Montag, 26. März 2012

Über 20.000 Hits - Kartoffelsushi goes Web 2.0

Nach über 20.000 Hits (say w00t?) auf mein Blog, nun schon 2,5 Jahren mehr oder weniger durchgehender Bloggerei, fast 100 Posts (magerer pro Tag Schnitt ._. ) und relativ gleichbleibender Technik des Blogs, wird es Zeit den nächsten Schritt zu gehen.

Kartoffelsushi goes Web 2.0 mit einer eigenen Facebook-Seite!

Ein Hoch auf den Fortschritt!
Auf der Kartoffelsushi-Facebook-Seite werden nun all die kleinen Webfundstücke gepostet, die hier keinen Platz haben und/oder für die ich nicht extra einen Post mit Text (weil viel Arbeit, weisch?) machen will.

Ach ja, zur Feier des 20.000en Hits, der irgendwann letzten Monat gewesen sein dürfte, hier mal ein paar kleine Auszüge aus der Kartoffelsushi Statistik.

Hit-Verlauf seit Beginn und die beliebtesten 5 Posts meines Blogs.


Ich müsste schon sehr lügen, wenn ich sagen würde, dass ich diese 5 Posts an den ersten 5 Stellen erwartet hätte.
Eine kurze Analyse meiner weiteren Statistiken ergibt, dass mein erster Reise Reise... Post nicht unbedingt nur deswegen so beliebt ist, weil er ein lyrisches Blogger-Meisterwerk ist (aber sicherlich AUCH deswegen), sondern weil das von mir dort gepostete Bild eines der ersten Bilder bei Google ist, wenn man nach dem Kansai International Airport sucht. Da schau her. (oder zumindest war dem lange Zeit so)

Zum Day 77 Post, kann ich nix sagen. Sind vielleicht viele schöne Bilder drin? Oder wegen der Erwähnung von Osaka? Kein Plan.

Die 10000 Japaner singen Beethovens Neunte Sache ist wohl nicht so massiv auf Deutsch im Internet vertreten, deswegen hab ich da viel von Google hergeleitet bekommen - KA-TSCHING! $$$

Die letzten beiden sind nicht wirklich von mir (einmal Danke an random und einmal Danke an Lori), aber scheinbar immer wieder beliebte Suchobjekte.

Ehrlicherweise hatte ich ja gehofft, dass meine güldene Linkliste etwas mehr Liebe und Hits bekommt. Aber dem ist nicht so ( ._. )
Aber dann doch wenigstens der Post mit Santa Claudia! War schließlich auch für einen guten Zweck!
Doch scheinbar sind Flughäfen im Meer beliebter als knuffige Japanerinnen im knappen Weihnachtsdress....was ist nur aus der Welt geworden...

Kommen wir mal dazu, wie Leute eigentlich auf meine Seite finden.
Unverwunderlich und weit abgeschlagen auf Platz 1 - Google! So weit so uninteressant.
Einen richtigen Schub hat mein Blog allerdings erst bekommen, als Tabibito mich in seinen Japan-Feed aufgenommen hat, der scheinbar von vielen als Japan-Blog-Zentrale genutzt wird. Mit knapp 10% weniger angelockten Besuchern kommt dann erst kartoffelsushi.de.vu daher. Welch Niederlage. Trotzdem natürlich mein Dank an Tabibito, der hier ja inzwischen auch schon ein paar mal reingeschaut hat :o)
Erst seit kurzem dabei, aber stetig steigend, was den Traffic angeht, ist die Verlinkung von Coolio, dem Samurai-Biker. Wegen seinem Blog hab ich schonmal vor lachen meinen Bildschirm mit Cola beglückt (besprüht). Danke. Also nicht unbedingt für die Coke auf dem Bildschirm, aber für sauwitzige Posts und den Link.

Kommen wir noch zu den Suchbegriffen, über die Leute auf mein Blog kommen. Hier aber mal nicht nach Hits sortiert, sondern nach meinen Favoriten:
1. "Bierautomat" <-- der Klassiker
2. "Praktikantin Japan Kühlschrank" <-- WTF???
3. "Kartoffel Mähdrescher" <-- hab ich hier jemals das Wort Mähdrescher erwähnt??!?!?
4. "Santa Hot Japan" <-- ich glaub, ich weiß bei welchem Post derjenige gelandet ist :D
5. "Japanisches plentyful horror" <-- bitte was? mal abgesehen davon, dass plentiful falsch geschrieben ist, aber wie kommt man darüber auf mein Blog? Also über Google sicher nicht.

So, aber genug der Selbstbeweihräucherung. Noch schnell auf Facebook und Kartoffelsushi "liken". Wollen wir doch mal sehen, ob wir bis zum nächsten Post nicht sogar 10 Personen zusammenbekommen...und wenn ich die Facebook Accounts selbst anlegen muss, um meine Page zu liken!

Getreu dem Motto:"UND WENN ES DAS LETZTE IST WAS ICH TUE!"

