Raus zum Eros Center fahren, 50 Euro auf den Tisch legen und Nümmerchen schieben. Fertig.
Das Thema käufliche Liebe in Japan ist dagegen viel vielschichtiger.
Prostitution (also Geld gegen Sex) ist offiziell verboten und auch weniger verbreitet als in Deutschland. Obwohl man doch das ein oder andere mal auf der Straße von Yakuza auf dieses und jenes Sonderangebot hingewiesen wird.
Nächste Stufe sind also "Soaplands" und "Massagesalons", wo dem Mann von Welt "Entspannung" angeboten wird. Die Entspannungsmassage findet dementsprechend auch eher auf Hüfthöhe statt. Aber zumindest offiziell handelt es sich nicht um Prostition, obwohl hier sicherlich den Services nach oben hin (oder eher unter die Gürtellinie ^^) keine Grenzen gesetzt sind. Cash is King.
Übrigens scheint die Branche wohl der Preiskampf gepackt zu haben. In Roppongi hab ich einmal "MASSAJI! MASSAJI! NI SEN YEN NI SEN YEN!" entgegengebrüllt bekommen, d.h. "Massage" mit wahrscheinlichem "Happy End" für knapp 20 Euro. Beim Anblick der +45 Jahre alten Thaischabracken hab ich aber dankend abgewunken. Wie eigentlich immer in dem Jahr in Japan. Das hat man als Deutscher in Japan doch garnich nötig ;)
So, mit der nächsten Stufe sind wir dann schon etwas weg von dem, für was Deutsche Männer Geld hinlegen würden.
Kyabakura und Snack-Bars sind im Prinzip Bars, in die man geht, um sich von Mädels bequatschen zu lassen, die einem sagen was für ein toller Hecht man doch ist, vielleicht mit einer leichten Berührung an der Schulter mit einem Streicheln über die Wange. That's it. Dafür zahlt man pro Stunde teilweise huuuunderte von Euro. Man zahlt dabei meist eine stündliche Rate, seine eigenen Getränke und die Getränke der Dame mit der man(n) redet. Und die Damen können meist ordentlich was vertragen am Glas, denn die sind am Umsatz beteiligt. Und nochmal: Kein Sex, kein Knutschen, nur Reden im Normalfall. Im Normalfall, denn auch hier gilt im Einzelfall sicher: Cash is King. Der Unterschied zwischen Kyabakura und Snack-Bars sind dabei der Fancyness-Level. Kyabakura-Mädels erkennt man normalerweise sofort auf der Straße. Hochgesteckte Frisuren, Kleider an wie bei Abschlussbällen und circa 2 cm Schminke. Die Etablissements sind ebenfalls eher gehoben und man wird hier richtig viel Asche los. Snack Bars dagegen haben dagegen eher ein bodenständigeres Image, können aber durchaus auch in den Fancy Bereich gehen.
Wie dem auch sei. Fazit: Viel Blabla und sonst nix.
Nun winkt der gestandene Deutsche beim Gedanken an die Kyabakura/Snack-Bar Schwachsinnigkeit schon ab, aber jetzt wurde darunter noch ein neues Level drangebaut:
Das japanweit erste Kuschel-Cafe!
Richtig gelesen, ein Kuschel-Cafe. Man(n) geht dorthin, um stundenweise mit mehr oder minder gut aussehenden jungen Mädels kuscheln zu dürfen. Preislich ist man mit 60 Euro pro Stunde schon dabei. Also ein echtes Schnäppchen, falls sich die frustriertre Ehefrau aus dem gemeinsamen Ehebett verabschiedet hat und selbst der Familienhund keine Kuscheleinheiten mehr verteilt. Für die Interessierten unter meinen Lesern, hier mal die Preisliste:
Admission fee: 3000 yen (US $40)Also wer gleich ne ganze Nacht bleiben will bekommt die 10 Stunden zum Wahnsinns-Sparpreis! Da kann man doch nicht nein sagen!
Standard Course
•20 min – 3000 yen ($40)
•40 min – 5000 yen ($65, only 3000 yen for first time visitors)
•60 min – 6000 yen ($77)
•2 hrs – 11000 yen ($142)
•3 hrs – 16000 yen ($206)
•4 hrs – 20000 yen ($258)
•5 hrs – 25000 yen ($322)
•6 hrs – 30000 yen ($387)
•10 hrs – 50000 yen ($645)
Wem aber kuscheln allein noch nicht genügt, für den gibt es noch Zusatzleistungen:
Optional CourseEine Minute anstarren für nur 10 Euro. Oder 3 Minuten lang dem Mädel den Kopf streicheln dürfen. Da werden die 10 Stunden Kuscheln auch nich langweilig.
•Customer sleeps in girl’s arm (3 min) – 1000 yen ($13)
•Girl pats customer on the back (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer pets girl on the head (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer and girl stare at each other (1 min) – 1000 yen ($13)
•Girl changes clothes (1 time) – 1000 yen ($13)
•Girl gives customer foot massage (3 min) – 1000 yen ($13)
•Customer gives girl foot massage (3 min) – 2000 yen ($26)
•Customer sleeps with head on girl’s lap (3 min) – 1000 yen ($13)
•Girl sleeps with head on customer’s lap (3 min) – 2000 yen ($26)
Unfassbar eigentlich, dass die meisten deutschen Männer zahlen würden um NICHT kuscheln zu müssen. Aber scheinbar fehlt es den Japanern an Zärtlichkeit in ihren Beziehungen. Oder an Beziehungen. Oder an bestimmten Enzymen oder so. Wer weiss das schon genau.
Übrigens sucht das Cafe noch Mädels auf Teilzeitbasis. Arbeitsbeschreibung: Schlafen. Ernsthaft ^_^
■ Job: Sleeping ■ Location: Akihabara (3 min walk from station)
■ Qualifications: High school age to 30′s
■ Compensation: 3500 yen ($45)/hour
■ Hours: Weekdays 15:00-22:00, Weekend/holidays 12:00-22:00
Also wieder eine Job-Möglichkeit mehr für weibliche Working Holiday Visum Besitzer ;)
Der Jobbeschreibung könnt ihr auch entnehmen, wo das Ding zu finden ist. Akihabara, wo auch sonst? Der Heimat der Maid-Cafes und anderen Otaku-Verrücktheiten. Wer es genau wissen will:
東京都千代田区神田佐久間町2丁目
Soineya heisst das Cafe. Viel Spaß mit dieser Information. Bin gespannt auf die ersten Reviews meiner Leser ;)