis zu 50% reduziert wird, weil sie den frischen Fisch sonst wegschmeissen müssten. Dumm, wer da nicht zuschlägt!



Aber mal weg vom Fischereikram, hin zu den süßen Dingen des Lebens. Da ich nicht so der Fan, von Süßkram bin, hab ich in diese Richtung bisher wirklich wenig probiert, außer hier und da einen Donut. Letztens hatte ich jedoch so etwas wie "Fastnachtsküchle" im Schaufenster einer der Bäckereien gesehen und musste zugreifen. Zu meiner Überraschung, hat das Ding wirklich genau so geschmeckt, wie ich gedacht hatte. Allerdings war es noch mit einer halbsüßen Bohnenpaste gefüllt. Kann man mögen oder auch nicht, ich find's gut.



Jetzt kommt zwar die Reihenfolge etwas durcheinander, denn normalerweise gibt's erst was vernünftiges in den Bauch und dann den Süßkram. Nun, diesmal ist es eben andersum.

Gyuudon mit einer Ramen-Suppe als Set. Zusammen nur 600 Yen. Ausreichend um die Plauze spannen zu lassen. Das links ist das Gyuudon, angebratenes Rindfleisch auf einer Schüssel Reis. Dazu etwas eingelegten Ingwer (rot zu sehen).


Tanukisoba - Was aussieht wie kleine Rotzböbbel hat kommt kross auf die Soba drauf, saugt sich dann allerdings mit der Brühe voll und wird dann ziemlich weich und labbrig. Vergleichbar mit Smacks, die man zu lange in der Milch lässt. Nur eben nicht süß. Schmeckt nun aber auch nicht wahnsinnig toll.



Ahh, da ist sie endlich. Die Spezialität von Sendai: Gyuutan! Übersetzt: Rinderzunge. In diesem Fall scharf angebraten und mit kräftigem frischen Pfeffer gewürzt. Ein echter Genuß.



Wie Natalie hier beweist, geht es natürlich auch vegetarisch. Soba-Nudeln mit einer superleckeren Dippingsoße. Man nimmt einfach nen Schwung Nudeln, wobbelt die in der Soße herum und dann ab damit in den Schlund. Superlecker.


Jedoch kann sich nicht jeder mit dem japanischen Essen anfreunden...oder zumindest nicht jeden Tag.

Alex mit seiner (fast) täglichen McDoof-Ration


Ansonsten hatten wir heute wieder zackigen Japanischunterricht und danach noch Japanese Culture. Wird ein sehr interessantes Fach werden, da wir dort mit allen Vorurteilen und den dahintersteckenden Wahrheiten konfrontiert werden, sowohl aus Gaijin als auch aus Japaner-Perspektive.
Nach dem Mittagessen gab es dann noch ein Treffen mit vielen Studenten, die Englisch und Deutsch studieren, zumeist in Richtung Literatur oder Linguistic. Dort wurden kräftig eMail-Adressen und Nummern für zukünftige Kontakte ausgetauscht. Da ich glücklicherweise schon seit gestern Besitzer eines japanischen Handys bin (auf japanisch "Keitai"), konnte ich dort auch schon mitmischen. Wird sich in der Zukunft sicher als vorteilhaft erweisen, viele Kontakte zu schließen. Spätestens wenn es am Wochenende um die Abendgestaltung geht :)

Montag, 7. September 2009

Day 15 - back to school...

Seit heute bin ich wieder aktiver Student, wenn man das so nennen möchte. Wir wurden am zweiten, größeren Campus mitten in der Stadt herumgeführt und hatten zudem noch unsere ersten Japanisch und Economics Vorlesungen. Die Japanischvorlesungen sind sehr intensiv, da unsere Dozentin sehr aktiv und motiviert ist. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Kommunikation, womit uns freies Reden beigebracht werden soll, weswegen es auch nicht so schlimm ist, dass wir zur Zeit mit Sachen anfangen, die wir schon behandelt haben.

Wichtigste neue sprachliche Errungenschaft, was Japanisch angeht:
ちょっとこくしてください - chotto koku shite kudasai
Heisst übersetzt soviel wie "machen sie den Drink bitte etwas stärker". Sehr hilfreich in den Allyoucandrink Nomihodai-Izakayas, da die Mixdrinks dort oft etwas lasch sind.

Ich hoffe das ist euch so hilfreich, wie es mir in Zukunft sein wird. :)

Kulinarisches Update gibt es dann mal morgen, wenn ich die Zeit dazu finde.