-----
NACHTRAG:
Ich möchte noch etwas hinzufügen zu der obrigen Liste:
6. "geiles ding" <-- ok, wenn man DANACH sucht, ist mein Blog natürlich der erste Hit bei Google :D

Sonntag, 18. März 2012

GAU in Deutschland - was wäre wenn?

Eigentlich bin ich das Thema Atomkraft ja leid und ich bin auch kein Atomexperte, hab auch nicht vor es in nächster Zeit zu werden.

Nur ein Artikel hat mich etwas nachdenken lassen:
Studie: Atomkatastrophe würde Deutschlands Helfer überfordern

Ich stimme voll mit dem Artikel überein, aber nicht nur aus "technischen" Gründen, also weil wir eben nicht drauf vorbereitet sind. Hauptsächlich glaube ich, dass in Deutschland der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl nicht stark genug sind, um eine solche Katastrophe zu überwinden und zu schultern.
Wer würde denn von uns in einem derartig havarierten Kraftwerk, wie Fukushima Daiichi, noch bei den Aufräumarbeiten helfen wollen? Oder sonstige Arbeiten dort in der Nähe ausführen wollen?
Vergleichen wir mal mit Tschernobyl: Dort hatten die sogenannten Liquidatoren keine Wahl und sie wussten ja auch nicht wirklich, was sie da taten. Genügend von denen haben es schließlich auch mit dem Leben bezahlt. Aber das war eben die Soviet Union, ein Menschenleben war dort nicht viel wert.
Jetzt in Japan geht es vielen um Pflichterfüllung und der Beseitigung von "Schuld", die sie mit dem GAU auf sich geladen haben. Aber nur derartig romantisch darf man die Sache auch nicht sehen. Schließlich gibt es viele ungelernte Arbeiter, die dort für einen (für ungelernte Arbeiter) relativ hohen Lohn nun die Drecksarbeit machen und dabei Leib und Leben der Strahlung aussetzen.

Anyway, dort gibt es Leute, die diese Arbeit tun.
Doch wer würde das in Deutschland tun? Wer würde Leib und Leben für einen "relativ guten Lohn" beim radioaktive Schlacke wegschaufeln riskieren?
Die Ingenieure und Manager eines deutschen Kraftwerks wären wohl die ersten, die sich dem GAU nicht mehr bis auf 100km nähern würden. Lieber die Schmach und Bestrafung in irgendeinem Gerichtssaal empfangen (höchstwahrscheinlich auf Bewährung), als die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat.
Und ungelernte Arbeiter, die Geld nötig hätten? Haben wir sowas wirklich in Deutschland? Lohnnomaden, die dorthin gehen, wo man riskante Arbeit mit gutem Geld bezahlt bekommt. Sowas gibt es in Deutschland eigentlich nicht. Gründe dafür sind unser (gutes?) Sozialsystem, dank dem jeder derartig riskanter Arbeit den Vogel zeigen kann.

"Soll den Scheiss doch jemand anderes machen" dürfte die Maxime sein, wenn es tatsächlich mal zu etwas derartigem in Deutschland kommt.

Gegenargument könnte die Oder-Katastrophe sein, die damals ein relativ großes Gefühl der Solidarität in Deutschland auslöste. Aber ehrlicherweise riskierte bei den Hilfsarbeiten damals keiner wirklich sein Leben. Für ein paar Tage Säcke mit Sand befüllen reicht das deutsche Solidaritätsgefühl aber immerhin schonmal.

Die "technischen" Gründe haben wir jetzt noch nichtmal beleuchtet. Hier könnte der Wind nichts auf das Meer hinausblasen, die deutschen AKWs liegen oft sehr nah an großen Bevölkerungszentren, der Wind dreht sich relativ oft und verteilt den radioaktiven Gümmel breitflächig etc. pp.

Eigentlich bin ich ja ein Freund der Atomkraft, aber wenn ich so genau nachdenke, ist es wohl besser, wenn wir in Deutschland die Finger davon lassen.
Wegen uns Deutschen.

Mittwoch, 7. März 2012

Der erste Jahrestag nähert sich...

...und man merkt es in Funk, Fernsehen und Internet deutlich. Überall ist der Tsunami bzw. die "3-fach Katastrophe" wieder zu sehen und zu hören. Dokumentationen, Bilder und Berichte prasseln wieder gesammelt auf einen ein und mir persönlich geht es, gerade wenn Einzelschicksale beleuchtet werden, immer sehr nah.
Gerade zu Einzelschicksalen finde ich übrigens die Seite mit 7 Videos von Spiegel.de ganz gut gemacht und aufbereitet.
Japan - Ein Jahr nach der Katastrophe

Schade finde ich, dass eigentlich fast alles nur noch auf Fukushima reduziert wird. Die Atomkatastrophe steht eindeutig im Mittelpunkt, wobei soweit ich weiß noch niemand direkt daran gestorben ist, gegenüber 20.000 die auf einen Schlag ihr Leben beim Tsunami verloren. Womit ich den Super-GAU nicht verharmlosen will, aber der selbstgerechte Deutsche hört eben gerne, dass er mit dem Atomausstieg etwas richtig macht und das bringt wohl Quote.

