Donnerstag, 19. Mai 2011

Der Kampf gegen das Vergessen

Irren ist menschlich. Vergessen leider auch. So kommt es, dass ich von meinem für mich zufriedenstellenden Japanischniveau langsam aber stetig wieder absinke auf ein pre-Tokyo Niveau.
Wobei es viel frustrierender ist, wenn man gewisse Wörter und Wendungen mal gewusst hat und auch die Konversation in Skype auf Japanisch schonmal flüssiger lief.

Am deutlichsten wird es mir aber bei den Kanjis. Lesen ist noch kein wirkliches Problem, aber das selber Schreiben ist mir komplett abhanden gekommen. Das ist mir deutlich geworden, als ich mir ein paar Kanjilern-Apps für mein neues HTC Desire Z geholt hatte und selbst mit JLPT 4 Kanjis schon große Mühen hatte. Man merkt sich die Kanjis für das Schreiben und für das Lesen eben doch ganz anders. Zum Lesen merkt man sich das Kanji eher als Ganzes, wobei beim Schreiben jedes Dnatetail zählt.

Aber was kann man tun gegen den natürlichen Vorgang des Vergessens?

Die offensichtlichste Antwort ist Lernen. Aber wer setzt sich nach 8-9 Stunden Arbeit plus Pendelzeit, noch stundenlang hin und lernt? Die Wenigsten.
Die natürlichste Art wäre es, weiterhin Kontakt zu allen Japanern zu halten und regelmäßig zu skypen und viele Mails zu schreiben. Da aber inzwischen die meisten meiner Freunde in Japan auch angefangen haben zu arbeiten, ist es praktisch unmöglich unter der Woche zu skypen, dank Zeitunterschied.

Was bleibt also?
Man kann seine Freizeit auch so mit japanischer Sprache füllen, z.B. mit japanischen Animes und Filmen. Japanisches Fernsehen kann ich persönlich nicht empfehlen, da es wirklich (bis auf ganz wenige Ausnahmen) noch schlechter als das Deutsche Nachmittagsfernsehen ist.

Wenn man mal nur ein paar Minuten hat, kann man sich auch mit den oben genannten Apps beschäftigen, wobei ich selbst noch am evaluieren bin, wie sinnvoll das ist und was man damit lernen kann. Evtl. stell ich auch mal Apps vor, wenn ich sie etwas mehr getestet habe.

Ohne größeren Aufwand kann man auch nebenher japanische Musik hören, um wenigstens die Japanische Sprache etwas um sich herum zu haben. Zum Glück gibt es jede Musikrichtung reichlich auf japanisch, da die Musikszene in Japan doch wesentlich nationaler ausgerichtet ist. Das echte Problem ist dabei die Beschaffung der Musik und das Wissen über Künstler, die einem potentiell gefallen könnten. Aber im Internetzeitalter findet man auch dafür Mittel und Wege...

Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Vielleicht hat einer der geneigten Lesern ja noch andere Ideen und hinterlässt sie in den Kommentaren.

2 Kommentare:

  1. Gott sei Dank, welche Erleichterung. Ich bin also nicht der einzige dem es so geht. Das Vergessen greift sich erbarmungslos was nicht beständig repertiert, bzw. gelebt wird. Und wie Du gesagt hast nach einem langen Arbeitstag hat man nicht mehr den Kopf sich Vokabeln reinzuziehen. Ein Teufelskreis.
    Bin gespannt auf deine App-Liste und deren Bewertung. Bis dahin gilt Kambatte Kudasai

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  2. das geht erstaunlich schnell, ne... ich versuch noch regelmßig kanji zu lernen, aber das klappt auch nicht immer. zudem ich inzwischen auch mehr kanji als konversation kann. gestern bekam ich einen anruf "wir haben einen japaner zum essen eingeladen, komm mal vorbei, du kannst doch japanisch?"... ich hoffe wenn ich diesen sommer für 4 wochen in tokyo bin, immer und überall japanisch höre, dann bessert sich das schnell.

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