Samstag, 5. September 2009

Day 14 - Sendai

Seit ein paar Tagen nun, befinde ich mich schon in Sendai in meinem eigenen Appartement. Die Wohnung ist echt der Wahnsinn, wenn ich sie mit den Wohnungen vergleiche, die ich bisher so gesehen habe. Ausgestattet mit allem, was man so zum Leben braucht, von Waschmaschine, über Kühlschrank, Microwelle, Staubsauger und sogar einem Bett ;)

Dazu kommt die geniale Lage des Appartements. 5 Minuten von der U-Bahn Haltestelle entfernt, um die es so ziemlich alles hat, was das Herz begehrt. 2 große Einkaufshäuser im Karstadt-Stil, die beide jeweils einen großen Supermarkt und Delikatessenmarkt im untersten Geschoß haben und die restlichen 4-5 Stockwerke bieten alles an, von Klamotten bis Elektronik. Dazu kommen einige Konbinis, wobei einer wirklich nur ca. 50 Meter weit weg ist. Als Schmankerl, haben wir ebenfalls in nur 5 Minuten Entfernung ein "Wara Wara", das ist ein Izakaya in dem "Nomihodai" angeboten wird, d.h. man zahlt einmal 1000 Yen (~8€) und kann für 2 Stunden soviel trinken wie man möchte, muss allerdings noch 2 kleine Essen bestellen, womit man auf 1400-1500 Yen komm, was immernoch nur so 11-12 Euro sind. Vergleicht man das mit anderen Etablissements, in denen man einzeln bestellt, lohnt sich dieses Angebot also extrem.

Natürlich mussten wir Austauschstudenten gleich mal ausprobieren, wie sowas funktioniert und sind dort noch am ersten Abend eingekehrt.

Erstmal mit nem Nishonshu angefangen. Kennen wir in D als "Sake".

...und so ging's dann auch grad weiter.

Auch unser Amerikaner Fred war begeistert.

Echt ne super Sache, wenn man bedenkt, dass man die 200 Meter nach Hause auch in Schlangenlinien noch in akzeptabler Zeit schafft.

Am zweiten Tag in Sendai, wurden wir von der für uns zuständigen Mitarbeiterin der Tohoku Gakuin University etwas durch unseren Bezirk geführt und auch ein Besuch auf dem "Ausländermeldeamt" und eine Kontoeröffnung bei der 77Bank standen auf dem Plan, wobei sich die Kontoeröffnung locker über 2 Stunden gezogen hat und während dieser Zeit, ca. alle 1-2 Minuten das Werbe-Jingle der Bank auf einem aufgestellten Fernseher lief, was uns alle komplett in den Wahnsinn getrieben hat.

Den Rest des Tages hatten wir allerdings frei, was für einen Abstecher in's Zentrum von Sendai genutzt wurde. Nach einiger Rumbummelei, wurde entschieden, dass wir uns für Fressalien in eine der MosBurger Filialen begeben.

Eine von drölfhundert Mos Burger Filialen.

Das besondere daran ist, dass die Burger wirklich erst auf Bestellung frisch zubereitet werden und dementsprechend richtig heiß sind und...verdammt lecker. Der Chicken-Teriyaki Burger war sicherlich mit einer der besten Burger, die ich je gegessen habe. Zusätzlich wurden noch ein normaler Burger mit einer Art Cocktailsauce und ein Meeresfrüchte-Burger probiert, wobei letzterer nicht im Brötchen, sondern in aus zusammengepressten und angebratenem Reis bestehendem "Patty", serviert wurde. Aber seht einfach selbst.

Vorne links: Cocktailsauceburger - Vorne rechts: Shrimpzeugburger - Hinten: Veggie-Burger *schauder*

Das waren so ziemlich die ersten 2 Tage in Sendai. Nichts aufregendes, aber wir waren viel auf Entdeckungstour. Sendai ist allerdings eine großartige Stadt, überhaupt nicht mit Okayama oder Takamatsu zu vergleichen. Auch was das Nachtleben angeht, aber dazu komme ich noch in einem der nächsten Posts :)

Donnerstag, 3. September 2009

One night in Okayama...

Leider kommen wir nun etwas durcheinander mit der Reihenfolge, aber man kann nicht immer alles haben. Heut gibt's nun den Bericht aus Okayama, wo ich das zweite Mal Couchsurfing gemacht hab, bei diesem netten Herr:

Takuya und ich beim Vorglühen.