Naja, auf jeden Fall werd ich mich wohl drauf einstellen müssen, mich beim Einschalten des Fernsehers in den nächsten Tagen chronisch schlecht zu fühlen, da ich natürlich die ganzen Japan-Dokus und Berichte auch nicht wegschalte, im Gegenteil sogar suche und dann leide ich beim schauen. Und egal wie oft man sich Bilder von damals oder von heute anschaut, es wird ja auch nicht besser. Ist ja nicht so, als würde beim x-ten Mal schauen die Katastrophe weniger schlimm.

Am Ende bleibt man doch immer mit einem der Gefühl der Hilflosigkeit zurück und mit dem immerneuen Drang, irgendwas zu tun.

Montag, 5. März 2012

Dramatipp: Shinya Shokudo

Der Vorteil daran, krank zu sein, ist wohl, dass man endlich mal Zeit für Sachen hat, für die man sich sonst keine Zeit nimmt, weil einem die "gesunde Zeit" zu kostbar erscheint, die man dann z.B. in stumpfes deutsches Fernsehen investiert oder um in's Fitness-Studio zu gehen. Die Plauze, die ich mir seit der Rückkehr aus Japan angefuttert habe ist aber auch nicht unbedingt feierlich. Aber das ist hier eigentlich nicht das Thema.
Ich habe mir mal wieder etwas Zeit genommen, um ein japanisches "Drama" anzuschauen. Ich weiß ehrlicherweise nicht, warum alle normalen Serien aus Japan "Drama" heißen, aber ist nunmal so.
Nun schaue ich mir nicht unbedingt die 08/15 Dramas an, die bei den Mädels im Alter von 14 bis 44 so angesagt sind, sondern ich hab da eher einen merkwürdigen Geschmack. Wobei mir dieses spezielle Stück sogar empfohlen wurde.

Das Drama heißt "Shinya Shokudo" (深夜食堂), was sich in etwa mit "Late Night Diner" übersetzen lässt. Auf Deutsch eventuell mit "Spätnachtimbissbude", wobei man in Deutschland sonst nur Dönerläden kennt, die nach 12 noch offen haben.
Es geht um eine kleinen Imbiss/Kneipe im Showa Stil, das einem sehr ruhigen und eigenbrötlerischen Küchenchef/Kneipier gehört, der seinen Laden nur zwischen 0 und 7 Uhr morgens in Shinjuku für das "Gesocks" der Nacht öffnet. Dazu gehören Stripperinnen, Yakuza, Prostituierte, Alkoholiker und anderes Gesindel, sowie hart und bis spät anpackende Leute der Arbeiterschicht.
Interessant ist, dass eigentlich nur 1 Gericht auf der Speisekarte steht, auf Wunsch jedoch JEDES Gericht zubereitet wird. Jede Folge dreht sich mehr oder weniger um eine Person und ihr gewünschtes Gericht, daher sind die Folgen auch nach den Namen der verschiedenen Gerichte benannt. Die Geschichten um diese Personen sind manchmal lustig, meistens aber eher deprimierend und traurig, enden jedoch oft im Happy End...aber nicht immer.


Ich kann schwerlich beschreiben, was mich an dieser Serie so fasziniert. Vielleicht die merkwürdigen Charaktere, vielleicht der schrullige Besitzer des Ladens, vielleicht aber auch der Blick in eine dunkle und oft versteckte Welt der japanischen Gesellschaft, die gerne totgeschwiegen wird, von der aber doch jeder weiß, dass sie existiert.

Für jeden, den es nun in den Fingern (oder Augen?) juckt und selbst mal einen Blick drauf werfen will, dem sei geraten, einfach mal bei Google nach "Shinya Shokudo Season 1" oder eben nach "Shinya Shokudo Season 2" zu suchen. Links zu downloadbaren Videos und Streams sind nicht weit und eigentlich alle gut untertitelt. Englisch natürlich. Ich nehme mal Abstand davon, die Links hier selbst zu posten, weil es dämlich einfach ist, sich das Zeug selbst rauszusuchen :)
Und ich denke nicht, dass die Macher der Sendung großartig "Einnahmen" verlieren. Ich glaube kaum, dass irgendeiner von euch sonst mit dem Gedanken gespielt hätte, sich die DVD-Box dieses Dramas zu kaufen. Gibt es übrigens hier bei Amazon! Wo sonst? Vom Reseller für knapp unter 50 Öcken. Oder hier für leckere 92 Euro direkt aus Japan. Ohne Untertitel, versteht sich. Oooooder hier für etwas sehr viel weniger, dafür sogar MIT Untertiteln!

Man soll mir ja nicht nachsagen, ich würde keine Alternativen für die ehrlichen Häute unter euch anbieten ;)

In diesem Sinne, viel Spaß mit den bisher 2 Staffeln von Shinya Shokudo!

WARNUNG: Das Anschauen von Shinya Shokudo erzeugt unbändiges Verlangen nach japanischem Essen und macht einen Mordshunger! Also nicht mit leerem Kühlschrank anschauen!