Donnerstag, 5. November 2009

Day 77 - 4 Tage, 4 Städte, 4 Nomihodai :D - Part 2

Nach 17 Tagen, endlich mal die Fortsetzung meiner Domestic Tour Berichterstattung, wenn ich in etwas gekürzter Form ;)

Von Kyoto ging es nach Osaka, eigentlich meine Lieblingsstadt in Japan, wenn das Wetter im Sommer dort nicht so unglaublich unerträglich wäre. Wir waren relativ nahe an der Osaka Station in einem sehr netten Hotel untergebracht, was uns ermöglichte von dort relativ schnell per Subway von Umeda Station aus nach Namba zu fahren, dem eigentlichen "Vergnügunsviertel" von Japan.

Nachdem wir schon einige Stunden nichts mehr gefuttert hatten, einigten wir uns verständlicherweise auch recht schnell auf Okonomiyaki. Was sollte man auch anderes essen, wenn man schonmal in Osaka ist? Na gut...vielleicht Takoyaki. ;)

Okonomiyaki...das allerleckerste auf der Welt!

Nochmal Glück gehabt, heute gab's keinen Kugelfisch zum Abendbrot :)


Nachdem der Hunger gestillt war, kam langsam der Durst bei allen Beteiligten auf und es wurde händeringend nach einem ordentlichen Izakaya Ausschau gehalten.
Wir landeten Schlussendlich in einer Bar der Kette "Bee", die zwar auch Nomihodai anbieten, aber eigentlich eher wie eine normale Bar ausgestattet ist und man kann auch für einzelne Drinks und Cocktails reinspazieren. Dazu läuft angenehm laute Musik, was man sonst aus Izakayas ja nicht gewohnt ist und man kann Darts spielen! Auf jeden Fall mal eine Abwechslung zum Izakaya-Alltag. Das hiesige Etablissement der Kette "Bee" in Sendai wurde auch schon erspäht und wird demnächst angesteuert.

Vorteil dieses Etablissements ist nämlich, dass man nicht in abgesperrten einzelnen Räumen sitzt, sondern eben wie in einer Bar oder Kneipe, in einem großen Raum, wobei sich in der Mitte die Bar befindet, auch normal mit Barhockern usw. usf.
Wenn man nun bestellt, schreitet die Bedienung sofort zur Bar und gibt die Bestellung weiter und innerhalb von 2 Minuten hat man sein Getränk in der Hand. Von solch einer Geschwindigkeit kann man in anderen Izakayas nur träumen. Zudem werden Kundenwünsche ernst genommen und wenn man sagt, man will mehr Alkohol im nächsten Drink haben, dann wird dem auch entsprochen.

Speedy-bi! Speedy-ba! Die schnellste Kellnerin von Osaka!

Zufrieden und nicht mehr ganz nüchtern, hatten wir dann auch einen Heidenspaß in der Bahn, als alle ihre Heimatdialekte ausgepackt haben und auf Schwäbisch, Hessisch und Badisch losgeschmettert wurde, was das Zeug hält. Ausserdem fand eine komplett volle Kippenschachtel ihren Weg auf die Gleise, bei einem missglückten Baseball-Wurf-Versuch ;)
Der Abend endete dann mit einer großen Diskussionsrunde bei McDonalds, die uns über die großen Fragen des Lebens philosophieren ließ.


Der nächste Tag sollte einer der anstrengendsten und zugleich interessantesten werden. Zuerst ging es ab nach Himeji, um das berühmte Himeji-Castle zu besichtigen. Ich werde euch jetzt allerdings nicht mit allen möglichen Touristen-Info-Gedöns zumüllen, sondern einfach nur ein Bild davon präsentieren. Besuch lohnt sich auf jeden Fall und den Rest kann man bei Wikipedia nachlesen :)



Allerdings waren wir nur für knapp 2 Stunden in Himeji, dann ging es auch schon weiter nach Hiroshima. Dort ging es erstmal ab in eines der kleinen traditionellen Okonomiyaki-Restaurants, da wir natürlich nach Osaka-Okonomiyaki, auch das etwas weniger bekannte Hiroshima-Okonomiyaki probieren. Das ist weniger ein Pfannkuchen, wie das aus Osaka, sondern eher ein Haufen Nudeln mit viel Soße, Ei, viel Salatkohlwasauchimmerkram und eben das, was man sonst noch rein haben will. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Deliziöser Nudelhaufen mit Fleisch, Fisch und Muschelfüllung.


Und der nette Herr hat's zubereitet.

Gesamteindruck gut, aber Osaka-style is einfach besser. Nach der Stärkung ging es dann zur eigentlichen Sehenswürdigkeit von Hiroshima, dem Genbakudomu (Atombomben-Dome).



Dieser Dome ist eines der wenigen Gebäude, das nach dem Atombombenabwurf noch halbwegs stehen geblieben ist und es wurde für die Nachwelt in dem Zustand belassen, den es nach der Atombombenexplosion hatte. Auf jeden Fall ein beeindruckendes Bauwerk, dass einen doch etwas über die Welt und die Menschheit nachdenken lässt, wenn man sich überlegt, dass innerhalb weniger Sekunden knapp 200.000 Menschenleben ausgelöscht wurden.
Auch der angrenzende Park und das Museum sind einen Blick wert, wobei wir für das Museum leider etwas zu spät dran waren.



Abends ging's, wer hätte es gedacht, mal wieder auf die Piste. Erstmal zum Warmwerden ein Nomihodai beim gut und günstig "Wara Wara", das so ziemlich billigste Izakaya das man finden kann. Leider entsprach das Wara Wara in Hiroshima überhaupt nicht dem, was wir aus Sendai kennen und wir waren alle relativ unzufrieden. So zog ich mit einem Teil der Gruppe noch weiter in das Vergnügungsviertel von Hiroshima, wobei das Nachtleben in Hiroshima wohl am Besten mit "schillernd" beschrieben werden kann. Zuvor gab es aber noch einen ordentlichen Koffeinschub per japanischem Energydrink.

Das Zeug sieht nicht nur gefährlich aus...sondern ist es auch. Nie mehr als einen trinken!

Nachdem wir aber nicht in einem der ganzen Clubs und Bars abstürzen wollten, die uns von allen möglichen Gaijins angepriesen wurden, die wie wir nachher hörten, auch mit 80% Gaijins gefüllt waren, suchten wir nach einer Alternative und fanden eine Shotbar, die uns jedoch gehörig überraschte. Erstmal dachten wir eher so an kleine Shots, wie wir sie aus Deutschland kennen.

Die 2 Dinger haben wir bis zum Rand mit Tequila gefüllt bekommen.

Da waren wir auf jeden Fall gut bedient und für 800 Yen, war das auch preislich dann in Ordnung. Zumindest ein nettes Gespräch und ein paar Tipps vom Barkeeper gab es inklusive.
Allerdings mussten wir am nächsten Tag gegen 8 schon wieder raus, also ging's danach auch schon wieder zurück in's Hotel.

Kleiner Insider: dum?

So, da mir gerade etwas die Lust am Schreiben vergeht, gibt's eben noch einen Teil 3. Stoff gibt's auf jeden Fall noch genug :)
Grad steht auch wieder ein Partywochenende vor der Tür und ich muss mich langsam fertig machen. Der Suit steht schon bereit...