Dienstag, 15. September 2009

Day 24 - Meet & Greet & Nomihoudai

Nach nun schon einigen Meet & Greet Veranstaltungen mit TGU-Studenten ist mein Ketai-Telefonbuch prall gefüllt mit Nummern und eMail-Adressen von Studenten der unterschiedlichsten Studienrichtungen. Darunter sogar einige, die relativ gut Deutsch sprechen können, was mich beim ersten Mal hinhören doch sehr erstaunt hatte.

Allerdings reicht das wohl noch nicht, denn es gibt wohl immernoch mehr Studenten, die gerne mal eine Auslandsstudenten-Kennenlernexperience haben wollen, deswegen wurde für nächste Woche NOCH ein Meet&Greet angesetzt, bei dem wir versuchen uns die Namen von 10 bis 20 weiteren Japanern zu merken und sie anschließend auch auf dem Campus wiederzuerkennen...was nun wirklich nicht einfach ist. Ich möchte nun nicht unbedingt sagen, dass alle gleich aussehen...aber irgendwie schon :D
Man braucht auf jeden Fall etwas länger als etwa in Deutschland, um sich einen Namen und das dazugehörige Gesicht zu merken, weshalb ich nun meistens bei der Einspeicherung von Nummer und eMail gleich noch ein Foto mache, das mit in mein Telefonbuch gespeichert wird. Sehr praktisch.

Das zweite Meet&Greet, bei dem ca. 30 Japaner waren um uns 6 Austauschstudis zu treffen. So hatte jeder 5 für sich alleine, wobei immer kräftig durchgemischt wurde, damit man sich ja kein Gesicht allzugut merken kann!


Man bemerke, wie sich die hungrige Meute um das 1,96 Meter große männliche Opferlamm schaart. ;)

Kleiner Leckerbissen für die schon etwas in die Tage gekommenen Fussballfreunde: Pierre Littbarski hat mal in Sendai gespielt! Damals hieß der hier ansässige Club noch "Brummel Sendai", heute "Vegalta Sendai". Hier in Izumi gibt es auf dem Weg zur U-Bahn eine lange Ehrenwand, mit allen Mannschaftsbildern seit Gründung der Mannschaft und dort hab ich ihn tatsächlich gefunden.

Die Nummer 10, unser Litti!

Auf der kulinarischen Seite gibt's natürlich auch wieder einiges zu berichten. Heute ging es mit ein paar japanischen Studenten ab in ein Sushi-Restaurant. Eines wie wir es aus Deutschland auch kennen, mit Fließband und einem Koch in der Mitte, der auch einzelne Sushiteller auf Bestellung zubereitet. Nach 8 Tellern mit verschiedensten Arten von Sushi, war ich Pappsatt und ca. 10 Euro ärmer (in Deutschland hätt ich sicher 30-40€ gezahlt).
Ich ging mit der Devise "je ekelhafter es aussieht, umso eher möchte ich es probieren" an die Sushimampferei heran und...naja leider schmeckt so manches, was ekelhaft aussieht, auch ziemlich widerlich. Hier eine kleine Auflistung mit Geschmacksbewertung:

Sanma = Eine Art Makrelenhecht - Normalerweise wird Sanma nur gebraten, gegrillt oder sonstwie zubereitet angeboten, eher selten als Sushi. Die japanische Begleitung war ZIEMLICH angewidert von dem Zeug, ich jedoch bemerkte weder Geruch noch einen schlimmem Geschmack. Im Gegenteil, ich fand das Zeug sogar so lecker, dass ich noch einen Teller genommen habe. Note 2 plus. Anekdote dazu: Nachdem ich meinen Teller gemampft hatte, konnte ich 2 Japaner davon überzeugen, auch mal Sanma zu probieren. Sie waren ca. 5 Minuten lang am würgen, bis sie den einzelnen Bissen jeweils runtergewürgt hatten. Zuerst dachten sie, ich hätte sie verarscht (weil ich mich natürlich auch fast eingeschifft hatte vor lachen), bis ich meinen zweiten Teller Sanma verspeist hatte. Ich versteh aber bis jetzt noch nicht, was sie daran eklig fanden...

Hoya = Meeres-Ananas - Wer sich unter Meeres-Ananas nichts vorstellen kann, dem sei der vorige Link an's Herz gelegt. Hätte ich das gewusst...eventuell hätte ich das Zeug nicht gegessen. Der deutsche Begriff "Seescheide" macht es auch nicht besser. Geschmacklich anfangs leicht süß, dann allerdings auch recht bitter. Note 4-

Krabbensalat mit Mayo - Saulecker. Die Krabben natürlich roh, aber grundsätzlich ist mit japanischer Mayo alles essbar. Note 2.

Uni = Seeigel - Oh Gott, das Zeug schmeckt SO EXTREM bitter und sieht aus wie vorgekaut. Note 6 minus, vor allem weil man den unglaublich bitteren Geschmack auch ein paar Stunden nicht mehr aus dem Mund bekommt.

Krabbeninnereien - Darauf hätte ich auch gut und gerne verzichten können. Die Innereien werden als pürierte Paste zusammen mit etwas Krabbenfleisch auf dem Stückchen Reis serviert. Nur dass die pürierte Paste in etwa die Farbe von frischem Zement hat. Kein Augenschmaus. Geschmacklich zwischen Surimi und Straßenbelag ablecken. Note 5 minus.

Dann gab's noch so Fischeigedöns, das die Japaner auch ziemlich ekelhaft fanden und es mir deswegen unbedingt andrehen wollten. Hat relativ ähnlich wie normaler Lachskaviar geschmeckt nur eben...ihr ahnt es vielleicht schon...leicht bitter. Ich hab noch ein oder 2 Sachen mehr probiert, teilweise auch von den anderen zugesteckt, aber an die Namen davon und was es genau war...vielleicht hab ich das auch einfach nur verdrängt.

Das Menü. "Etwas" größer als in Deutschland, vor allem weil nich nur Garnelen, Lachs und Thunfisch auf dem Band herumfahren...wie in Deutschland ;)

Sieht aus wie Kotze. Schmeckt auch so.

Mein vollbrachtes Werk in 8 Akten. Oder Tellern. Mein Ranzen spannt immernoch.

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