Nach langer Sucherei von seinem Laden, in dem er bei meiner Ankunft noch gearbeitet hab, wurd der Plan ausgemacht, an diesem Abend ordentlich feiern zu gehen. Er hatte zwar von gestern noch selbst nen Kater, aber ließ sich ohne Probleme überreden. Bis 20 Uhr musste ich mich allerdings selbst in Okayama beschäftigen, was natürlich auch kulinarische Aktivitäten beinhaltete. Auf seinen Tipp hin, bin ich zu einem kleinen Restaurant in der Nähe, in das ich so von selbst wohl nicht reingegangen wäre. Es war ein kleines Okonomiyaki-Restaurant, allerdings im Hiroshima-Style. Es wurde von einer kleinen alten japanischen Oma geleitet und der Preis war mit 450 Yen für ne große Portion echt supergünstig.

So sahen das Restaurant und die Kochoma aus.

Okonomiyaki Hiroshima-Style.

Nach der ordentlichen Stärkung ging es ab, ein paar Runden in Okayama drehen, welches gefühlt schon wesentlich größer ist als Takamatsu. Meine stolzeste Endteckung war dabei, dass zwar Bier relativ teuer ist (+1 € pro Dose), man dafür starken Alkohol zu unglaublichen Preisen hinterher geworfen bekommt.

980 Yen für eine Flasche Smirnoff!! Das sind gerade mal 7,50€. Darunter gab es den Absolut Vodka für knapp unter 10 Euro. Somit war klar, womit an diesem Abend vorgeglüht wird.

Nach dem obligatorischen Vorglühen, zusammen mit Bento-Abendessen, ging es dann ab in die Clubs. Zuerst in einen Club, der tagsüber ein Café ist und in dem abends einfach nur die Stühle und Tische verstaut werden. Eintritt war 1500Yen, wobei ein Freigetränk mit drin war. Bei 500 Yen pro Bier, ging also schon die erste Location ziemlich in's Geld.
In der Zweiten wurde es dann nicht besser. Der Eintritt lag bei 2000 Yen, ohne Freigetränk oder sonst irgendwas und sogar das Bier war mit 600 Yen pro Dose/Flasche nochmal eine Schippe teurer. Der zweite Club war ein japanischer HipHop Club, in dem an diesem Abend "open mic" Session war, d.h. jeder konnte sich das Microphon schnappen und rappen.

Davon hab ich einige Videos gemacht, die ihr hier finden könnt:

http://www.youtube.com/watch?v=7oPEgcouQXQ
http://www.youtube.com/watch?v=N1qI_ixbUgM
http://www.youtube.com/watch?v=tHcVTesh4QY
http://www.youtube.com/watch?v=RqSic9XIcaQ <-- der Beste, der auch halbwegs nach "Hiphop" klang In diesem Leben werd ich nicht mehr unbedingt der Fan von japanischem Rap, aber es war auf jeden Fall mal eine nette und andere Erfahrung zu sehen, was es hier für eine Subkultur in diesem Bereich gibt. Übrigends sehen die HipHop Liebhaber hier genauso aus wie auf der ganzen Welt. Meist mit Basecap und hängenden Hosen. Da Takuya unendlich viele der Leute kannte, die in beiden Clubs zugegen waren, wurde ich natürlich fast allen vorgestellt und wem ich nicht vorgestellt wurde, der hat mich wenigstens mal angelabert, um zu fragen, woher ich denn komme. Und dabei ist es dann auch passiert...ich hab mein erstes "Doitsujin? Aahh! Heil Hitler!" zu hören bekommen. Insgesamt bleibt aber ein positiver Eindruck und die Nacht hat echt hammermäßig Spaß gemacht. Überschattet wurde der Abend allerdings davon, dass ich bei unserem letzten Clubwechsel (wir sind öfters zwischen den Clubs gependelt) einen Fahrrad-Crash mit einem von Takuyas Freunden hatte. Allerdings nichts ernstes passiert, ich hatte einen dicken blauen Fleck im Gesicht, einen aufgeschürften rechten Ellbogen der wie Schwein geblutet hat und mein linkes Handgelenk hat etwas geschmerzt. Ich werd's jedoch überleben :) Wenn möglich, werd ich auf jeden Fall nochmal nach Okayama und wieder mit Takuya feiern. Kann ihn auch nur anderen Couchsurfern empfehlen! Er meinte dazu, dass er keine Zeit und kein Geld hat, um überall hin zu reisen, also holt er sich so die Welt in's Haus. Zuletzt gibt es noch ein paar Impressionen von der Feierei.

Die "begeisterten" Zuschauer der Open-Mic-Session

Takuya und DJ Frog

Der erste Club