Montag, 25. Juni 2012

Tag 3 von 15 in Korea - Myeongdong, das Harajuku Koreas

Wenn man in einem Japanblog schon über Korea schreibt, dann sollte man auch Japan-Analogien verwenden. Soviel zum Post-Titel.

Wer Harajuku kennt, der weiß, dass man dort gut shoppen kann. Gleiches gilt für Myeongdong, das im "Norden" von Seoul liegt, direkt am Fuße des Seoul Towers, zu dem wir später noch kommen.
Myeongdong enthält so ziemlich alles, was man sich unter einer guten Shopping-Gegend so vorstellt. Von Louis Vuitton, über Gucci und tausender kleiner Schmuck, Klamotten und vor allem Beauty-Läden, ist alles vertreten. Sogar einen Uniqlo hab ich gefunden. Wie in Japan auch, gibt es neben dem vielen kleinen Straßenladenklimbim diese großen Department Stores, die immer etwas an Karstadt und Kaufhof erinnern, da man dort wirklich ALLES kaufen kann, von Boxershorts, über Waschmaschinen, bis hin zu Nasenhaarschneidern und Grillkohle.

Neben den günstigen Preisen, haben auch die vielen japanischen Beschriftungen mein Auge verweilen lassen. Macht aber Sinn, denn nicht nur einmal wurde mir von Japanern gesagt, dass sie für große Klamotten+Klimbim Shoppingtouren nach Korea reisen. Und Myeongdong ist der Ort, wo am Ende alle landen und ihre Shoppinggelüste befriedigen.
Mein Lieblingsfund des Tages, war ein Shirt mit der Aufschrift: "Solid, Liquid, Solidus, Naked, Old". Igitt.

Da ein Mann allein von Shopping nicht satt wird, gab's natürlich auch was für die Plauz.
 Unfassbar gute Kalguksu, was übersetzt in etwa "Messer-Nudeln" heißt. Nicht zu verwechseln mit Ramen! Dazu Mandu (in etwa Gyoza-artig, bis auf die Form) und das abartig knoblauchigste Kimchi der Welt. Ehrlich, da war mehr Knoblauchschmiere als Kohl in dem Tellerchen. Und davon gab es (wie immer) auch unbegrenzt nachschlag. Ich schmecke den Knoblauch auch jetzt noch ;)

Nach der Shopping-Tour, die übrigens mit ein paar Polos von Uniqlo endete (billig billig billig), gab es dann eine Runde Kino, da man hier ja Ami-Filme nur im Originalton sehen kann mit Untertiteln. Für mich also ganz praktisch, da ich Filme und Serien eh lieber auf Englisch schaue. Internet sei dank. Zu sehen gab es "Lockout". Kein Film, den ich wie koreanisches Essen anpreisen würde, aber durchaus sehenswert. Und 8000 Won pro Karte sind für Kino echt ein Schnäppchen (aktuell in etwa 5,50€), vor allem wenn man an japanische Preise denkt (1500-2500 Yen? LOL!!).

Nach der Runde Ami-Kultur, sollte es dann doch mal wieder etwas koreanisches als Ausgleich sein, also ging es den Seoul Tower rauf, der direkt von Myeongdong aus zu erreichen ist über eine Schwebebahn. Das Teil liegt nämlich auf einem stattlichen Hügel. Einmal hochfahren 6000 Won, hin- und zurück 8000 Won. Wechselkurs liegt übrigens bei 1450 Won pro Euro im Moment.
Der Ausblick von dort oben ist allerdings phantastisch. Sollte auf jeden Fall bei jeder Seoul-Besichtigung ganz oben auf der Liste stehen. Da wird einem die ungewöhnliche Form von Seoul auch erst bewusst, die eher schlauchförmig bzw. schlangenartig ist, eben entlang dem Fluß Han angeschmiegt. Umrandet wird Seoul dabei von einer schönen Hügellandschaft, daher auch der Eindruck, dass Seoul immer nur bis zum nächsten Hügel reicht, aber hinter jeden Hügel noch etwas mehr Seoul versteckt ist und man nie weiß, wann die Stadt wirklich aufhört. Im Gegensatz dazu Tokyo vom Tocho aus gesehen: Ein riesiger Blob, ohne klarem Ende, ausser dem Ozean. Im Gegensatz zu Seoul, hat Tokyo auch einen relativ klar definierbaren Kern, der sich in etwa an der Yamanote orientiert. Darüber hinaus nimmt die Hochhaus-Dichte schon sehr ab. Nicht so in Seoul. Hier sieht es so aus, als hätte man mal alle Skyscraper in einen Topf geworfen, mit der Hand reingegriffen, und die Dinger lustig über die ganze Stadt verteilt. Klare Zentren lassen sich kaum erkennen bzw. wenn man es anders definieren will, dann gibt es eben sau viele Zentren, aber kein eindeutiges Stadtzentrum. Anyway, hier noch ein paar Impressionen:




Leider hab ich die Mini-SD meiner Kamera im PC stecken lassen. Nur weil ich für euch Zeug gepostet hab. DANKE! TOLL, ECHT! Deswegen nur shitty Fotos mit meiner Handycam :/ Aber eventuell schaff ich es ja nochmal dort hoch.

Auf dem Heimweg hat der Magen dann trotz persistentem Knoblauchgeschmack im Mund doch irgendwann wieder geknurrt, deswegen gab es etwas Street-Food:

 Dieses Stäbchen-Zeug nennt sich "Odeng" und erinnert stark an...wer errät es?....Oden! Das Zeug besteht aus Kamaboko und wird die japanisches Oden in eine Brühe geköchelt. Noch leicht mit Sojasoße bestrichen...herrlich.

Dazu nen kräftigen Teller von dem Zeug hier. Ricecake in Tomaten-Chili Sauce. Oder so. Unter dem Namen Ddeokbokki gibt es das Zeug wirklich an jeder Straßenecke. Hält einen warm von innen durch die Schärfe im Winter, oder bringt einem Kühle über den Schweiß, der einem bei der Schärfe aus allen Poren dringt. Herrlich. An Ricecake muss man sich erst etwas gewöhnen, da ziemlich quietschig zwischen den Zähnen und selbst geschmacklos, aber es gibt wahrlich schlimmere Sachen auf dieser Welt (hat da jemand Natto gesagt?).

Das soll es für heute auch schon fast gewesen sein, bis auf eine kleine Entdeckung meinerseits. Was könnte denn eine bessere Erfindung sein, als ein Wiener Würstchen aufgepiekst auf nem Stöckchen? Richtig! Würstel auf Stöckchen mit frittierter Kartoffel drumherumgewickelt. MWOOAAHH! Leider war ich schon zu vollgestopft und mit asiatischen Würstchen hab ich auch eher so mittelmäßige bis garstige Erfahrungen gemacht. Ein anderes Mal vielleicht...
Ringelkartoffel um Hot Dog on a stick...Millionen Euro Idee!

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