Sonntag, 23. August 2009

Day 1 - Kobe


Nach einer unergiebigen Nacht mit ca. 5 Stunden Schlaf, ging es heute ab nach Kobe.
Zum Glück hatte der Wettergott etwas Nachsehen mit mir und es war etwas weniger heiß.
Gegen 10 hatte ich mich schon auf den Weg nach Kobe gemacht, um mir mal bei Tage anzuschauen, was ich davor nur in der Nacht im Vorbeifahren gesehen hab.

Frühstück gab's keins, dafür Shopping im ハーバ ランド "Harbor Land"、in dem ich mir eine Kamera, nen kleinen Rucksack und paar andere Kleinigkeiten besorgt hab. Zudem hab ich mir in Kobe mein "十八青春切符" gekauft, frei übersetzt "Ticket für die 18 jährige Jugend" oder so. Dieses Teil gibt's nur im Sommer, ist trotz des Namens für jeden erhältlich und kostet um die 90€. Damit kann man an 5 Tagen seiner Wahl soviel mit regionalen Bussen und Bahnen fahren, wie man lustig ist. Das sollte, bis auf meine Fahrt von Kobe nach Tokyo, eigentlich fast alle meine Transportkosten meiner Vorstudienzeitreise abdecken.

Danach gab's erstmal nen zünftiges Mahl, wobei das Restaurant nach Auslage der Wachsspeisen gewählt wurde. Ich hatte Bock auf Ramen, also gab's Ramen. Und zwar ne ganze Menge davon. Zudem gab's in einer extra Schüssel "tenshinhan". Nein, nicht die Figur aus Dragonball, obwohl sie exakt gleich heisst. Tenshinhan ist Reis, der mit etwas Gemüse und Shrimps vermischt ist, dann mit einem Eigelb-Omelette überdeckt wird und dazu bzw. darüber und überall gibt's die typische japanische "Brown-Sauce", vermischt mit dem Eiweiß, was die Sache zu einer halbwegs glibbrigen Angelegenheit macht. Aber vor rohen Sachen, darf man sich in Japan bekanntlich nicht schrecken lassen, deswegen fleißig reinschaufeln das Zeug und hoffen, dass es nicht nach Natto schmeckt. Als ich das bestellte, hatte ich auch keine Ahnung, was mich da erwartet. Eigentlich hatte ich sogar nur mit der Ramen-Schüssel gerechnet. Aber hat richtig gut geschmeckt und ich würd's auch wieder bestellen. Nur da ich mich erst einmal komplett durch die japanische Küche futtern will, bis ich etwas 2 Mal bestelle, kann es noch ne Weile dauern, bis ich das Zeug wiedersehe :)

Tenshinhan und Ramen


Anschließend gab's noch etwas Sightseeing. Ich bin auf den Kobe Port Tower und hab einige Fotos von ganz oben geschossen, die an anderer Stelle bald zu bestaunen sind. Eintritt hat 600 Yen gekostet, was an sich ne Frechheit ist, aber so oft bin ich nun auch nicht in Kobe, also hab ich mir den Spaß mal gegönnt. Danach ging's eine Runde in den daneben liegenden Maiken Park, in dem auch das Memorial zum großen Kobe Erdbeben von 1994 steht. Dort wurden ein paar Quadratmeter vom alten Pier so gelassen, wie sie nach dem Erdbeben waren. Dies zeigt eindrucksvoll, wie stark das Erdbeben gewesen sein muss. Ausserdem findet man noch einige Tafeln mit Bildern von beschädigten Gebäuden und auch von Wiederaufbauplänen. Ich hoffe, mir bleibt in meiner Zeit in Japan ein derartiges Erdbeben erspart...


Das nächste Sightseeing-Opfer wurde Kobe's Chinatown und die Innenstadt, die schon ziemliches Asia-Metropolen Flair verströmt, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Viel Gewusel, viele Japaner und keine Ausländer. So langsam bekomm ich das Gefühl, in Japan leben ca. 10 Nicht-Asiaten und ich bin Nummer 11. Und das ist auch gut so, denn immer wenn man dann mal doch einen Nicht-Asiaten trifft, beschleicht beide Seiten ein irgendwie merkwürdiges Gefühl. Beschreibbar mit dem Gefühl, dabei ertappt worden zu sein, wie man als Fremder durch Japan schleicht.
Nach meinem Bummel durch Kobe hatte ich mich aber ordentlich verfranzt und hab daher die erste Bahnstation die ich gefunden hab (Sannomyia), dazu genutzt, um wieder zurück nach Akashi zu fahren, da mich die kurze Nacht und der Jetlag doch etwas schlauchen.

Und hier noch der ultimative Geheimtipp, für jeden Japanreisenden:
Diese Seite, auf der ihr wie bei der Homepage der deutschen Bahn eure Zugverbindung raussuchen könnt und das ganze auch noch auf Englisch! Echt ne super Sache, vor allem, weil es ca. drölfhundert verschiedene Eisenbahnunternehmen gibt, wobei Japan Rail schon das größte ist.

Zum Abschluss gibt's ab jetzt immer ein paar Wörter, die ich in den letzten Tagen gelernt hab und die interessant sein könnten.


匂い / におい / nioi - Der Gestank
Wenn man hier an ein paar Läden vorbeiläuft, gerade an Fischläden, dann steigt einem schon ab und zu ein leicht fischiger Geruch in die Nase, obwohl das bei frischem Fisch ja nicht der Fall sein dürfte. Auf der anderen Seite, sind die Köche aus Akashi auch nicht unbedingt für das beste Sushi bekannt...

汗を掻く / あせをかく / ase o kaku - schwitzen
Das mach ich hier ununterbrochen, seit ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin.

リュックサック - ryukksakku - Rucksack
Wer hätte gedacht, dass Rucksack auf japanisch Rucksack heisst? Ich hätte mit Backpack gerechnet und entsprechen hab ich auch danach gefragt, wurde aber mit Zuhilfenahme von Händen und Füßen dann doch verstanden.

2 Kommentare:

  1. Puhh, zwei mal beim Zoll ins Hinterzimmer gebeten zu werden, eine holprige Einreise nach Japan. Das gute es kann nur besser werden. Yokoso Nihon

    Freue mich von deinen Erlebnissen in Japan zu lesen. Heydal

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  2. Freut mich immer, einen neuen Leser zu gewinnen. Wie bist du denn auf mein Blog gekommen?

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