Montag, 24. Juni 2013

Mein Fallout mit der japanischen Sprache und der Rebound

Wie unschwer erkennbar, hatte ich in den letzten +-6 Monaten eine "kleine" kreative Pause. Oder um es drastischer Auszudrücken: Ich hab mich nicht mal mehr getraut, den kleinen Favoriten-Button meines Blogs zu drücken, der knapp 5cm über dem eben hier geschriebenen Text vor sich hin schlummert. Dieser Button, der mich immer wieder an Japan und die japanische Sprache erinnert. Der mich daran erinnert, wie ich mich in den letzten 6 Monaten fast schon aktiv von dieser Sprache abgewandt habe.

Der geneigte und aufmerksame Leser mag gemerkt haben, dass vor meiner Inaktivität ein Aufenthalt in einem gewissen südamerikanischen Land lag. Und wie das Leben so spielt...fand ich auch dort einen Grund, mich etwas "intensiver" mit dem Land und den Leuten *hust* zu beschäftigen. Kurzum: Es folgte eine zweite Reise dorthin relativ bald nach der ersten und ziemlich intensiver Portugiesisch-Unterricht, mehr oder weniger learning-by-doing und mit Internet-Ressourcen.

Was mir dabei auffiel: Innerhalb von 3 Monaten konnte ich genau so gut Portugiesisch wie Japanisch nach 4+ Jahren reden.

Und was ist das?

FRUSTRIEREND!!!

Knapp ein halbes Jahr nach meinem ersten Aufenthalt in Brasilien kann ich normale Nachrichtenartikel halbwegs vernünftig auf Portugiesisch lesen oder zumindest verstehen, um was es sich im Kern dreht.

Japanische Artikel? Selbst zu meiner besten Zeit? LOL! Niemals.
Und jetzt? Jetzt kann ich nicht mal mehr Emails von mir SELBST lesen, die ich in den Jahren 2009/2010 in Japan von meinen Email-Konten verschickt hab (Gottseidank hebt mein Mail-Provider alles auf und löscht nicht einfach). Man vergisst diese Sprache sehr einfach wieder. Wobei sich das gesproche Wort sogar noch halbwegs hält, aber die verdammten Kanji...diese verdammten Kanji!!! Sie entfleuchen so einfach. So schnell.

Und dann steht man nach 2 Jahren da. Hat plötzlich seinen Master mit vernünftiger Note in der Tasche und 2 Jahre Arbeitserfahrung bei einem renommierten deutschen Unternehmen. Ich hoffte damit meinem Traum, wieder nach Japan zurückzukehren und fest dort Fuß zu fassen, einen Schritt näher zu kommen. Master und Berufserfahrung! Das ist doch schließlich was zählt!

Falsch. Was zählt ist Japanisch auf Business-Niveau. Mindestens JLPT 2. Davon bin ich derzeit weiter entfernt als äähhh die beiden Augen der Catterfeldt  (gibt es die noch?) oder der durchschnittliche Amerikaner von Mangelernährung. Oder mein Kontostand von einer Millionen Euro.
Die Frage ist für mich, ob ich in den letzten 2 Jahren etwas dagegen hätte tun können. Die Antwort lautet: Ja freilich.
Ausreden hab ich nun aber auch hinreichend zur Hand. Am aktuellen Stand ändert das aber nichts.

Also was tun?

Ein erster Schritt ist: Ich brauche dieses Blog wieder. Ich brauche es als Motivator. Als Antriebsfeder. Als Mahnmal.

Ich konnte es. Ich kann es wieder. Und darüber hinaus. In ferne Galaxien, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen...halt Moment, das war Star Trek. Also wohl eher: アン!アン!アン!とても大好き…どーらーえーもーん…

Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Kleine Brötchen bäckt der Fischer!
Is ja schließlich auch kein Bäcker, sondern ein Fischer. Der hat natürlich keine Ahnung von Backen. Höchstens rudimentär. Fisch muss man ja schließlich vor dem Verzehr auch erhitzen (JAJA außer in Japan!).

Und da schließt sich der Kreis. Ich fang wieder RICHTIG an mit Japanisch lernen und diesmal gibt es keine Ausreden. Ziel ist JLPT2 - BASTA!

Im gleichen Zug versuche ich den Zug in Richtung Japan wieder zum Fahren zu bringen. Wozu hab ich mir den ganzen Driss denn bisher sonst angetan?

Stay tuned.

Eure Sushikartoffel