Freitag, 28. August 2009

Day 6 - Takamatsu

Selbes Problem wie gestern, ich möchte Yumi nicht allzuviel Internetzeit klauen, von daher gibt es wiedermal nur eine relativ kurze Zusammenfassung der heutigen Ereignisse.

Die heutige Nacht war dank 2 Bier vor dem Schlafengehen und etwas besserem Wetter deutlich länger und erträglicher, wobei ich dank offenem Fenster als reichlich als Moskitofutter herhalten musste. Meine Beine sind komplett zerstochen.

Nach dem alltäglichen Rauswurf aus der Wohnung, war mein erster Weg in eine der lokalen Starbucks-Alternativen. Billiger und meines Erachtens nach auch leckerer. Aber da gibt es verschiedene Meinungen.

St.Marc Café

Anschließend stand etwas Kultur auf dem Programm. Takamatsu-Castle wollte besichtigt werden, wobei davon nicht wirklich viel zu besichtigen ist, bis auf 2-3 noch stehende Türme und die Mauern. Wenigstens ein schöner Park und ein paar Häuser mit Ausstellungen, wie das ganze mal ausgesehen hat, sind noch innerhalb der Burgmauern vorhanden. Das Burghaus an sich, wird wohl gerade wieder rekonstruiert, was auf jeden Fall die Bauarbeiten dort erklären würde.

Danach wollte ich eigentlich auf eine der nahegelegenen Inseln mit der Fähre fahren, um dort etwas schwimmen zu gehen. Allerdings kam ich ein paar Minuten nach 12 am Ticketschalter an, wo mir gesagt wurde, dass die nächsten Fähren erst gegen 13 Uhr fahren. So lange wollte ich allerdings nicht warten. Ich hatte auf einer Karte gesehen, dass es in Takamatsu ein Schwimmbad hat, also ab dort hin.
Ein kurzer Blick auf die Eintrittspreise, ich lese die Kanji für "Gakusei", was Student bedeutet und sage der Dame, ich sei eben ein "Gakusei". Das Problem ist, dort stand nicht nur "Gakusei", sondern "Chuugakusei", was nicht Student, sondern Mittelstufenschüler bedeutet und die sind in Japan zwischen 12 und 15 Jahren alt. Also fragte mich die Dame nochmal, ob ich wirklich Chuugakusei sei und ich bejahte natürlich...und sie ließ mich zum ermäßigten Preis hinein. Erst im Freibad, nach zücken meines Wörterbuchs, fiel mir mein "Betrug" auf bzw. die grobe Fehleinschätzung der Kassiererin, was mein Alter angeht.

Im Freibad angekommen gleich der nächste Klops. Das war kein normales Freibad, sondern es gab nur ein durchgängiges Becken, das überall nur 1 Meter tief war. Ausserdem waren nur Eltern mit ihren 6-12 jährigen Kindern zu sehen. Das war also ein reines Kinderfreibad!!!
Leicht beschämt, aber zu stolz einfach wieder rauszugehen, drehte ich eine abkühlende Runde in dem Becken und legte dann ein 2 stündiges Nickerchen auf einer der Bänke in dem Freibad hin.

Länger hielt ich die Schmach aber dann doch nicht aus und entfernte mich wieder aus diesem feuchten Kinderland. Der Hunger klopfte an die Tür und da ich kein Bock auf Kare oder Udon hatte, ging ich zurück zu dem Restaurant, in dem wir bei meiner Ankunft in Takamatsu gegessen hatten. Ich bestellte diesmal mehr oder weniger willkürlich, in der Hoffnung, dass der Geschmack erträglich ist...und wurde natürlich wiedereinmal köstlicherweise überrascht.

Soborodon - Reis mit Hühnerhackfleisch, Zwiebeln und einem halbrohen Ei

Nach stärkendem Mahl, wollte ich einmal eines der berühmten japanischen Internet-Cafés ausprobieren und fragte dazu in allen möglichen DVD und Manga-Shops nach dem Weg. Einmal hatte ich nur auf das "DVD" Zeichen vor der Tür geachtet und ging relativ kopflos in den Laden, nur um plötzlich zwischen Regalen voller Porn zu stehen und vor mir eine Kasse zu sehen, in der hinter dem Kassierer Dildos in jeglicher Form und Farbe standen. Leider hatte der Kassierer mich schon erspäht, also fragte ich gleich noch nach dem Weg...und tatsächlich, er konnte mir dann weiterhelfen.

Die Internet-Cafés in Japan sind nicht so, wie wir sie aus Deutschland kennen. Relativ teure Stundenpreise, ich hab für 1 3/4 Stunden rund 5 Euro gezahlt, bieten sie aber allerlei zusätzliche Extras. Sie haben meist eine große Bibliothek an Mangas und DVDs, bieten PS3 und Xbox an und freie Drinks die man sich aus einem Automaten zieh kann, wobei das wirklich gute Drinks sind, kein Billigscheiss. Zusätzlich kann man dort sogar duschen, wenn man möchte.

Zum Abschluss des Tages, wurden noch einmal die paar Deutschen von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft besucht und zusammen mit ihnen klang der Abend dann aus.

Morgen geht's dann ab nach Okayama, wo wieder Couchsurfing betrieben wird. Ob das wieder so reibungslos klappt wie beim letzten Mal, bezweifle ich, aber das liegt eher daran, dass mein Host in Sumoto Güteklasse A++ war, also kaum zu toppen.

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